Warum 3D-Druck-Aktien ein Furchtbares Jahr 2014 hatten
Es ist offiziell: 2014 war kein gutes Jahr für Aktien der 3D-Druck-Branche. 3D Systems (NYSE:DDD), Stratasys (NASDAQ:SSYS) (ETR:SCY), ExOne (NASDAQ:XONE) (ETR:2EX), Arcam (NASDAQOTH:AMAVF) (ETR:MAC1), voxeljet (FRA:VX8A) (ETR:VX8A) (NYSE:VJET) und Materialise lagen deutlich unter dem S&P 500-Index, welcher 2014 um 11,54% ohne Dividenden stieg. Hier liest du, was den 3D-Druck-Aktien das vergangene Jahr verhagelt hat.
1. Unglaublich hohe Bewertung
2014 waren 3D-Druck-Aktien schwer zu beurteilen. Damit war es für viele Investoren schwierig zu glauben, dass sie im Vergleich zu deren Marktgelegenheit unterbewertet sind. Schau dir die Tabelle weiter unten an. Diese zeigt die Bewertungen zu Beginn des Jahres 2014. Damit könnten die Aktien, entsprechend historischer Normen durchaus als hoch bewertet eingestuft werden. (Materialise ist nicht mit aufgeführt, da es bi Juni 2014 nicht öffentlich gehandelt wurde.)
Unternehmen | Historisches KGV | Preis/Verkaufs-Verhältnis | Preis/Cashflow |
3D Systems | 208 | 17,8 | 357,1 |
Stratasys | N/A | 11,7 | 178,6 |
ExOne | N/A | 19,6 | (38,5) |
Arcam | 173 | 20,2 | 131,9 |
voxeljet* | N/A | 38,3 | (272,6) |
Quellen: Morningstar, Yahoo! Finance. * Berechnungen des Autors
2. Enttäuschende Einnahmen
Auf die ein oder andere Weise enttäusche jede der 3D-Druck-Aktien die Erwartungen der Börse. In Verbindung mit den hohen Bewertungen scheint es plausibel, dass dies eine wichtige Ursache für die Kursverluste im Laufe des Jahres war.
3D Systems und voxeljet waren unter den schuldigsten, dieses Vergehens. Beide erreichten ihre Einnahmenerwartungen in drei aufeinanderfolgenden Quartalen nicht. Aber ExOne war nicht weit dahinter. Dies lag an seiner stattfindenden Transformation von Metallgussformen hin zu den Nutzern der Gussformen, die die Einnahmeergebnisse herunterzog. Stratasys, welches besser dastand als 3D Systems hinsichtlich der Erreichung der Einnahmeziele, wurde für die Verringerung der Gewinnerwartungen im November bestraft. Arcam hat bisher durchwachsene Ergebnisse geliefert, aber sein drittes Quartal zumindest im Plus abgeschlossen.
3. Änderungen in der Wahrnehmung
2014 begannen verschiedene Medien und Börsenanalysten den kometenhaften Aufstieg der 3D-Druck-Aktien im Jahre 2013 zu hinterfragen. Und diese kritischere Betrachtung könnte den Enthusiasmus der Anleger bezüglich dieser Branche abgekühlt haben. Barron’s hatte sogar eine Titelgeschichte herausgebracht, die titelte „Vorsicht vor 3D-Druck!“. Darin wurden die potenziellen Gefahren eines Investments in 3D-Druck-Aktien beschrieben. Zudem lies CNBC ein Gruppe Analysten zu Wort kommen, die einen Bärenmarkt für diesen Sektor vorhersagten. Das Problem wurde noch verschärft, als vier Analysten verschiedene 3D-Aktien formal herunterstuften. Ein Analyst stufte Stratasys herab und einer ExOne. Alles in allem hat die negative Einstellung zu dem Thema 3D-Druck dazu geführt, dass Leerverkäufe in diesem Sektor stärker betont wurden.
4. Wachsender Wettbewerb
Die Investoren mussten sich 2014 immer stärker mit der ernsthaften Gefahr eines wachsenden Wettbewerbs auseinandersetzen. Dies lag daran, dass verschiedene wichtige Patente für den 3D-Druck ausliefen und finanziell starke Player bereits Pläne hatten, diesen Markt zu betreten. Besonders die Patente für die Stereolithografie und das selektive Lasersintern für 3D-Druck liefen aus. In beiden Fällen hat dies neue Wettbewerber angelockt, die häufig willens sind, den Zugang zu dieser Technologie zu demokratisieren, die typischerweise für professionellere Systeme und Anwendungen vorbehalten war.
Hewlett-Packards Ankündigung, dass es Pläne hat, den 3D-Druck-Markt 2016 zu betreten und eine eigene Technologie einzusetzen, hat die Investoren ebenfalls verunsichert. Diese Technologie soll Multi Jet Fusion heißen und zehn Mal schneller sein als die gegenwärtige Generation selektiver Lasersinter- und Materialjetting-Technologien. Zudem bringt HP Jahrzehnte an Erfahrung mit im Umgang mit Tröpfchen, die als Basis für die Multi Jet Fusion-Technologie dient. Manche Experten haben bereits HP für sein anstehendes Angebot gelobt.
Ein Schritt zurück
In den letzten drei Jahren haben die Aktien von 3D Systems und Stratasys, die einzigen öffentlich gehandelten 3D-Druck-Aktien in dieser Zeit, den S&P 500 Index übertroffen, und dies mit großem Abstand. Dies zeigt, dass 3D-Aktien hochvolatil sind und, dass die Performance von Jahr zu Jahr deutlich schwanken kann. Es scheint so, als ob ein langer Zeithorizont für einen hochvolatilen Markt, wie den des 3D-Druckes, ein sinnvoller Ansatz für Investoren sein könnte.
Wenn man fünf Jahre zurückgeht, zeigt sich, dass die Ergebnisse für Investoren besser sind. Dies spricht für ein langfristiges Investment und dafür, Geduld zu haben.
Blick nach vorn
Anstatt zu versuchen vorherzusagen, wo die 3D-Aktien 2015 schließen werden, was, wie ich denke, eine ziemlich nutzlose Übung ist, sind Investoren besser beraten, wenn sie sich das zugrunde liegende Geschäftsmodell der 3D-Aktien anschauen. Das zugrunde liegende Geschäft hat fast sicher einen großen Einfluss auf die langfristige Entwicklung der Aktie. Aus einer langfristigen Perspektive heraus gibt es nur wenig Anlass, über einen Verkauf nachzudenken, solange die Fundamentalwerte intakt bleiben.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool empfiehlt und halt Aktien von 3D Systems, Apple, ExOne und Stratasys.
Dieser Artikel wurde von Steve Heller auf Englisch verfasst und am 11.1.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.