Öl-Aktien: Falscher Schwerpunkt – Aktienrückkäufe
Öl-Aktien trumpfen im Moment wieder mächtig auf. Hohe Notierungen bei Brent und WTI gekoppelt mit starken, freien Cashflows und einer Marktlage, die von einem Nachfrageüberhang dominiert ist, lässt auf solide Zeiten stoßen. Selbst Warren Buffett legt mit seinen Investitionen das Fundament, um davon zu profitieren.
Allerdings heißt es jetzt, dass die jeweiligen Konzerne hinter den Öl-Aktien in Summe den falschen Fokus legen würden. Aktienrückkäufe seien an der Tagesordnung. Stattdessen könnte man Besseres damit anstellen. Na, lass uns diese Perspektive einmal etwas näher beleuchten.
Öl-Aktien: Aktienrückkäufe priorisiert?
Es ist das US-Portal Investor’s Business Daily, das diese Praxis anprangert. Öl-Konzerne wie Shell, ExxonMobil oder selbst Occidental Petroleum sprechen davon, dass sie gewaltige Mengen ihres freien Cashflows für Aktienrückkäufe ausgeben wollen, sie investierten quasi in sich selbst. Aber es gebe auch andere Möglichkeiten: Nämlich die Produktionskapazitäten zu erhöhen, um langfristig orientiert eine bessere Marktlage für sich selbst zu schaffen.
Der Cashflow der US-Ölindustrie sei zum Beispiel zuletzt um 86 % im Querschnitt gestiegen. Im Gegenzug hätten die Ausgaben für solche Kapitalmaßnahmen sich allerdings verdoppelt. Anstatt daher für eine bessere Lage bei der Exploration zu sorgen, investierten die Manager von Öl-Konzernen primär in sich selbst.
Das kann bei Öl-Aktien durchaus Kalkül sein. Eigentlich möchte niemand die Ausgangslage verändern. Im Moment sind die Notierungen von Brent und WTI sehr hoch, die freien Cashflows steigen stark. Würde jetzt ein Wettlauf beginnen, was das Investieren in die Exploration angeht, könnten die Preise wieder sinken. Aktienrückkäufe scheinen außerdem ein Mittel zu sein, um die Investoren nach einigen schwierigen Jahre wieder bei Laune zu halten.
Für mich entscheidender: Neue Geschäftsmodelle
Dass Öl-Konzerne jetzt Aktienrückkäufe bevorzugt anwenden mag auch an den Value-Bewertungen liegen. Viele der Konzerne sind für die jetzige Marktlage einfach zu preiswert. Es lohnt sich daher, in sich selbst zu investieren, um womöglich auch mittelfristige Mehrwerte für die Investoren zu kreieren.
Allerdings haben viele Ölkonzerne für mich eine andere Agenda: Sie wollen weg vom Schwarzen Gold. Teilweise müssen sie klimaneutral werden oder haben sich selbst auferlegt, von der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe wegzukommen. In diese Mission sollten einige Konzerne primär investieren. Aktienrückkäufe mögen zwar ein Gebot der Stunde sein. Aber es ist durchaus berechtigt zu hinterfragen, ob diese Kapitalmaßnahmen jetzt der richtige Schritt sind. Neben der Förderung und der Exploration neuer Löcher könnte schließlich gerade das Investieren in ein nachhaltigeres Geschäft für viele Konzerne essenzieller sein.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.