Sartorius-Aktie: Nach Kursabsturz von 11 % jetzt attraktiv?

Ein Wissenschaftler der im Labor gerade ein Probe testet in voller Schutzbegleitung.
Foto: Polina Tankilevitch via Pexels

Der Göttinger Laborzulieferer Sartorius (WKN: 716560) verkündete diese Woche die Zahlen für das erste Quartal 2023. Diese wurden nicht positiv aufgenommen und ließen die Aktie am Tag der Verkündung um 11 % abstürzen. Ausgehend vom Allzeithoch im September 2021 beträgt der Kursabschlag sogar satte 65 % (Stand aller Angaben: 20.04.23)! Ist dieser Absturz gerechtfertigt? Oder bietet sich hier eine schöne Einstiegsgelegenheit für geduldige Anleger?

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen von Sartorius

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir zunächst auf die Zahlen des abgelaufenen Quartals. Im Vergleich zum Vorjahr sank der währungsbereinigte Umsatz um 13 %. Besonders das bedeutende Segment der Bioprocess Solutions (Umsatzanteil 77 %) schrumpfte mit einem währungsbereinigten Umsatzminus von 16 % deutlich. Der Wegfall des Geschäfts im Zusammenhang mit der Coronapandemie machte sich deutlich bemerkbar, aber auch das „normale“ Geschäft mit Produkten wie Chromatographiesystemen, Bioreaktoren und Filtrationssystemen ging zurück.

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Das kleinere Segment der Lab Products & Services, welches stärker von wiederkehrenden Umsätzen – zum Beispiel für Pipetten und Laborfilter – gekennzeichnet ist, verzeichnete einen leichten währungsbereinigten Umsatzrückgang von 2 %. Gestiegene Kosten führten dazu, dass der Gewinn noch stärker zurückging. Das Minus beträgt satte 31 %.

Einordnung der Quartalszahlen

Das klingt auf den ersten Blick schlimm und scheint ein valider Grund für den Absturz der Aktie zu sein. Dabei sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass Sartorius in den vergangenen Jahren außergewöhnlich stark gewachsen ist. Getrieben durch eine zusätzliche Nachfrage aus den Bereichen Coronavirusimpfstoffe und Coronatests beschleunigte sich das Umsatzwachstum ab dem Jahr 2020 deutlich. Der Wegfall dieses Sondereffekts sowie ein allgemeines Abkühlen der Konjunktur machen sich nun bemerkbar.

20182019202020212022
Umsatzwachstum13,2 %14,8 %30,2 %49,3 %15,0 %
EBITDA-Marge25,9 %27,1 %29,6 %34,1 %33,8 %

Quelle: Investor Relations Sartorius

Der Blick nach vorne

Obwohl die Ergebnisse im ersten Quartal schwach waren und auch der währungsbereinigte Auftragseingang um 32 % zurückging, geht Sartorius im Gesamtjahr 2023 von weiterem Wachstum aus. Das Management um den seit 20 Jahren amtierenden CEO erwartet ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich, die EBITDA-Marge soll auf dem Niveau des Vorjahres verharren.

Mittelfristig soll das Wachstum wieder stärker ausfallen. Im Jahr 2025 soll der Umsatz 5,5 Mrd. Euro betragen – ausgehend vom Jahr 2022 entspricht dies einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 10 %. Die EBITDA-Marge soll währenddessen leicht auf 34 % gesteigert werden.

Bewertung und mein Fazit zur Sartorius-Aktie

Ich traue Sartorius dieses Wachstum zu. Das Unternehmen ist in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt mit 18 % jährlich beim Umsatz gewachsen. Auch heute scheint mir Sartorius technologisch führend zu sein und sollte von dem anhaltenden Wachstum der biopharmazeutischen Industrie profitieren. Der Durchbruch der mRNA-Technologie bei den Coronaimpfstoffen könnte einen zusätzlichen Wachstumsschub in der Industrie verursachen. Um davon noch besser zu profitieren, verstärkt sich der Konzern aus Göttingen immer wieder punktuell mit Übernahmen – so wie mit der vor einigen Wochen verkündeten Übernahme von Polyplus für 2,4 Mrd. Euro.

Nachdem die Aktie in den letzten Jahren zeitweise zu einem KGV von über 100 gehandelt wurde, liegt das KGV nun bei 28. Gemessen an dem eher stabilen Geschäft und den langfristigen Wachstumsaussichten finde ich diese Bewertung fair. Ich beobachte die Sartorius-Aktie schon länger und kann mir gut vorstellen, bald eine erste Position aufzubauen.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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