Warum Boeing oder Airbus Bombardier so viel für die CSeries zahlen würden
Wie wir inzwischen alle wissen, hatte Bombardier (WKN:866671)mehr als genug Probleme mit der CSeries und daher hat der Kurs auch entsprechend gelitten.
An diesem Punkt kann Bombardier nur nach vorne schauen. Und eine attraktive Option wäre, die CSeries gleich ganz zu verkaufen. Das würde es ihnen erlauben, die Schulden zu reduzieren und sich auf das zu konzentrieren, was sie am Besten können: Businessjets.
Noch besser. Es gibt Gründe zur Annahme, dass Boeing (WKN:850471) oder Airbus (WKN:938914) viel Geld für die CSeries bezahlen würden. Im Folgenden sehen wir uns diese 3 Gründe genauer an.
1. Neue Flugzeuge zu entwickeln, ist teuer
Bombardier hat sehr viel Kritik für die Verzögerungen und Mehrkosten bei der CSeries einstecken müssen, aber Boeing und Airbus hatten auch schon ähnliche Erfahrungen.
Die 787 von Boeing, auch als Dreamliner bekannt, enthält einige der größten technologischen Fortschritte weltweit. Aber er hat die Firma auch acht Jahre und 32 Milliarden USD gekostet. Das ursprüngliche Budget waren nur 6 Milliarden USD für nur vier Jahre.
Genauso erging es dem technischen Wunderwerk A380 von Airbus. Es ist das größte Flugzeug der Welt und hilft den Fluggesellschaften, die Kosten pro Passagier und Flugmeile deutlich zu reduzieren. Aber auch dieses Flugzeug kam mit 2 Jahren Verspätung und 6 Milliarden USD über dem Budget.
Ohne Zweifel, keines dieser Unternehmen will das alles noch einmal durchmachen. Aber das würde wiederum bedeuten, man könnte technisch in Rückstand geraten. Also warum sollte man den Ärger nicht einem anderen Unternehmen überlassen und ihnen dann das Produkt abkaufen? Dieser Gedanke muss für Boeing und Airbus sehr verlockend sein.
2. Die beiden verschleudern ihre Flugzeuge
Zusätzlich zu den Verzögerungen und Mehrkosten hat Bombardier seit fast einem Jahr noch keinen Festauftrag für die CSeries erhalten. Ein Grund dafür sind die deutlichen Rabatte, die Airbus und Boeing für ihre eigenen Flugzeuge gewähren. Airbus war in dieser Beziehung sehr aggressiv.
Natürlich helfen diese Preisschlachten niemandem. Aber falls Airbus oder Boeing das CSeries-Programm kaufen sollten und damit ein großer Konkurrent vom Markt verschwinden würde, dann wären diese Preiskriege auch nicht mehr so nötig. Das könnte dann auch zu einem höheren Preis für die CSeries führen.
3. Man könnte noch viel mehr damit anstellen
Bombardier hat sich schon die Namensrechte CS500 und CS900 gesichert, für den Fall, dass sie größere Versionen der CSeries bauen wollten. Solche Projekte zahlen sich in der Regel aus, da man ein bereits existierendes Design nur noch anpassen muss. Aber das Unternehmen hat nicht gerade viele Mittel zur Verfügung und kann das Projekt vielleicht gar nicht verfolgen.
Natürlich gibt es das Problem bei Airbus und Boeing nicht. Sollten sie die CSeries kaufen, dann würde diese Möglichkeit gleich im Kaufpreis inbegriffen sein.
Aber es ist noch zu früh für Bombardier, überhaupt darüber nachzudenken. Zuerst muss die Zertifizierung für die CS100 her, ansonsten könnte es Probleme beim Verkauf geben. Im Moment ist das einfach nur eine Möglichkeit, die man im Auge behalten sollte.
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Dieser Artikel wurde von Benjamin Sinclair auf Englisch verfasst und wurde am 22.09.2015 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.