Adidas und die 3-Tage-Regel!
Wer kennt die 3-Tage-Regel nicht? Meist wird sie jedoch in einem anderen Kontext als in diesem Artikel verwendet. Denn hier geht es um die Börse. So gibt es viele Kleinanleger, die am liebsten antizyklisch agieren und jene Aktien kaufen, die in den letzten Tagen und Wochen an Wert verloren haben. Zumeist erhofft man sich davon saftige Kursgewinne und erhält am Ende nicht mehr als Buchverluste.
Das könnte auch auf die Aktie von Adidas (WKN: A1EWWW) zutreffen. So sorgte die jüngste Prognosesenkung für weiteren Abwärtsdruck beim bekannten Sportartikelproduzenten. Doch es gibt nach Events wie einer Prognosesenkung keine Eile, die Aktie zu kaufen. Meiner Meinung nach sollte man sogar mindestens drei Tage warten, bevor man nur daran denkt, auf die Käuferseite zu wechseln. Das hat mehrere Gründe!
Kursziele von Adidas werden rasiert
Ein wesentlicher Grund, weshalb die Aktie von Adidas nicht sofort anspringen dürfte, sind die Einschätzungen der Analysten. Denn diese tendieren dazu, nach schlechten Nachrichten und Ergebnissen die Kursziele nach unten zu korrigieren. Dies mag bei kleinen Investmenthäusern keine Auswirkungen auf den Aktienkurs haben.
Wenn jedoch Kapazunder wie Goldman Sachs oder JPMorgan Kursziele nach unten anpassen und somit ihren Daumen für die Aktie senken, hat das zumeist großes Gewicht am Kapitalmarkt. Daher sollte man zumindest abwarten, bis die Anpassung der Kursziele und Analysteneinschätzungen durch ist, bevor man beginnt, neue Positionen aufzubauen.
Fonds und Investoren verkaufen
Wenngleich bei Investmenthäusern wie Goldman Sachs und JPMorgan die Research-Abteilung und die Vermögensverwaltung getrennt agieren, sollte das Handeln von großen Fonds und Investoren nicht unterschätzt werden. Denn enttäuscht eine Aktie bei den Ergebnissen, sind es meist nicht die großen Investoren, die in den ersten Sekunden nach Offenlegung der Zahlen verkaufen.
Diese engagieren oftmals Research-Abteilungen von Großbanken und verringern die Position, wenn das Unternehmen langfristig nicht mehr ins Portfolio passt. Dieser Prozess dauert natürlich einige Tage. Ein weiterer Grund, weshalb man angeschlagene Aktien nicht sofort fürs Portfolio kaufen sollte.
Fazit
Wenn man tatsächlich antizyklisch agieren möchte, sollte man als Kleinanleger zumindest warten, bis sich der Staub gelegt hat. Als Faustregel könnte man hier eine Dauer von mindestens drei Tagen anwenden. Im Zweifelsfall sollte man eher länger als kürzer abwarten.
Denn wird man zu früh tätig, ist das Risiko zu hoch, in ein fallendes Messer zu greifen. In Anbetracht der Adidas-Kurshistorie der letzten Monate hat man vermutlich keine Eile, die Aktie fürs Depot zu kaufen. Denn eines darf man nicht vergessen. Auch wenn eine Aktie um 70 % korrigiert hat, kann sie gut und gerne nochmals um 50 % fallen.
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Michael besitzt keine der erwähnten Aktien. JP Morgan Chase ist ein Werbepartner von The Ascent, einem Unternehmen von Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Goldman Sachs und JPMorgan Chase.