3 Gründe, warum der Kurs von Microsoft Aktien fallen könnte
Während der Kurs der Microsoft Aktie (FRA:MSF) gerade in den Himmel steigt und in der Nähe des 10-Jahres-Hochs liegt, gibt es einige zu beachtende Risiken, welche die Zukunftsaussichten des Unternehmens (und des Aktienkurses) gefährden könnten. Nachstehend einige Gründe, warum ein Kursrückgang bei Microsoft fällig sein könnte.
1. Eigene Hardware gefährdet die Margen
Das Softwaregeschäft ist üblicherweise ein Geschäft mit hohen Margen. Zum Teil auch deshalb, weil es sich so einfach skalieren lässt. Eine Erhöhung der Produktion verursacht praktisch keinerlei zusätzliche variable Kosten. Microsoft hat davon lange profitiert, aber die Dinge haben sich verändert.
Apples Erfolg mit seinem vertikal integrierten Geschäftsmodell hat der Computerindustrie gezeigt, dass es Sinn macht, Soft- und Hardware Hand in Hand zu entwickeln. Selbst Google hat mit seinem Kauf von Motorola kurzzeitig versucht, in das Geschäft von Smartphones einzusteigen, bevor sie dieses Geschäft an Lenovo verkauft haben.
Durch den Kauf der Handysparte von Nokia und mit dem Surface ist Microsoft jetzt direkt ins Hardwaregeschäft mit Smartphones und Tablet-PCs eingestiegen. Das Handygeschäft gehört erst seit einem Quartal dazu und hat im letzten Quartal eine Bruttomarge von 3 % erwirtschaftet. Surface hat im letzten Geschäftsjahr eine negative Bruttomarge von 31 % erwirtschaftet. Vergleiche diese Ergebnisse mit dem Lizenzgeschäft mit Unternehmen und Konsumenten. Beide erwirtschaften eine Bruttomarge von 92 %.
Bisher machen diese Unternehmen nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes von Microsoft aus. Die nachteiligen Auswirkungen auf die Marge halten sich also in Grenzen. Microsoft möchten das Hardwaregeschäft allerdings vergrößern. Dies bedeutet, dass Microsofts Profitabilität im gleichen Maße leidet, wie sie das Hardwaregeschäft mit Erfolg ausdehnen können.
2. Das Windows-Geschäft wird langsam aber sicher schlechter.
Viele Faktoren beeinträchtigen Microsofts Flaggschiff, Windows. Vorrangig der Zustand des PC-Markts, weil durch den Wechsel zu Mobilgeräten das Massengeschäft bei PCs stagniert. PCs wird es wohl immer geben und das jährliche Volumen stabilisiert sich in der Größenordnung von 300 Millionen. Allerdings verlängert sich bei den Konsumenten der Erneuerungszyklus, da Performancegewinne bei der Hardware kleiner geworden sind.
Nach dem Windows 8 Flop könnte Windows 9 einen Erneuerungszyklus anstoßen, langfristig gesehen gibt es aber strukturellen Gegenwind. Chromebooks werden immer beliebter und der entsprechende Preisdruck treibt die Preise so tief in den Keller, dass die Billiganbieter sich die Lizenzgebühren für Windows einfach nicht mehr leisten können. Die Zeiten, in denen US$ 50 pro Lizenz berechnet werden konnten, sind vorbei, insbesondere wenn ein billiger Laptop oder Chromebook nur US$ 200 kostet.
Microsofts Reaktion auf den Wechsel zu niedrigpreisigen Endgeräten birgt Risiken. Das Unternehmen gibt seit kurzem die Betriebssysteme Windows und Windows Phone für kleine Geräte im Niedrigpreissegment kostenlos ab, um besser mit den Betriebssystemen Android und Chrome konkurrieren zu können. Microsoft hängt dann von den Umsätzen in der Cloud ab, um dies auszugleichen. Das Unternehmen macht Fortschritte, dennoch bleibt die Zukunft ungewiss.
3. Microsofts Geschäftsmodell verändert sich
Mach dir nichts vor: Microsofts Geschäftsmodell verändert sich grundlegend. In der Vergangenheit verdiente Microsoft sein Geld mit lukrativen Lizenzgebühren und Upgrades. Da die Branche sich aber in Richtung von Abo-Modellen und Cloud-Diensten verschiebt, muss Microsoft sich anpassen, um weiterhin eine Bedeutung zu haben.
Sogar in seinem jährlichen Geschäftsbericht räumt Microsoft ein, dass einer der größten Risikofaktoren seine “wachsende Konzentration auf Dienste” und die damit einhergehenden “Risiken der Ausführung und des Wettbewerbs” ist. Das Unternehmen merkt an, “Preise und Bereitstellungsmodelle entwickeln sich weiter”, was nichts anderes heißt, als dass sich die Zeiten ändern und der Softwareriese muss sich ebenfalls verändern. Es gibt keine Garantie dafür, dass Microsoft eine so gewaltige Umstellung erfolgreich bewältigen kann. Auch wenn sie verschiedene Teile ihres Geschäfts bereits erfolgreich umstellen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool empfiehlt Apple, Google (A Aktien) und Google (C Aktien). The Motley Fool besitzt Aktien von Apple, Google (A Aktien), Google (C Aktien) und Microsoft.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu auf Englisch verfasst und wurde am 29.8.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.