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Warren Buffett kauft weiter IBM – und du?

Im Jahr 2011 hat Warren Buffett einen großen Anteil an IBM (NYSE:IBM) (FRA:IBM) gekauft. Im Q4 2014 hat er noch einmal zugeschlagen, und das bei niedrigen Preisen. Das Orakel von Omaha ist der wohl erfolgreichste derzeit lebende Investor, und er scheint von seinem Investment in IBM sehr überzeugt zu sein, Vielleicht verdient die Aktie deswegen mal einen genaueren Blick. Solltest du Warren Buffetts Beispiel folgen und in IBM investieren?

Viel Überzeugung nötig

IBM gehört zu Berkshire Hathaways (NYSE:BRK-A) (NYSE:BRK-B) (ETR:BRH) „Big Four“ – eine Ehre, die man mit Klassikern wie Coca-Cola, Wells Fargo und American Express teilt. Berkshire hat an allen vier Aktien seine Beteiligung im letzten Jahr erhöht, allerdings hat Warren Buffett ausschließlich IBM frisches Kapital zukimmen lassen. Die Erhöhung an Anteilen bei den drei anderen Unternehmen stammt von Aktienrückkäufen.

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Berkshire Hathaway besitzt bei Jahresschluss 2014 76,9 Millionen Aktien von IBM, zu einem Marktwert von mehr als 12,3 Milliarden USD – ein Firmenanteil von 7,8%. Warren Buffett trifft Investment-Entscheidungen nicht zwischen Tür und Angel. IBM ist für Berkshire eine große Sache. Und Buffett kauft mehr IBM zu den jetzigen Preisen, deswegen muss er dafür einen guten Grund haben.

Dies ist ein ganz besonders interessanter Fall, da IBM-Aktien in den letzten drei Jahren schlechte Ergebnisse geliefert hat und um 18,8% gesunken sind – gegenüber einem Anstieg von 54,4% des S&P 500 im selben Zeitraum.

Keine Überraschung

Einer der Hauptgründe für den Kursverlust von IBM ist der, dass die Umsätze fallen. Eine Tatsache, die Investoren und Wall Street Analysen gleichermaßen abschreckt. Das Unternehmen stößt seine wenig profitablen Zweige ab, um sich auf die profitabelsten und strategisch wertvollsten Sub-Unternehmen zu konzentrieren – und Währungsfluktuationen sind ein weiterer Grund, der die Performance runterzieht.

In diesem Kontext betrachtet verliert IBM 6% in Umsätzen durch Operations in 2014. Wenn man davon die abgestoßenen Unternehmenszweige und Währungsfluktuation einberechnet, dann kommt man auf sehr bescheidene 1% Verlust. Leider gehen die Verkaufszahlen trotzdem in die falsche Richtung. Non-GAAP Betriebseinnahmen pro Aktie fielen während des Jahres um 1%.

In einem Interview mit CNBC am Montag, den 2.3.2015, sagte Buffett, dass es in Bezug auf IBM und seine stagnierenden Umsätze in den letzten Jahren keine Überraschungen gäbe. Veränderungen dauern eben, Resultate sehe man nicht sofort, und das Orakel von Omaha ist für Geduld und langfristige Investitionen bekannt.

Im Interview gab Buffett sogar an, dass er recht froh über den Verfall von IBMs Aktienpreis sei, da dies dem Unternehmen erlaube, Aktien zu einem vernünftigen Preis zurück zu kaufen. Buffett sagt das nicht als Entschuldigung für die unspektakulären Einnahmen, die Berkshire von IBM bekommt. In seinem Brief an die Aktionäre aus dem Jahr 2011 schreibt Buffett:

“Mit dem heutigen Stand hat IBM 1,16 Milliarden Aktien ausgegeben, von denen wir 63,9 Millionen bzw. 5,5,% besitzen. Selbstverständlich sind die Einnahmen der nächsten fünf Jahre für uns von großer Wichtigkeit. Darüber hinaus wird das Unternehmen in diesem Zeitraum wahrscheinlich etwa 50 Milliarden USD für Rückkäufe ausgeben. Die Frage, die sich uns dabei stellt: Wofür sollte ein Langzeitinvestor – wie Berkshire einer ist – in diesem Fall plädieren?

Ich werde hier abkürzen. Wir sollten darauf hoffen, dass IBMs Aktienpreis in dem Zeitraum fällt.

Der Gedanke dahinter ist ganz einfach: Wenn du in der Zukunft ein Nettokäufer bist, entweder ganz direkt mit deinem eigenen Geld oder indirekt durch Anteile einer Firma, die Aktien zurückkauft, dann tut dir ein hoher Aktienpreis weh. Tiefe Aktienpreise sind für dich von Vorteil. Allerdings komplizieren Gefühle immer wieder die Angelegenheit: Die meisten Menschen, sogar jene, die Nettokäufer sein wollen, erfreuen sich an steigendem Aktienwert. Diese Art Aktionär ähnelt dem Autofahrer, der sich an hohen Treibstoffkosten erfreut, ganz einfach weil er gerade einen vollen Tank hat.”

Die Bullenposition für IBM

Aktienrückkäufe sind einer der Hauptgründe, aus denen Buffett in IBM investiert hat, und was das Unternehmen in diesem Bereich geleistet hat ist tatsächlich außergewöhnlich. IBM konnte im letzten Jahrzehnt seine durchschnittliche verwässerte Aktienanzahl um mehr als 40% reduzieren; darüber hinaus hat IBM in derselben Zeit die Dividende pro Aktie um 450% angehoben.

Obschon die Gesamtumsätze weiterhin stagnierten, sind doch die Verkäufe aus jenen Segmenten, die das Management als „Strategisch unverzichtbar“ betitelt hat – darunter Cloud, Analytics, Mobile, Social und Sicherheitstechnologien – relativ stark am Kommen. In diesen Bereichen wuchsen die Verkäufe im Jahr 2014 16%, und das trotz ziemlich starkem Gegenwind an der Währungsfront. Zusammen sind diese Bereiche für insgesamt 27% des Geschäfts verantwortlich. Ihre Wichtigkeit und ihr Anteil am Gesamtumsatz sollte in den nächsten Jahren zunehmen. Die Bewertung ist ebenfalls überzeugend. IBM wird derzeit bei einem P/E-Verhältnis von 9,6 gehandelt, das ist gerade mal die Hälfte von anderen Unternehmen im S&P 500. Wenn die Wandlung des Unternehmens verschnellertes Wachstum in den nächsten Jahren generiert, dann werden Aktien von IBM viel positives Potenzial verströmen.

Investoren sollten natürlich niemals blind den Entscheidungen anderer folgen. Nicht einmal, wenn es sich dabei um den Investment-Superstar Warren Buffett handelt. Wenn man allerdings IBMs massives Kapital, die Chance auf zukünftiges Wachstum und die attraktive Bewertung betrachtet, dann sind dies alles gute Gründe, um IBM mit auf den Einkaufszettel zu setzen.

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The Motley Fool empfiehlt American Express, Berkshire Hathaway, Coca-Cola und Wells Fargo. The Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway, International Business Machines und Wells Fargo und hat die folgenden Optionen: lang Januar 2016 37 USD Calls auf Coca-Cola, kurz Januar 2016 37 USD Puts auf Coca-Cola, kurz April 2015 57 USD Calls auf Wells Fargo und kurz April 2015 52 USD Puts auf Wells Fargo. Dieser Artikel wurde am 3.3.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde von Alexander Langer übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilhaben können.



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