Ein weiterer Analyst korrigiert Apples iPhone-Absatzprognosen nach oben
Jetzt, wo Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) Ende April seinen vierteljährlichen Bilanzgewinn präsentiert, ergreift ein weiterer Analyst die Möglichkeit, seine Quartalsprognosen nach oben zu schrauben. Diesmal ist es Stifel Nicolaus’ Aaron Rakers, der wiederholt eine Kaufempfehlung ausspricht und ein Kursziel von 150 USD nennt – ungefähr 16 % höher als der aktuelle Kurs.
Rakers führt Auswertungen der Wertschöpfungskette und eine “konsequente Verfolgung von hoch korrelierten Makrodaten“ an und glaubt, dass Apple im jüngsten Quartal 59,6 Mio. iPhones verkauft hat. Damit korrigiert er seine letzte Prognose von 53,6 Mio. Der neue Wert liegt über der Konsensprognose, die Berichten zufolge vor Rakers Überholung seiner Einschätzung bei 55 Mio. lag. (Die Konsensprognose wird natürlich aufgrund Rakers erhöhter Neueinschätzung steigen.)
Wie kommt er zu diesem Ergebnis?
Der Analyst führt an, dass sich das iPhone 6/6 Plus “in China mit rasantem Tempo verkauft hat” und dass eine Auswertung von Apples Lieferkette eine fortführende wirtschaftliche Stärke seiner Zulieferanten ergeben hat. Laut dem Analysten sei dies besonders hervorzuheben, da die Vorfreude auf ein neues iPhone-Modell im Herbst in der Regel zu einer deutlich nachlassenden Nachfrage führt.
Rakers belässt seine Juni-Prognose der iPhone-Quartalsverkaufszahlen, um es klar zu stellen, unverändert bei 42,3 Mio. Einheiten, aber merkt an, dass seine “Prognose sehr gut übertroffen werden könnte.” Interessanterweise zeigt ein Blick auf Apples iPhone-Verkaufszahlen des letzen Geschäftsjahres, dass Apple im ersten Quartal 43,72 Mio. und im zweiten Quartal 35,20 Mio. Einheiten verkauft hat. Wenn meine Berechnungen stimmen, bedeutet dies einen Fall von 19,5 % gegenüber dem vorherigen Quartal.
Wenn Apple Rakers Prognose von 59,6 Mio. verkauften iPhones im ersten Quartal gerecht wird, dann würde ein Abfall von 19,5 %, wie im letzten Jahr, 48 Mio. verkaufte Einheiten im zweiten Quartal implizieren.
Gesamtjahresprognosen und aktualisierte Kapitalrendite
Rakers verbesserte seine Umsatzprognosen für Apples Gesamtjahr 2015 auf 231,2 Mrd. USD und denn Gewinn je Aktie auf 8,81 USD. Diese Werte liegen über den Konsensprognosen von 226,59 Mrd. USD bzw. 8,69 USD.
Außerdem äußert er seine Erwartungen für die Kapitalrendite. Rakers glaubt an eine Erhöhung der Dividende von 2,30 auf 2,40 USD je Aktie. Dies wäre ein Anstieg gegenüber annualisierten 1,88 USD je Aktie, die Apple momentan aufweist. Er glaubt auch, dass das Unternehmen in den kommenden drei Jahren mehr als 150 Mrd. USD an Anleger ausschütten wird, wobei alleine 110 bis 120 Mrd. USD auf Aktienrückkäufe fallen sollen.
Schließlich fügte er an, dass Anleger Apples neues Ausschüttungsprogramm als “Zeichen” für Apples erwarteten Free Cash Flow für die kommenden Jahre werten könnten, da Apple im Allgemeinen ungefähr 23 % seines Free Cash Flows als Dividenden ausschüttet.
Das ist ein interessanter Punkt, aber es ist wichtig sich vor Augen zu führen, dass Apple mit der Zeit – wie viele andere reife Technologieunternehmen – sich auch einfach dazu entschließen könnte, einen im Verhältnis zu vergangenen Jahren größeren Anteil seines Free Cash Flows der Dividende zukommen zu lassen. Dies könnte aus anlegerfreundlicher Perspektive positiv gewertet werden, aber ich würde davor warnen, Apples Dividendenausschüttungen als zuverlässige Methode zu werten, um Apples zukünftigen Free Cash Flow vorherzusagen.
Um es ganz offen zu sagen, gibt es einen Grund, weshalb sich Apple bei Einschätzungen nur auf ein Quartal festlegen will: Wenn Apple seine Geschäftsentwicklung für ein ganzes Jahr prognostizieren könnte, geschweige denn für drei Jahre, dann würde das Unternehmen diese Zahlen sicherlich nicht verborgen halten. Es gibt einen guten Grund dafür, weshalb das Unternehmen nur Prognosen für das jeweils kommende Quartal ausgibt.
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The Motley Fool empfiehlt Apple. The Motley Fool hält Apple-Aktien. Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 25.04.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.