Linde plc verlässt den DAX viel zu teuer – 3 Dinge, die man dazu wissen sollte

Ein Stück deutscher Industriegeschichte verlässt den deutschen Leitindex DAX 40 als Anführer der Schwergewichte. Das ist keinesfalls tragisch für Anleger, aber es drängen sich doch einige Fragen auf.

Wie geht es weiter mit der Linde-Aktie?

Linde ist zweifellos ein sehr solides Unternehmen, das weltweit agiert und in den meisten seiner Geschäftsfelder über sehr große Marktanteile verfügt. Zuletzt ist die Nachfrage nach den verschiedenen Gasen aufgrund verschiedener Effekte stark gestiegen. Wegen der Pandemie war zum Beispiel der Sauerstoffbedarf außergewöhnlich hoch. Hightech-Industrien wiederum benötigen für ihre komplexen Fertigungsprozesse immer größere Mengen an Spezialgasen.

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Und es ist absehbar, dass Linde in der künftigen Wasserstoffwirtschaft eine wichtige Rolle spielen wird. So weit, so gut. Auch wegen der Handelbarkeit werden sich Anleger keine Sorgen machen müssen. Aber man sollte bedenken, dass der diesjährige Umsatz von rund 34 Mrd. US-Dollar von der Inflation gestützt wurde. Dieser Effekt wird künftig wegfallen, sodass sich die Wachstumsraten und Gewinnmargen voraussichtlich normalisieren werden. Ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von fast 5 halte ich für einen Grundstofflieferanten für massiv überzogen.

Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 27 suggeriert für mich nicht gerade eine attraktive Einstiegsgelegenheit angesichts des Marktumfelds, das seinen Zenit vielleicht schon überschritten hat. Die Risiken überwiegen hier die Chancen aus meiner Sicht. Andere DAX-Unternehmen übertreffen den Nettogewinn im Bereich von 6 Mrd. US-Dollar (oder Euro) deutlich. Dennoch wird ihnen eine weitaus geringere Marktkapitalisierung zugestanden. Eine Auswahl:
Bayer (WKN: BAY001) – ca. 8 Mrd. Euro
Deutsche Telekom (WKN: 555750) – ca. 8 Mrd. Euro
Mercedes-Benz (WKN: 710000) — ca. 14 Mrd. Euro Nettogewinn im Jahr 2022

Klar ist auch, dass Fonds, die den DAX nachbilden, noch einige Tage damit beschäftigt sein werden, ihre Linde-Anteile herauszukehren.

Welche Auswirkungen hat der Ausstieg auf den DAX?

Wie immer, wenn Aktien einen Index verlassen, müssen die Verantwortlichen sicherstellen, dass die Kontinuität der Indexberechnung unverfälscht gewährleistet ist. Voraussichtlich ab März werden die Kursbewegungen der Linde-Aktie keine Rolle mehr spielen. Stattdessen wird ein Aufsteiger in die Kalkulation eingehen, der im Moment noch nicht definiert ist.

BioNTech (WKN: A2PSR2) würde von der Größe her infrage kommen und kann mittlerweile auch auf zwei hochprofitable Geschäftsjahre verweisen. Die Aktie ist aber nicht im Prime Standard gelistet und fällt daher aus der engeren Auswahl heraus. Stattdessen entscheidet sich das Rennen wohl zwischen der Commerzbank (WKN: CBK100) und dem Rüstungskonzern Rheinmetall (WKN: 703000), beides eher Value-Aktien.

Sollte Linde das hohe Kursniveau bis dahin halten können, dann bedeutet das auch, dass es für alle Ewigkeit eingeloggt bleibt. Der DAX wird also immer ein paar Punkte höher stehen, als wenn der Markt die von mir behauptete Übertreibung abgebaut hätte. Es ist gerade andersherum als beim DAX-Aufstieg von Wirecard, der den DAX in der Folge ein Stück weit nach unten gezogen hatte. So gesehen also ein Ausgleich.

Welche Aktie wird nun den DAX anführen?

Nach dem kurzen Regiment von Linde ist jetzt die Frage, wer künftig den DAX 40 anführen wird. In der jüngeren Vergangenheit gab es eine Reihe von Spitzenreitern. Im Ranking des Index-Dienstleisters Qontigo steht aktuell SAP (WKN: 716460) an zweiter Stelle. Aber Altmeister Siemens (WKN: 723610) ist zuletzt genauso nach oben geklettert wie die Telekom und die Allianz (WKN: 840400). Es ist ein enges Rennen, da sich derzeit fünf DAX-Werte grob im Bereich von 100 Mrd. Euro bewegen.

Theoretisch müsste man auch Merck KGaA (WKN: 659990) noch hinzuzählen. Dort gehen allerdings nur die Vorzugsaktien in die Rechnung ein, die etwa ein Viertel des Unternehmenswerts ausmachen.

Der DAX macht alles richtig

Im DAX wird Linde auf historisch hohem Kursniveau herausgenommen. Das entspricht einer Gewinnmitnahme, von der der Index genauso wie ETF-Anleger profitieren dürften. Die Nachfolger an der Spitze des DAX 40 sind alle ebenfalls sehr gut aufgestellt und deutlich fairer bewertet aus meiner Sicht. Wer seine Linde-Aktien liquidiert, hat viele Möglichkeiten, sein Geld attraktiver anzulegen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von SAP.



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