3 Gründe, warum ich Aktien von Advanced Micro Devices fernbleibe
Die Aktien des Chipherstellers Advanced Micro Devices (WKN:863186) werden, während ich das schreibe, zu einem Preis von 1,82 USD pro Anteil gehandelt. Zu diesem Preis ist die Marktkapitalisierung des Unternehmens bei 1,42 Milliarden USD – ein Bruchteil dessen, was es zu Hochzeiten wert war.
Dieser „niedrige Preis“ hat Investoren angezogen, die nach einem „Schnäppchen“ suchen. Tatsächlich liegt dem Argument, welches ich häufig von Bullen gehört habe, die Idee zugrunde, dass „es nicht mehr schlimmer kommen kann“.
Wenn das der Fall wäre, würde ich wahrscheinlich darüber nachdenken, ein paar Anteile zu kaufen und sie für die nächsten paar Jahre zu halten, um Geld zu machen, sobald sich das Blatt für AMD wendet. Ich glaube jedoch, dass die Dinge noch schlimmer kommen können, vielleicht sogar viel schlimmer, bevor es möglicherweise besser laufen könnte.
Hier sind drei Gründe, warum ich AMD-Aktien vorerst fernbleibe.
Die Wettbewerbssituation im Bereich PC-Prozessoren könnte sich weiter verschlechtern
Ein Problem von AMD ist, dass sich sein Geschäft mit PC-Prozessoren in den letzten Jahren sehr verschlechtert hat. Ein Teil dieses Rückgangs lässt sich mit dem generellen Rückgang auf dem PC-Markt erklären, jedoch ist der Marktanteilsverlust an den viel größeren Rivalen Intel (WKN:855681) ein wichtigerer Grund.
Ich denke, dass AMD weiterhin Marktanteile verlieren wird, wenn Systeme, die auf Intels Skylake Prozessoren basieren, auf den Markt kommen. Und ich denke nicht, dass die Produkte, die AMD 2016 haben wird, seine Position vis-à-vis Intel verbessern können.
Das heißt, dass AMD vielleicht ein weiteres ganzes Jahr an Aktienverlusten bevorsteht, bevor neue Produkte auf den Markt kommen, die vielleicht das Blatt wenden könnten.
AMD hat weiterhin Probleme im Bereich Grafik
Der PC-Mikroprozessor-Markt ist nicht der einzige, auf dem AMDs Wettbewerbsposition nicht gerade gut ist. Laut jüngsten Marktanteilsdaten von Mercury Research ist AMDs Marktsegment im Bereich Desktop-gebundene Standalone-Grafikprozessoren im zweiten Quartal 2015 auf nur 18 % gesunken. Im Jahr zuvor lag dieser Anteil bei 38 %, aber der Rivale NVIDIA (WKN:918422) hat ordentlich aufgeholt.
Obwohl das Unternehmen vor Kurzem einen neuen Grafikprozessor namens „Fiji“ auf den Markt gebracht hat, um seinen Anteil am Markt für hochwertige Desktop-Grafikprozessoren zu erhöhen, sehen sich die Karten, die auf diesem Chip basieren, harter Konkurrenz seitens NVIDIAs Angeboten ausgesetzt.
Außerdem sieht sich AMD bei seinen auf Fiji basierenden Karten anscheinend Angebotslimitierungen ausgesetzt, was seine Bemühungen, die darauf abzielen, Marktanteile zu gewinnen, weiterhin erschwert.
AMD-Bullen werden wahrscheinlich damit argumentieren, dass die next-generation GPU-Architektur des Unternehmens wettbewerbsfähiger sein könnte als seine aktuellen Angebote. Aber in Hinblick auf AMDs und NVIDIAs jeweilige Geschichte überzeugt mich das nicht so sehr, dass ich meine hart erarbeiteten Dollar investieren werde.
Eine unstabile finanzielle Lage
Zusätzlich zu Wettbewerbsproblemen sind AMDs Cashflow-Statements und seine Bilanz nicht gerade vertrauenserweckend. Das Unternehmen verbraucht routinemäßig Zahlungsmittel. Der Cash-Burn im bisherigen Geschäftsjahr beträgt unglaubliche 187 Millionen USD.
Als ob das nicht schon genug wäre, hat AMD das letzte Quartal mit 829 Millionen USD in Cash und Äquivalenten abgeschlossen und Projekten, sodass zum Ende dieses Quartals hin Cash und Äquivalente auf 700 Millionen USD runter gehen werden.
In Anbetracht dessen, dass AMDs CFO Devinder Kumar in der Vergangenheit gesagt hat, dass die Zieluntergrenze für Cash bei 600 Millionen USD liege, kommt das Unternehmen dem schon gefährlich nahe.
Wenn AMD seine Cashflow-Situation nicht dramatisch verbessern kann, muss es vielleicht neues Geld heranschaffen, indem es entweder weitere Schulden aufnimmt (was in Anbetracht seines schlechten Credit-Ratings schwer sein dürfte) oder seine Aktionäre weiter leiden lässt und mehr Anteile in einer Zweitplatzierung ausgibt.
Ich halte mich vorerst fern
Zu diesem Zeitpunkt gibt es nach meiner Auffassung viel Raum nach unten für AMD-Aktien und ich denke, dass das Geschäft des Unternehmens über das nächste Jahr hinweg schlechter werden könnte.
Wenn AMD es durch das nächste Jahr schafft und die Produkte, die es auf seine diversen Märkte bringt, wettbewerbsfähig genug aussehen, um Marktanteile zurückzugewinnen, dann würde ich darüber nachdenken, Aktien von AMD zu kaufen und zu halten.
Im Moment halte ich mich jedoch lieber fern.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Intel.
Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 9.9.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.