Nvidia-Aktie: Es kommt noch schlimmer
Die Zeiten des unaufhaltbaren Wachstums sind für Nvidia (WKN: 918422) erst mal vorbei. Letztes Jahr sah die Situation noch ganz anders aus. Damals hat Nvidia regelmäßig mit hohen Umsatzsteigerungen und sogar Gewinnverdoppelungen geglänzt.
Schon im ersten Quartal dieses Jahres gab es erste Hinweise, dass die schöne Zeit des unendlichen Wachstums vorbei sein könnte. Denn schon im Bericht zum ersten Quartal hat Nvidia eine Prognose veröffentlicht, die ein verhältnismäßig schwaches Umsatzwachstum und eine fallende Gewinnmarge in Aussicht gestellt hat.
Nvidia brechen die Umsätze weg
Wie wir jetzt wissen, war Nvidia mit dieser Prognose aber noch viel zu optimistisch. Und die Prognose für das laufende Quartal stellt nun sogar einen deutlichen Umsatzrückgang in Aussicht. Für die Aktie bedeutet das wohl nichts Gutes.
Dabei steht der Aktienkurs schon seit Monaten unter Druck. Noch im November stand der Kurs kurzzeitig bei mehr als 307 Euro. Inzwischen kostet ein Anteilsschein nur noch 177 Euro, oder 174 US-Dollar (Stand: 25.08.2022).
Spätestens mit den frisch veröffentlichten Quartalszahlen wird klar, warum die Aktie so stark gefallen ist. Und der schwache Ausblick öffnet die Tore für weitere Kursverluste. Denn schon jetzt ist klar, dass der Gewinn in diesem Geschäftsjahr massiv einbrechen wird. In der ersten Jahreshälfte hat sich der Nettogewinn schon fast halbiert. Da hat zwar auch eine Strafzahlung für eine abgesagte Übernahme eine Rolle gespielt. Aber auch ohne diesen einmaligen Effekt wäre der Gewinn deutlich gesunken. Allein im letzten Quartal ist der Gewinn vor Steuern um knapp 80 % eingebrochen.
Das Schlimmste kommt erst noch
Aber der Tiefpunkt ist damit noch nicht erreicht! Im laufenden Quartal rechnet Nvidia mit einem Umsatz von nur 5,9 Mrd. US-Dollar. Im letzten Jahr lag der Umsatz im selben Zeitraum noch bei 7,1 Mrd. US-Dollar. Schon jetzt ist zudem klar, dass der Gewinn noch deutlich stärker einbrechen wird. Denn einerseits wird die Marge sinken und noch dazu die operativen Aufwendungen deutlich steigen. Zusammengefasst werden die Umsätze einbrechen, die Verkaufspreise unter Druck geraten und gleichzeitig muss Nvidia höhere Kosten für Personal und Ähnliches stemmen.
Insgesamt dürfte der Gewinn deshalb um mehr als die Hälfte einbrechen.
Damit dürfte sich der Gewinn in diesem Geschäftsjahr gegenüber den 3,85 US-Dollar des letzten Jahres etwa halbieren. Das dürfte in den kommenden Monaten weiteren Druck auf die Aktie ausüben. Denn selbst auf Basis des letzten Jahresgewinns ist die Aktie noch sehr hoch bewertet. Immerhin zahlt man aktuell noch das 45-Fache des letzten Jahresgewinns.
Aktuell sieht es ganz danach aus, dass man sogar das 90-Fache des diesjährigen Gewinns für die Aktie zahlt. Als Anleger muss man sich jetzt die Frage stellen, wie wahrscheinlich es ist, dass Nvidia in den kommenden Jahren wieder zu starkem Wachstum zurückfinden kann. Denn um eine derart hohe Bewertung zu rechtfertigen, muss Nvidia in den nächsten Jahren starke Gewinnsteigerungen aus dem Hut zaubern.
Noch dazu macht die hohe Bewertung es wahrscheinlich, dass die Aktie in den kommenden Monaten und vielleicht sogar Jahren zu den schlechteren Performern gehören wird.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia.