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3 Gründe, bezüglich Rocket Internet optimistisch zu sein

Nordamerika hat Amazon.com (FRA:AMZ). China hat Alibaba (NYSE:BABA). Für alle anderen gibt es Rocket Internet (ETR:RKET).

So wird zumindest die Welt in ein paar Jahrzehnten aussehen, falls die Samwer-Brüder ihre Ziele erreichen. Die drei Samwer-Brüder sind heute mit 52 Prozent bei Rocket Internet beteiligt. Die Mission der Firma ist, die weltweit größte Internet-Plattform außerhalb der Vereinigten Staaten und Chinas zu werden.

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Das Berliner Unternehmen geht am 2. Oktober an die Frankfurter Börse. Laut IPO Prospekt werden 24 Prozent der Firma – etwa 38 Millionen Aktien – beim Börsengang angeboten, wobei Rocket Internet mit ca. 6,2 Milliarden Euro bewertet ist – vorausgesetzt, dass ein Mittelwert des geplanten 35,5 – 42,5 Euro Aktienkurses erreicht wird.

Ich glaube, Rocket Internet könnte eine sehr erfolgreiche Investition werden. Eigentlich sehe ich viel mehr Potenzial in Rocket Internet als in Zalando (ETR:ZAL), einem anderen e-Commerce IPO auf meiner Watchlist. Ich werde trotzdem am Tag des IPO keine Aktien kaufen – genauso wie bei Zalando.

Das Unternehmen heute

Rocket Internet wurde 2007 von den Samwer-Brüdern gegründet. Das Unternehmen konzentriert sich auf Internet Start-Ups, mit dem Ziel, diese zu Marktführern aufzubauen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Entwicklungsländern und Europa – die Firma hat Vertretungen in über 100 Ländern auf fünf Kontinenten, während Nordamerika und China gemieden werden.

Der Fokus des Unternehmens ist hauptsächlich e-Commerce und es hat starke Marktteilnehmer wie Dafiti in Lateinamerika oder LaModa in der GUS-Region aufgebaut. Die Firma ist kürzlich aber auch in neue Marktsegmente,  wie zum Beispiel Immobilien (Wimdu), Essen-Lieferdienst (Foodpanda) oder Finanzdienstleistungen (Lendico),  eingetreten.

Drei Gründe, die mich hinsichtlich der Aussichten der Firma optimistisch machen:

1.   Fokus auf die Marktbeherrschung in den Schwellenländern
Während Amazon.com und Alibaba die heutigen Hauptmärkte aufgebaut haben – und sich hauptsächlich immer noch darauf konzentrieren –, baut Rocket marktbeherrschende Stellungen in den Wachstumsmärkten von morgen auf. Laut Rocket IPO Prospekt lebten 2013 76 % der Weltbevölkerung, 69 % der weltweiten Internet-Nutzer und 74 % der weltweiten Mobile-Nutzer außerhalb der USA und Chinas. Zudem werden gerade in diesen Ländern – in Vergleich zu den USA und zu China – ein höheres Bevölkerungswachstum, ein schnelleres Wachstum der Internet- und Mobile-Durchdringung und ein stärkerer Anstieg der Mittelklasse (und damit der Konsumausgaben) erwartet.

Dies, gekoppelt mit einer viel weniger entwickelten Offline-Handelsinfrastruktur und einer in der Regel jüngeren, Online-Handel freundlicheren, digital native Bevölkerung, schafft riesige e-Commerce-Chancen – und Rocket Internet drängt mit Volldampf in Richtung marktbeherrschender Stellung.

2.   Hervorragende Betriebsleistung
Rocket Internet wird oft als eine Klonfabrik abgetan, die nur Ideen repliziert, die andere entwickelt haben. Das Unternehmen versucht auch nicht Innovationszentrum zu werden, stattdessen konzentriert es sich auf den Auf- und Ausbau bewährter Geschäftsmodelle. Wie CEO Oliver Samwer der The New York Times sagte, „wenn es ein klares Geschäftsmodell gibt, das sich bewährt hat, schauen wir es uns an“.

Die wahre Stärke der Firma liegt also in der Umsetzung. Der Aufbau eines neuen Geschäfts ist ein hoch standardisierter und leicht wiederholbarer Prozess: Best Practices werden geteilt, viele Prozesse und Technologien sind zentralisiert, um Synergien zu schaffen und ein strenges Berichts- und Messsystem wird umgesetzt.

Demzufolge kann ein neues Geschäft – wie bei einem Investor Day vorgestellt – innerhalb von 100 Tagen gegründet und startklar werden. Durchschnittlich werden drei bis sechs neue Unternehmen pro Jahr gegründet und in den ersten vier Monaten 2014 wurden 48 neue Länder-Websites gestartet. Einfach gesagt: Wachstum wird nicht durch betriebsinterne Strukturen eingeschränkt.

3.   Erfahrenes Führungsteam, das mit den Zielen der Aktionäre verbunden ist
Rocket Internet wird von CEO und Mitbegründer Oliver Samwer geführt, der – zusammen mit seinen Brüdern Marc und Alexander – auch nach dem Börsengang fast 40 Prozent der Firma besitzen wird. Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung wollen alle Großaktionäre ihre Aktien behalten und planen keinen Ausstieg; das ist ein positives Signal.

Die drei Brüder haben große Erfahrung mit Internetunternehmen: In den letzten 15 Jahren haben sie mehrere Internetfirmen basierend auf schon existierenden Geschäftsmodellen gegründet. Mehrere davon wurden von großen globalen Firmen gekauft. Ein paar Beispiele:

  • Alando wurde von eBay (ETR:EBA) gekauft,
  • Jamba – bekannt für den „Verrückten Frosch“-Klingelton – von Verisign (FRA:VRS) übernommen und
  • CityDeal ging zu Groupon (ETR: G5N).

Darüber hinaus kommt die Geschäftsleitung aus erstklassigen Unternehmen wie Amazon.com, Google (FRA:GGQ1), Boston Consulting Group oder Goldman Sachs (NYSE:GS).

Ein paar Worte zur Vorsicht

Aufgrund der oben genannten Punkte glaube ich, dass Rocket Internet das Potenzial hat sehr hohe Renditen für Anleger, die langfristig denken und der „kaufen und halten“-Denkweise folgen, zu generieren. Es gibt aber auch erhebliche Risiken, die sich auf die Renditen negativ auswirken können.

Zur externen Seite: Die Schwellenländer könnten sich langsamer entwickeln als erwartet und der Wettbewerb könnte härter werden, falls Amazon.com oder Alibaba beschließen, sich mehr auf diese Regionen zu konzentrieren. Als Konsequenz könnten Gewinn- und Geldschöpfung verzögert bzw. vermindert werden oder überhaupt nicht stattfinden.

Zur internen Seite: Rocket könnte sein Wachstum weiterhin hauptsächlich durch den Verkauf seiner Beteiligungen an etablierteren Unternehmen und durch regelmäßige neue Aktienausgaben finanzieren. Beides könnte den zukünftigen Gewinn je Aktie stark negativ beeinflussen – daher hoffe ich, dass ein gesunder Teil der zukünftigen Wachstumsfinanzierung aus Fremdkapital gespeist wird (laut IPO Prospekt taucht in der Bilanz kein Fremdkapital auf). Außerdem wäre ein eventueller Austritt Oliver Samwers ein wesentlicher Rückschlag.

Aus meiner Sicht überwiegen die Chancen die Risiken, deshalb ist Rocket Internet ganz oben auf meiner Watchlist. Allerdings werde ich nicht am ersten Tag Aktien kaufen. Ich möchte den Hype des IPO meiden und ich glaube, es könnte in der Zukunft einen besseren Einstiegspunkt geben. Außerdem möchte ich die Firma als neues börsennotiertes Unternehmen beobachten, bevor ich eine Anlageentscheidung treffe.

Schlussgedanken

Für diejenigen, die in Rocket Internet investieren wollen, weil sie an das langfristige Potenzial der Firma glauben, anbei ein paar Vorschläge, was es im Auge zu behalten gilt:

  • Rocket ist eine Investition mit hohem Wachstumspotenzial, aber auch mit erheblichen Risiken – ich würde nur einen kleinen Teil meines Gesamtportfolios in die Firma anlegen.
  • Es wird Jahre (vielleicht sogar Jahrzehnte) dauern, bevor das Konzept der Firma umgesetzt wird – Frühanleger brauchen einen langen Atem.
  • Es wird wahrscheinlich große Aktienkursschwankungen geben und deshalb wird es notwendig sein, Emotionen unter Kontrolle halten zu können.
  • Letztendlich, der IPO-Preis enthält eine Menge Hype – oft lohnt es sich, eine gewisse Zeit zu warten, bevor man Aktien kauft. Dies kann öfters zu einem besseren Einstiegspreis führen und gibt einem auch die Möglichkeit, mehr über das Unternehmen zu erfahren.

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Miklos Szekely besitzt Aktien von Amazon.com.

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