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Yuan abgewertet, Autoaktien abgestürzt – und warum es keinen Sinn macht

Chinas Zentralbank hat am Dienstag den Yuan nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten um zwei Prozent abgewertet. Der DAX hat darauf wie erwartet reagiert und ist um 2,7 % abgerutscht. Besonders die Autohersteller und Autozulieferer haben diesen Abwärtstrend gespürt: Die Aktie  der Daimler AG (WKN:710000) ist um 5,2 %, die der Bayerische Motoren Werke AG (WKN:519000) um 4,3 %, die der Volkswagen AG (WKN:766403) um 3,7 % und die der Continental AG (WKN:543900) um 4,4 % gefallen.

Meiner Meinung nach macht dieser Absturz keinen Sinn. Aber bevor ich erkläre warum, schauen wir mal das Argument der Bären an.

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Laut diesem Argument zeigt die Abwertung die Verzweiflung der chinesischen Regierung, um die schwächelnde heimische Wirtschaft anzukurbeln. China ist also kein Wachstumsmarkt mehr, sondern ist eher ein Grund für globale Sorge. Gleichzeitig wird diese Abwertung die deutschen Autos teurer und damit weniger wettbewerbsfähig – und weniger profitabel – machen.

Klingt logisch, oder? Eigentlich schon – aber es gibt mehrere Gründe, warum dieser Einbruch eine Überreaktion des Marktes ist.

Der chinesische Automarkt ist noch lange nicht tot

Der chinesische Automarkt hat zwei Monate mit einer negativen Wachstumsrate hinter sich. Das ist nicht erfreulich, aber zwei Monate sind eine sehr kurze Periode. Der Markt ist sehr lang, sehr schnell gewachsen und wurde 2010 der größte Automarkt der Welt. Irgendwann musste dieses Wachstum nachlassen. Langfristig soll der Markt immer noch wachsen, aber ein bisschen langsamer: Laut einer Analyse von McKinsey sollte die jährliche Wachstumsrate zwischen 2015-2020 bei etwa 8 % liegen. Mit diesem Wachstum wird China im Jahr 2020 größer als der gesamte europäische Markt.

Markteinbruch – so ‘n Quatsch!

Yuan-Abwertung – was für eine Abwertung??

Also der Yuan wurde an einem Tag um zwei Prozent abgewertet. Na und? Schau dir mal die Entwicklung des Euro-Yuan Kurses über das letzte Jahr an:

EUR-CNY

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EUR/Yuan Wechselkurs, Quelle: OnVista

Was ist bemerkenswert an dieser Grafik? Die 2 %-Abwertung des Yuans gestern? Oder die 17 %-Abwertung des Euros in den letzten 12 Monaten? Die europäischen Hersteller sind heute dank der Wechselkursentwicklung immer noch in einer viel günstigeren Position als vor einem Jahr.

Man muss auch wissen, dass der Wechselkurs-Effekt teilweise abgedämpft ist. Die meisten Autohersteller arbeiten eng mit lokalen Lieferanten zusammen und bauen viele von den Autos direkt in China. Also haben sie einen großen Teil von ihren Kosten in Yuan – und damit werden sowohl Kursgewinne als auch Kursverluste reduziert.

Es gibt keinen lokalen Wettbewerb

Auch wenn die Yuan-Abwertung die deutschen Autos wirklich weniger wettbewerbsfähig machen würde – wer würde davon profitieren? So eine Abwertung hat die gleichen Konsequenzen für alle ausländischen Unternehmen, nicht nur für die deutschen Hersteller. Es sind die lokalen chinesischen Konkurrenten, die von so einer Abwertung profitieren sollten. Aber kannst du einen chinesischen Konkurrenten von Mercedes-Benz oder BMW benennen? Nein? Ich kann es auch nicht.

Laut einer anderen Studie von McKinsey wird der Premium-Markt in China noch schneller – jährlich um 12 % – wachsen als der Gesamtmarkt und China wird möglicherweise schon im Jahr 2016 der größte Premium-Markt weltweit. Es gibt aber noch keinen großen lokalen Premium-Hersteller und auf der Top-10-Liste von Premium-Autos in China gibt es keine lokale Marke. Die deutschen Hersteller haben einen Marktanteil von 80 % und andere – amerikanische, japanische und europäische – Firmen den Rest.

Werden dann vielleicht die chinesischen Kunden Mercedes-Benz und BMW zu teuer finden und generell weniger Premium-Autos kaufen? Ich glaube nicht. Premium-Kunden sind nicht so preisempfindlich, dass sie wegen einer Erhöhung von zwei Prozent en masse auf den Kauf verzichten würden.

Ich muss gestehen, dieser Punkt ist weniger relevant für Volkswagen – ihre Massenmarken können mehr durch den lokalen Wettbewerb und preissensible Kunden beeinflusst werden. Aber BMW und Daimler sollten sich momentan noch keine Sorgen machen.

Fazit

Wie die letzten paar Monate gezeigt haben, kann der chinesische Automarkt kurzfristig holprig werden. Langfristig ist es aber immer noch ein Riesenmarkt mit enormen Potenzial – im Gesamtmarkt und noch mehr im Premium-Segment. Da es in diesem Segment keinen lokalen Wettbewerb gibt, sind Daimler und BMW gut positioniert, um sich einen großen Teil von diesem stark wachsenden Markt zu sichern. Dabei spielt eine kleine Schwankung des Währungskurses absolut keine Rolle.

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Miklos Szekely besitzt Aktien von Daimler. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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