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Dem Feind ins Auge sehen

George Soros ist einer der besten Wertpapieranalysten, die jemals gelebt haben. Aber er will nicht einmal den Gedanken eines solchen Titels akzeptieren.

„Ich bin kein professioneller Wertpapieranalyst.” sagte er 2007 in einem Interview. „Ich würde mich eher als einen unsicheren Analysten bezeichnen.”

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Soros ist davon besessen, Fehler zu machen und wie er diese berichtigen kann. Das ist eine der seltensten Fähigkeiten. Erfolgreiches Investieren hat weniger damit zu tun, große Gewinne zu machen, als teure Fehler zu vermeiden. Der Tausch der Überzeugung richtig zu liegen gegen die Akzeptanz, vielleicht falsch zu liegen, ist der beste Weg, die eigene Fehlbarkeit zu akzeptieren und Fehler zu korrigieren. Soros erklärte es einmal so:

Für andere ist es eine Schande, sich zu irren. Für mich ist das Eingestehen eines Fehlers ein Zeichen von Stolz. Sobald wir verstehen, dass unser unvollkommenes Verständnis menschlich ist, ist es keine Schande mehr, sich zu irren. Nur wenn man seine Fehler nicht korrigiert.

Das ist aber leichter gesagt als getan. Und das ist auch der Grund, warum der Club der Investoren mit einem Nettovermögen von 25 Milliarden USD auch ein eher exklusiver ist.

Aber jeder, der seinen Entscheidungsfindungsprozess verbessern möchte, sollte damit anfangen, sich einzugestehen, dass Fehler zu korrigieren und zu vermeiden bedeutet, dass man oft falsch liegt. Und die beste Art zu sehen, wie falsch man liegt, ist mit seinen Feinden darüber zu sprechen – mit eben denjenigen, die anderer Meinung sind.

Jonathan Baron, ein Psychologe der Universität von Pennsylvania, hat eine Theorie, die mir sehr gefällt. Sie heißt Aktive Offenheit. Die meisten von uns möchten gerne offen sein, wenn sie andere Ideen in Betracht ziehen, denen sie zufällig begegnen. Aktive Offenheit geht noch einen Schritt weiter. Dazu muss man große Anstrengungen unternehmen, um Ideen zu finden, denen man nicht zustimmt und sich mit mehr Leidenschaft damit auseinandersetzen, als mit den eigenen Theorien.

Baron testet das, indem er die Antworten auf die folgenden Behauptungen bewertet:

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Seine Meinung zu ändern ist ein Zeichen von Schwäche.

Die Leute sollten Fakten und Beweise berücksichtigen, die gegen das gehen, was sie glauben.

Es ist besser, denen zuzuhören, deren Meinung man nicht teilt, als denen, deren Meinung man teilt.

Es ist wichtig, auf seiner Meinung zu beharren, selbst wenn Beweise dagegen vorgebracht werden.

Was aktive Offenheit so wirksam macht, ist eine Mischung aus zwei Dingen. Das eine ist, dass etwas so Großes wie die Weltwirtschaft oder die Börse unendlich kompliziert ist. Es gibt keine Möglichkeit, alles zu wissen, oder auch nur einen kleinen Teil davon. Das andere ist, dass unsere Fähigkeit, uns selbst von etwas zu überzeugen, größer ist, als unsere Fähigkeit, die Fakten objektiv zu analysieren. Wenn beides zusammenkommt, dann ist das wie ein Puzzleteil zu finden und sich selbst davon zu überzeugen, dass man nicht nur das ganze Puzzle gelöst hat, sondern dass es ein wunderschönes Bild ist, das noch keiner gesehen hat.

Jason Zweig von The Wall Street Journal erklärte das in einem aktuellen Interview:

Oft haben die Leute eine sehr starke Intuition: ‘Ich weiß etwas, das dem Markt entgangen ist. Die anderen liegen falsch, sie verstehen es nicht’… Aber das große Ganze und die viel subtilere Beobachtung ist, dass man nicht weiß, was die anderen wissen, weil wir nur in unseren eigenen Kopf hineinblicken können – nicht in die Köpfe der anderen. In den USA gibt es mindestens 100 Millionen solcher Leute. Sie meinen, das zu verstehen, was in den Köpfen der anderen vorgeht und das ist ein bisschen dämlich.

Ich glaube, es ist total dämlich. Aber jeder, der versucht, Entscheidungen beim Investieren zu treffen – und ich glaube, das trifft auch auf viele andere Dinge im Leben zu – kann diesen Prozess verbessern, indem er Anstrengungen unternimmt, so viele Puzzleteile wie möglich zu sammeln und sie zu verstehen. Man wird sie niemals alle bekommen, aber wenn man schon mal seinen eigenen Blickwinkel versteht, dann kommt man dem großen Ganzen auch näher. Dazu muss man die Meinungen der anderen, die anderer Meinung sind finden, sich damit auseinandersetzen und verstehen. Im schlimmsten Fall kann man dann diese anderen Meinungen verwerfen. Aber in vielen Fällen, wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann wirst du bemerken, dass deine anfänglichen Beobachtungen unvollständig waren, aus dem Kontext gegriffen und vielleicht sogar falsch. Und auf einmal bist du der Wahrheit näher gekommen. Und das ist doch das Ziel, oder?

Baron hat einen vierstufigen Prozess dafür:

  • Erkläre deine Frage und warum sie wichtig ist.
  • Gib die offensichtlichste Antwort oder Antworten.
  • Erwäge weniger wahrscheinliche Alternativen oder Einwände gegen die offensichtlichen Antworten.
  •  Widerlege die Kritik oder erkläre, wie die ursprünglichen Antworten verändert werden können, um darauf zu reagieren.

Meine Faustregel ist, je mehr man selbst an eine These glaubt, desto genauer sollte man die Antithese kennen und widerlegen können. Es ist unglaublich, wie viele Probleme einem dieses Modell ersparen kann.

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Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und wurde am 30.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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