Kohlepreis steigt, China öffnet und Kupfer wird immer wichtiger: 3 Gründe und noch mehr, warum du jetzt die Aktie des Rohstoffriesen Glencore genauer untersuchen solltest

Ein Schaufelradbagger arbeitet in einer Kohlemine
Foto: Karl Gerber via Pexels

Der Bergbau- und Rohstoffhandelsriese Glencore (WKN: A1JAGV) war 2022 einer der Top-Performer im britischen Index FTSE 100. Die Aktie lag im Hinblick auf Performance auf dem dritten Rang hinter dem Rüstungsriesen BAE Systems (WKN: 866131) und dem Verlagshaus Pearson (WKN: 858266). Das Jahresplus von 47 % ist vor allem auf die Rekordpreise für Kohle zurückzuführen.

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Die Aktie von Glencore stieg 2022 um 27,9 %.

Quelle: TIKR.com

So lief es 2022 für Glencore

Die Rekordpreise für Kohle, die größtenteils auf die russische Invasion in der Ukraine und die anschließende Erdgasknappheit zurückzuführen sind, verhalfen Glencore in den ersten sechs Monaten bis Juni 2022 zu einem Gewinnsprung von 10 Mrd. auf einen Rekordwert von 18,9 Mrd. US-Dollar. Das Management um CEO Gary Nagle sagt, dass davon rund 8 Mrd. US-Dollar aus dem Kohlegeschäft stammten.

Schauen wir einmal auf den Kohlepreisindex, wird dieser Gewinnsprung nachvollziehbar. Hier sind die Daten für Deutschland:

Der Indexwert für den Preis von Kohle im Jahr 2022 in Deutschland liegt bei 132,8 Punkten.

Prognose: Wie wird sich Glencore entwickeln?

Das Engagement des Bergbauunternehmens im Kohlebereich macht es aus meiner Sicht auch 2023 zu einem attraktiven Titel. Ich denke, dass die Wiedereröffnung Chinas die Metallpreise in die Höhe treiben wird, was das Aufwärtspotenzial von Glencore weiter erhöht. Zudem ist Glencore als einer der weltweit führenden Kupferproduzenten und -vermarkter gut positioniert, um vom globalen Übergang zu umweltfreundlicherer Energie zu profitieren.

Aber eines solltest du nicht vergessen: Glencore ist drauf und dran, sein Kohlegeschäft abzubauen. Auf einem Investorentag vor wenigen Tagen beschrieb der Vorstand seine Politik als „verantwortungsvoll gesteuerten Rückgang unseres Kohlegeschäfts“.

Zudem reichten einige institutionelle Anleger bereits eine Resolution ein, in der sie Glencore auffordern zu erklären, wie das Kohlegeschäft mit dem Pariser Abkommen zusammenpasst. Glencore kündigte an, dass es seinen nächsten Klimabericht im März veröffentlichen werde, um über die Fortschritte seit seiner Strategie 2020 zu informieren.

Glencore hat noch andere spannende Segmente

So investiert das Unternehmen weiterhin in sogenannte „wichtige Übergangsmetalle“ wie Kupfer, Nickel und Kobalt, die nach eigenen Angaben die globale Dekarbonisierung unterstützen werden. Zusammen mit dem kurzfristigen Aufwärtspotenzial der Kraftwerkskohle gleicht dies die langfristigen Aussichten zum jetzigen Zeitpunkt mehr als aus.

So haben sich die Segmente von Glencore seit 2007 entwickelt:

Umsatz je Segment LTM in Mio. US-Dollar 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Metalle & Mineralien 48.152,00 40.685,00 35.391,00 45.211,00 51.984,00 56.674,00 63.348,00 63.894,00 64.355,00 64.512,00 77.963,00 81.560,00
Energierohstoffe 84.083,00 98.157,00 62.391,00 89.349,00 117.065,00 136.937,00 139.169,00 131.226,00 82.992,00 88.414,00 127.476,00 138.170,00
Agrarprodukte 10.108,00 13.394,00 8.582,00 10.418,00 17.103,00 20.825,00 30.039,00 25.821,00 23.146,00
Marketing 202.674,00 194.188,00 124.137,00 181.764,00
Industrie 41.426,00 40.595,00 39.004,00 56.629,00

Leider weist Glencore seit 2019 die Segmente Energie und Metalle nicht mehr separat aus. Aber du siehst selbst: Bis dahin steuerten Kohle und Co. einen wesentlichen Teil zum Umsatz bei.

Wann und wie zahlt Glencore Dividende?

Das ist derzeit ein spannender Punkt. Schließlich kündigte der Vorstand eine Sonderdividende für das erste Halbjahr 2022 und ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 3 Mrd. US-Dollar an. Beide Pakete zusammen sollen 4,5 Mrd. US-Dollar kosten.

Und womöglich ist das noch nicht alles. Im Einklang mit der Strategie von Glencore, überschüssiges Kapital an die Investoren zurückzugeben, könnte es noch mehr geben.

Glencore zahlt zweimal im Jahr eine Dividende, in der Regel im Mai und im November. Die Dividendenpolitik des Unternehmens sieht die Ausschüttung von etwa 30 bis 40 % des Gewinns vor, was jedoch je nach Marktbedingungen und finanzieller Leistung des Unternehmens variieren kann. Aktuell liegt die Dividendenrendite von Glencore bei 5,36 % und die Ausschüttungsquote bei 22 %.

Wer steckt eigentlich hinter Glencore?

Auch das ist interessant. Schauen wir uns einmal die Ankeraktionäre an:

Ivan Glasenberg 9,62 %
BlackRock 8,3 %
Qatar Holding 4.55 %
The Vanguard Group 1,71 %
Capital Research and Management 1,53 %
FMR 1,47 %

Der ehemalige CEO Ivan Glasenberg, bis 2021 im Amt, besitzt immer noch fast 10 % aller Anteile. Dahinter folgen die Investment-Sparte des Staatsfonds von Katar und BlackRock – eine wahrlich illustre Gesellschaft.

Fazit: Ist die Glencore-Aktie ein gutes Investment?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Glencores Engagement im Kohlebereich und seine Position als einer der weltweit führenden Kupferproduzenten das Unternehmen zu einer attraktiven Aktie für 2023 machen. Das Festhalten des Bergbauunternehmens an der Kraftwerkskohle hat sich als ein großer Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten erwiesen. Und damit steht Glencore auf meiner Watchlist ziemlich weit oben. Für mein Depot sehe ich derzeit aber noch einige andere spannende Aktien.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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