Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Adidas: Ist der aktuelle Kursrückgang eine Kaufgelegenheit?

Adidas (ETR: ADS), Europas größter — und weltweit zweitgrößter — Sportartikelhersteller, hat zuletzt eine schwere Zeit durchgemacht. Der Rückgang der letzten Monate hat den Aktienpreis 37% unter sein Allzeithoch vom Januar 2014 gezogen.

Erreicht die Firma ihre aktuellste Gewinn-Prognose (3,10€/Aktie), bedeutet der heutige Kurs ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18,8, gegenüber 27,0 für Nike (ETR: NKE) und 88,2 für Under Armour (FRAU: U9R), den zwei größten Konkurrenten.

Aktienwelt360 Aktienkompass

+105,41%

Benchmark

+65,68%

DER BROKER MIT DEM STÄRKSTEN ANGEBOT

Investiere wie ein Profi! Bei Interactive Brokers handelst du über 10.000 Aktien aus 36 Ländern zu günstigen Gebühren und mit fortschrittlichen Tools. Lege flexible Sparpläne an, kaufe Aktien-Bruchteile sowie zehntausende ETFs und Fonds.
Hier kannst du unsere Bewertung lesen.

WEITERE INFORMATIONEN »


* Affiliate-Link. Bei einem Klick wird Aktienwelt360 mit einer Provision vergütet. Für dich entstehen keine Mehrkosten. Name, Logo oder Weblinks von Interactive Brokers (IBKR) sind zu Werbezwecken platziert. IBKR ist kein Mitwirkender, Überprüfer, Erbringer oder Sponsor von Inhalten auf Aktienwelt360 und ist nicht für die Richtigkeit der besprochenen Produkte oder Dienstleistungen verantwortlich.

Der Aktienkurs, gekoppelt mit der starken positiven Öffentlichkeitswirkung der erfolgreichen Weltmeisterschaft in Brasilien — Adidas hat sowohl Weltmeister Deutschland als auch Vizeweltmeister Argentinien ausgestattet und wird 2014 voraussichtlich über zwei Milliarden Euro Umsatz aus dem Fußball generieren — kann den flüchtigen Beobachter zur Schlussfolgerung verleiten, dass der heutige Preis eine gute Kaufgelegenheit bietet.

Hat er Recht?

Adidas’ eigene ursprüngliche Prognose für das Jahr 2014 zeigte ein stabiles, aber mäßiges Wachstum.  Dieses musste, basierend auf den Ergebnissen des 1. Halbjahres, stark gesenkt werden (siehe Tabelle).

20132014 Ausblick (März 2014)Aktuellste Prognose (31. Juli)
Umsatz14,5 Mrd. €Anstieg im hohen einstelligen BereichAnstieg im mittleren bis hohen einstelligen Bereich
Bruttomarge49,3%49,5% – 49,8%48,5% – 49,0%
Operative Marge8,7%8,5% – 9,0%6,5% – 7,0%
Gewinn839 Mio. €830 – 930 Mio. €650 Mio. €
Ergebnis je Aktie (EPS)4,01 €3,97 – 4,45 €3,10 €
Quelle: 1H’2014 Bericht; währungsbereinigter Umsatzanstieg

 

Investoren waren nicht begeistert und der Aktienkurs ist seit dem 31. Juli 2014 um 17% gesunken.  Aber warum die Gewinnwarnung?

Das Jahr 2014 hat nicht gut begonnen. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2013 ist in der ersten Hälfte des Jahres 2014:

10.000 % Rendite und mehr: Das Geheimnis von Amazon & Netflix geknackt!

Aktien wie Amazon, Netflix oder Monster Beverage haben in den letzten Jahrzehnten enorme Renditen bis zu 77.000 % gebracht. Dabei folgen diese Unternehmen klaren Mustern. In unserem kostenlosen Sonderbericht decken wir die Geheimnisse der besten Aktien auf.

Durch Klicken auf diese Schaltfläche erklärst du dich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien einverstanden. Wir verwenden deine E-Mail-Adresse nur, um über besondere Angebote von Aktienwelt360 auf dem Laufenden zu halten, von denen wir glauben, dass sie dich interessieren könnten. Du kannst den Newsletter jederzeit abbestellen.
  • der Umsatz um 2% auf 7,0 Milliarden Euro zurückgegangen (5% gestiegen auf währungsbereinigter Basis);
  • die Bruttomarge um 1,0 Prozentpunkte auf 49,2% und
  • die operative Marge um 2,2 Prozentpunkte auf 7,5% gesunken;
  • der Gewinn je Aktie um 27% auf 1,67 € gesunken.

Wachstumsschwierigkeiten
Die Umsatzentwicklung ist besonders besorgniserregend, da sowohl Nike als auch Under Armour starkes Wachstum (+13% bzw. +31%, währungsbereinigt) im Vergleichszeitraum zeigten.

Dieser Trend hat nicht dieses Jahr begonnen. Das Umsatzwachstum im Jahr 2013 betrug für Adidas nur 3%, im Vergleich dazu 11% für Nike und 27% für Under Armour.

Obwohl es Adidas gelungen ist, starke (währungsbereinigte) Umsatzanstiege in den Schwellenländern zu erreichen — allerdings insgesamt nicht besser als Nike –, stieg der Umsatz in Westeuropa nur um 6% (Nike +18%) und in Nordamerika ist der Umsatz um 10% gesunken (Nike +11%). Im strategischen Geschäftsplan von Adidas, genannt „Route 2015“, war Nordamerika ein Fokusmarkt, daher waren die Ergebnisse auf diesem Kontinent besonders enttäuschend. Es scheint, als ob – während Nike in jedem Markt stark wachsen kann — Adidas sich gerade in seinen eigenen Kernmärkten schwer tut.

Die Bruttomarge ist durch eine Kombination von negativen Effekten aus der Währungsabwertung, ungünstigen Hedging-Kursen, höheren Beschaffungskosten und geringeren Margen in einzelnen Unternehmensbereichen (besonders im Bereich Golfausrüstung) ebenfalls gesunken. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind schneller als der Umsatz gestiegen und haben zu einer weiteren Verschlechterung der operativen Marge geführt.

Die Straße vor
Um diese negativen Entwicklungen zu bekämpfen, hat das Unternehmen (unter anderem) die folgenden Maßnahmen angekündigt:

  • Restrukturierung im schwächelnden Golfausrüstungsbereich;
  • starke Reduzierung von geplanten Geschäftseröffnungen in der Russland/GUS Region, wo Risiken in den letzten Monaten stark gestiegen sind;
  • Zusammenführung der nordamerikanischen Adidas und Reebok Einheiten unter einem neuen Vorsitzenden;
  • stärkere Investitionen in Werbung und Marketing, inklusive „der größten Marketing-Kampagne aller Zeiten“.

Gleichzeitig hat die Geschäftsführung auch positive Signale ausgesandt, basierend auf dem Wachstum in den Schwellenländern und dem Momentum des 2. Quartals in den Kernmärkten (bedingt teilweise durch den positiven Effekt der WM).

Meine Foolische Bewertung
Ich bleibe skeptisch. Wachstum in den Schwellenländern ist sehr wichtig, aber eine stärkere Position in den eigenen Kernmärkten ist ebenso erforderlich. Außerdem findet eine Weltmeisterschaft nur alle vier Jahre statt, so dass dieser Wachstumseffekt wohl nur von kurzer Dauer ist.

Auch wenn ich glaube, dass die Sportartikelindustrie stabiles Wachstumspotenzial hat — basierend auf BIP-Wachstum in den Schwellenländern und einem steigenden Fitness-Bewusstsein –, scheint Nike besser in der Lage zu sein, diese Möglichkeit zu nutzen.

Wie Warren Buffett sagte, es ist besser in eine großartige Firma zu einem guten Preis zu investieren, als in eine gute Firma zu einem großartigen Preis. Deshalb macht ein Rückgang von 37% — ohne Nachweis der langfristigen Erholung und Stärke des Geschäfts — die Adidas-Aktie für mich noch nicht attraktiv.

Nicht zittern – handeln! Der Bärenmarkt-Überlebensguide für Börsenkrisen

Der Aktienmarkt ist derzeit wieder höheren Risiken ausgesetzt. Droht vielleicht sogar ein Bärenmarkt? Vielleicht – aber steck jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand!

Wenn die Märkte schwanken und die Nerven flattern – genau dann zählt es, wie du dich als Anleger verhältst. Unser Bärenmarkt-Überlebensguide zeigt dir in vier Schritten, wie du klug, ruhig und strategisch durch jede Korrektur kommst – und sie vielleicht sogar zu deiner größten Chance machst.

Jetzt lesen und vorbereitet sein, wenn andere in Panik verfallen!



Das könnte dich auch interessieren ...