Ist die Hoch-Dividendenaktie AT&T eine perfekte Dividendenaktie?

Eine Frau und viele Fragezeichen. Sie ist unsicher wegen einer Entscheidung.
Foto: Sophie Janotta via Pixabay

AT&T (WKN: A0HL9Z) ist eines der größten Telekommunikationsunternehmen der Welt und gilt weithin auch als eine der sichersten Dividendenaktien auf dem Markt. Doch ist die AT&T-Aktie wirklich die perfekte Dividendenaktie? Lass uns in diesem Artikel einmal auf das Geschäftsmodell und die Zukunftsaussichten bzw. Risiken des Unternehmens eingehen und uns anschließend mit den Dividendenzahlungen auseinandersetzen. Legen wir los.

Führender Telekommunikationskonzern in Amerika

AT&T ist ein Unternehmen, das in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig ist, darunter Mobilfunk- und Festnetzleistungen für Privat- und Geschäftskunden. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren viel in den Ausbau seines 5G- und Glasfasernetzes investiert. Gleichzeitig setzte es auf den Ausbau seines Medienportfolios, insbesondere durch den Erwerb von Time Warner. Das Projekt scheiterte am Ende und die kriselnde Sparte wurde als eigenes Unternehmen mit dem Namen Warner Bros. Discovery (WKN: A3DJQZ) an die Börse gebracht.

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Die Zukunftsaussichten für AT&T sehen grundsätzlich vielversprechend aus, da 5G-Netzwerke und Glasfaseranschlüsse in den kommenden Jahren immer wichtiger werden sollten. Aber ein Rivale – namentlich ist es T-Mobil US (WKN: A1T7LU) – jagt in den gleichen Gewässern und luchst dem Urgestein zusehends Kunden ab. Hier zeigen sich deutliche Schwächen des schwerfälligen Telekommunikationsriesen, um auf das dynamische und innovativ agierende Tochterunternehmen der Deutschen Telekom (WKN: 555750) zu reagieren.

Values sind vorhanden

Die Stärken von AT&T liegen in der Größe des Unternehmens und seiner breiten Geschäftsbasis. AT&T hat eine starke Präsenz in den USA und ist auch in anderen Ländern aktiv, wobei diese aus strategischer Sicht keine Rolle spielen. Das Unternehmen besitzt jedoch im Heimatmarkt USA eine starke Markenbekanntheit und eine relativ treue Kundenbasis. Ein weiterer Vorteil könnte die hohe Eintrittsbarriere im gesättigten Telekommunikationsmarkt sein. Zusätzlich sorgen die festen Telefon- und Mobilfunkverträge für regelmäßige Cashflows, was das Geschäft sehr stabil macht.

In Bezug auf Dividendenzahlungen konnte AT&T eine lange Geschichte der Dividendenerhöhungen vorweisen, was für eine sehr zuverlässige Dividendenaktie sprach. Im Jahr 2021 verharrte die Dividende aber auf dem Niveau des Vorjahres, was die Serie beendete. Darauf folgte eine Dividendenkürzung aufgrund der Abspaltung des Mediengeschäfts.

Die aktuelle erwartete Rendite liegt bei 7,02 % (Stand: 13.4.23, Morningstar). Dieser Wert ist durchaus attraktiv. Die Ausschüttungsquote von AT&T liegt bei etwa 60 %, was im Vergleich zu anderen Telekommunikationsunternehmen eher hoch ist. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass die Dividende unsicher ist. AT&T besitzt ein sehr stabiles Geschäftsmodell und verfügt über ausreichende Mittel, um die Dividende aufrechtzuerhalten. Jedoch belastet ein hoher Schuldenberg die Bilanz. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 befanden sich 128 Mrd. US-Dollar an langfristigen Schulden in den Büchern.

AT&T: Die perfekte Dividendenaktie?

Insgesamt könnte die AT&T-Aktie eine spannende Dividendenaktie sein, die aufgrund ihres Geschäftsmodells und ihrer Zukunftsaussichten Potenzial besitzt. Hiervon machen die Amerikaner jedoch wenig Gebrauch, denn im letzten Geschäftsjahr 2022 waren die Umsätze knapp zweistellig rückläufig. AT&T muss vor allem den Anschluss an den Aufsteiger der Branche, T-Mobile US, finden und das Potenzial von 5G und den Glasfaseranschlüssen heben.

Das vierte Quartal 2022 zeigte dabei erste Erfolge. Insgesamt wurden netto 2,9 Mio. Postpaid-Kunden gewonnen. Auch bei den Glasfaseranschlüssen gab es Erfolge zu vermelden: Mehr als 1,2 Mio. Kunden wurden im Gesamtjahr gewonnen.

Die Dividendenzahlungen sind dabei – abgesehen von der Kürzung durch den Spin-off – stabil und zuverlässig, was die Aktie zu einer attraktiven Wahl für Dividendeninvestoren machen könnte.

AT&T ist auch angesichts des erwarteten KGVs von 8,2 (Stand: 13.4.23, Morningstar) im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche günstig bewertet. Allerdings wird ein Premium auf den Buchwert von 1,45 gezahlt, was einen Aufschlag auf die realen Werte bedeutet. Die Aktie könnte damit möglicherweise etwas teurer sein als andere Telekommunikationsaktien.

Insgesamt ist die AT&T-Aktie für mich keine perfekte Dividendenaktie. Zwar überzeugen die hohen Dividendenzahlungen und das relativ krisensichere Geschäftsmodell. Jedoch zeigt AT&T aus meiner Sicht nicht die notwendigen Ambitionen, um seinen Status im amerikanischen Markt zu verteidigen. Die günstige Bewertung könnte dabei genau dieses Problem einpreisen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von AT&T und der Deutschen Telekom. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.



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