Diversifikation bei einem ETF ist nicht ideal, der MSCI World ist der Beweis
Versteh mich nicht falsch: Diversifikation bei einem ETF ist ohne Zweifel ein Qualitätsmerkmal. Wer einen marktbreiten Ansatz möchte, der sollte auch in einen breiten Markt investieren. Das passive Investieren insbesondere in Indexfonds bietet die Chance auf eine solide Rendite, wenn man einen Indexfonds kauft und idealerweise viele Jahre hält.
Aber Diversifikation ist ein zweischneidiges Schwert und selbst der beliebte MSCI World kann dafür als ein Indikator herangezogen werden. Wobei wir das sowohl im Positiven als auch im Negativen tun können. ETF-Investoren, die stets nach mehr Diversifikation trachten, sollten jetzt besser die Ohren spitzen.
Diversifikation & ETF: Auch eine Rendite-Bremse
Wir können im Rückblick der vergangenen zehn Jahre zweifelsohne auch argumentieren, dass Diversifikation bei so manchem ETF eine Renditebremse gewesen ist. Zehn Jahre ist dabei für mich ein Zeitraum, der grundsätzlich geeignet ist, um einen Buy-and-Hold-Ansatz zu verfolgen. Und der für die derzeitigen techgeprägten und volatileren Marktverhältnisse einigermaßen repräsentativ erscheint.
Wenn wir nun jedenfalls die Performance eines ETF auf den MSCI World mit einem auf den FTSE All World Index vergleichen, so fällt uns doch ein Unterschied auf. Während es der MSCI World nämlich in den vergangenen zehn Jahren auf eine Rendite von 131 % gebracht hat, so liegt der All World Index bei 114 % (Quelle für alle Daten: Onvista). Reiner Zufall? Möglich. Daher lass uns noch einen weiteren Vergleichswert heranziehen.
Der S&P 500 hat es im gleichen Zeitraum auf eine Performance von 217 % gebracht, was sehr deutlich über beiden Indizes liegt. Insofern können wir für diesen Zeitraum das Fazit ziehen, dass eine maximale Diversifikation einen ETF-Investor Rendite gekostet hat. Ein weltweiter Ansatz, egal ob MSCI World oder FTSE All World Index, ist jeweils schlechter gewesen, je breiter die Indexauswahl ausfiel.
Repräsentativ auch für längere Zeiträume
Diese Erkenntnis ist nicht neu: Wenn wir historische ETF-Renditen vergleichen, so fällt sehr häufig auch das Fazit, dass es der MSCI World auf ca. 7 % p. a. im Backtest geschafft habe, wohingegen der S&P 500 bei über 9 % notiere. Das zeigt auch, dass maximale Diversifikation mit Blick auf die Rendite nicht unbedingt erstrebenswert erscheint. Wobei natürlich noch einmal zu betonen ist, dass ein gewisses Maß an Diversifikation trotzdem ein wichtiges Mittel für passive Investoren ist, um Risiken zu minimieren.
Es existieren zudem auch andere Qualitäten. Beispielsweise ein maximaler Draw-Down oder die innere Diversifikation oder die Aufteilung nach einzelnen Segmenten. Trotzdem sollten ETF-Investoren vorsichtig sein, wenn sie nach maximaler Streuung und möglichst vielen verschiedenen Aktien suchen. Auch mit diesem Mix kann man nichts falsch machen. Aber womöglich auch nicht die beste Rendite erzielen, die man als passiver Investor grundsätzlich erreichen könnte. Der Blick in den Rückspiegel ist hier eigentlich sehr, sehr eindeutig.
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