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Aktien im Rückblick: Schluss mit Zeitverschwendung! Außerdem: Commerzbank Top, Südzucker Flop

“Schluss mit der Zeitverschwendung!”

Das ist die Botschaft, die die Finanzminister der Eurozone am Montag für Griechenland parat hatte. Griechenland hat nach dem Erhalt eines viermonatigen Aufschubs seiner Gläubiger nicht viel zur Lösung der Steuerprobleme beigetragen. Griechenland scheint die Nachricht verstanden zu haben: am Mittwoch begannen griechische Finanzexperten Gespräche mit Gläubigern aus aller Welt, ein erster Schritt zur Zustimmung zu Reformen und den Zugriff auf zusätzliches Kapital. Jedoch sagte am Donnerstag der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass es immer noch an Griechenland wäre, sich selbst zu helfen.

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Weiterhin gab es diese Woche noch mehr positive Daten zur deutschen Wirtschaft. Die Februar-Großhandelpreise, obwohl 2,1 % unter dem Vorjahreswert, stiegen um einen halben Prozentpunkt gegenüber Januar. Das dürfte die größten Sorgen wegen Deflation erst einmal lindern. Außerdem stieg die jährliche Inflation zufolge Destatis letzten Monat, wenn auch nur um 0,1 %. Und während der Verbraucherpreisindex (HVPI) fiel – und damit zeigte, dass die Deflation noch nicht erledigt ist –  war dies ebenfalls nur um 0,1 %. Die EZB begann ihr Bond-Kauf-Programm am Montag, was die Sorgen um Deflation weiter mindern sollte.

Deutschlands Handelsüberschuss schrumpfte von 21,6 Milliarden Euro im Dezember auf 19,7 Milliarden Euro im Januar. Exporte und Importe auf bereinigter Basis fielen, aber der Rückgang der Exporte (2,1 %) war größer als der Rückgang der Importe (0,3 %). Ist das gut oder schlecht? Generell ist ein größerer Handelsüberschuss ein Zeichen für eine stärkere Wirtschaft, ein Abfall könnte also nicht unbedingt von Vorteil sein. Jedoch wurde die  deutsche Wirtschaft lange dafür kritisiert, zu stark auf Exporten zu setzen. Von diesem Standpunkt aus sind das also durchaus positive Nachrichten.

Ich glaube, dass diese Daten, gepaart mit positiven Zahlen aus vorangegangenen Wochen, zeigen, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin im Aufschwung ist. Vor allem auch Investoren, die möglicherweise noch zögern deutsche Aktien zu kaufen, gilt: Wenn nicht jetzt, wann dann? “Schluss mit der Zeitverschwendung!”

Die großen Indizes

3,4 war die Zahl für die Woche, da die meisten von Deutschlands großen Indizes um genau diesen Prozentsatz – einschließlich der DAX, HDAX, MDAX und TecDAX (obwohl Letzteres ein bißchen näher auf 3,5 % lag) – stiegen. Der SDAX war wieder ein bisschen ein Nachzügler in dieser Woche, stieg um nur 2 %. Alle jedoch schlagen den EuroStoxx-50, der um lediglich 1,8 % wuchs. Dieses Jahr ist der DAX um 21,4 % gestiegen und erreicht fast jeden Tag neue Rekordhöhen – eine Tatsache, die mich sehr freut.

Tops und Flops der Woche

TOP: Die Commerzbank AG (ETR:CBK) (FRA: CBK) wurde am Freitag der große DAX-Gewinner, mit Aktienanstieg um 4,4 %. Und das trotz Verlusten im Reingewinn im Jahr 2014 um mehr als 50 %, von zuvor gemeldeten 602 Millionen Euro auf 264 Millionen Euro. Die Bank buchte zusätzliche Gebühren für eine Einigung mit den US-Behörden über Sanktionen in Höhe von 1,45 Milliarden USD. Warum also stieg die Aktie? Investoren sind wahrscheinlich froh, die ganze Geschichte endlich hinter sich zu haben (genauso wie die Commerzbank selber, nehme ich an).

TOP: Anteile an der Karriere-Netzwerk-Website XING AG (ETR:O1BC) (FRA: O1BC) sprangen am Montag um 11,5 % auf ein Rekordhoch von 147,60 Euro. Das war nachdem Jeffries Analyst James Lockyer seine Empfehlung von “halten” auf “kaufen” geändert hat. Außerdem hob er sein Kursziel um mehr als 50 % an, von 112 Euro auf 170. Lockyer hielt die Aktie im Vergleich zu ihren Mitbewerbern für günstig. Es kommt selten vor, dass die Empfehlung eines einzigen Analysten so eine große Bewegung auslöst. Der Markt schien am Donnerstag dasselbe zu denken, als XING der größte HDAX-Verlierer des Tages wurde, mir Verlusten um 3,8 %. Trotzdem ist die Aktie noch im Rekordhoch-Gebiet.

TOP: Aktien der Draegerwerk AG & Co. KGaA (ETR:DRW3) (FRA: DRW3) stiegen am Mittwoch fast 9 %, als das Medi-Tech-Unternehmen starke Zahlen für das Q4 berichtete. Das Q4-EBIT lag bei 8,7 %, und die EBIT-Marge lag bei 12,4 Prozent. Für 2015 gab das Unternehmen eine vorsichtige Prognose, passte das Umsatzwachstum an Währungseinflüsse an: Man erwartet eine EBIT-Marge zwischen 6 % und 8 %. Einen Tag zuvor kündigte das Unternehmen an, dass es GasSecure, ein norwegisches Unternehmen, das drahtlose Gassensoren herstellt, kaufen würde.

FLOP: Es war in letzter Zeit keine besonders süße Angelegenheit, Südzucker AG (ETR: SZU) (FRA: SZU) zu besitzen. Der Zucker- und Bioethanol-Produzent ist seit seinem Höchststand Mitte 2013 um mehr als 60 % gefallen. Schuld sind vor allem der Zucker- und Bioethanol-Preisverfall. Die Aktie wurde der größte Verlierer des HDAX am Mittwoch und fiel um mehr als 2 %. Ein weiterer Rückgang von 1.1 % am Donnerstag bedeutet, dass die Aktie derzeit bei nur 80 % des Buchwerts gehandelt wird. Für einen langfristigen Investor ist dies ein möglicherweise einfach zu geringer Preis, um die Aktie zu ignorieren. Ich glaube, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Zuckerpreise so weit unten bleiben. Zumindest nicht für ein Jahr oder zwei. Und sobald sie steigen, profitieren Aktionäre von Südzucker.

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John Bromels besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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