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Warum Lanxess mit seinen Zahlen begeistert, die Zukunft rosig erscheint und du trotzdem Ruhe bewahren solltest

Die Lanxess AG (WKN: 547040) hat bei Börsianern in der letzten Woche einmal mehr für große Begeisterung gesorgt. Am vergangenen Donnerstag verkündete das Kölner Unternehmen die 9-Monats-Zahlen. Mit Pauken und Trompeten kündigte man eine weitere Anhebung der Jahresprognose an. Was das für dich als intelligenten Investor bedeutet, welche Chancen sich ergeben und wie es aktuell aussieht, erfährst du in den folgenden Zeilen.

Die Lanxess AG gilt als Vorzeigeunternehmen, wenn es um erfolgreiche Abspaltungen geht. Einst gehörte Lanxess zur Leverkusener Bayer AG, suchte im Jahr 2005 den Weg an die Börse und schaffte es zwischenzeitlich sogar bis ins Oberhaus des Deutschen Aktienmarktes – den DAX.

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Lanxess fliegt aus dem DAX – und hängt ihn prompt ab

Mittlerweile wieder in den MDax abgestiegen, schlägt sich der Aktienkurs des Spezialchemiekonzerns jedoch mehr als gut. Während der DAX seit Jahresanfang „lediglich“ 12,5 % zulegen konnte, gewann Lanxess über stolze 30 % (Schlusskurse vom 06.11.2015)! Dies liegt an der sehr ordentlichen Geschäftsentwicklung im bisherigen Geschäftsjahr.

So dürfte es eigentlich auch nicht verwundern, dass die Kölner am vergangenen Donnerstag einmal mehr für gute Stimmung unter Anlegern sorgten. Ich persönlich versuche diese Ereignisse, seien sie positiv oder negativ, immer mit der notwendigen Ruhe zu betrachten. Und das solltest auch du tun. Übereifriger Aktionismus oder zu hohe Euphorie sind an der Börse keine hilfreichen Begleiter.

Kölner weiterhin auf gutem Weg

Im dritten Quartal verzeichnete man bei einem Umsatz von 1,95 Mrd. Euro einen Rückgang von -4,3 %. Dies liegt vor allem daran, dass die Preise an den Rohstoffmärkten gesunken sind. Positiv ist hingegen, dass man die Stellschraube in Sachen Profitabilität deutlich verbessern konnte. Lag die EBITDA-Marge im Vorjahreszeitraum noch bei 10,3 %, so waren es mit Abschluss des dritten Quartals 2015 ordentliche 12 %. Wichtige Kennzahlen zur Finanzstabilität, dem Cash Flow und auch der Verschuldung entwickelten sich konstant. Auch diese oftmals eher zweitrangig wirkenden Parameter sollten immer in deinem Fokus bleiben. Eine ordentliche Bilanzstruktur bedeutet Sicherheit auch in unruhigeren Zeiten.

Vor kurzem musste man sich noch mit essentiellen Problemen vor allem in Sachen Struktur und Organisation konfrontiert sehen. Diese konnte das Management rund um CEO Matthias Zachert hinter sich lassen. Der Umstrukturierungsprozess stand im Fokus dieses interessanten Turnaround-Kandidaten und ist ein subjektiver Pluspunkt, dem man der Führungsetage zu Gute halten muss. Ebenso konnte man im Zuge dessen vor kurzem einen Deal an Land ziehen, der dem Unternehmen im Jahr 2016 Umsätze von 1,2 Mrd. Euro einbringen wird. Im Vergleich zum Umsatz im Jahr 2014 sind dies immerhin 14 %, die oben drauf kommen.

Weiterhin ist positiv, dass man das gesamte Geschäftsmodell umkrempeln will. Ziel dabei ist vor allem ein Fokus auf weniger Anfälligkeit für wirtschaftliche Entwicklungen. Natürlich wird ein Zulieferer von Spezialkunststoffen, Farbpigmenten und Agrochemikalien immer eine gewisse Abhängigkeit zur Wirtschaftsentwicklung haben. Allerdings ist es durchaus positiv, dass man diese gering halten will. Dies zeigt auch der Fakt, dass Südamerika bei künftigen kurz- bis mittelfristigen Überlegungen keine Rolle zu spielen scheint.

Ein Beispiel: Derzeit ist Lanxess der weltweit größte Hersteller von synthetischem Kautschuk. Somit ist man zum einen äußerst abhängig von der Autoindustrie und zum anderen besteht logischerweise eine große Abhängigkeit vom Kautschukpreis. Eine Änderung der strategischen Ausrichtung mit einer neuen Segmentierung soll hier entgegenwirken.

Was ist also zu tun?

Als langfristiger Anleger sollte man sich von den teilweise euphorischen Nachrichten nicht zu sehr verleiten lassen. Auch wenn Lanxess aus meiner Sicht auf einem sehr guten Weg ist, heißt das nicht, dass man direkt ein absolutes Must-Have gefunden hat. Ein überproportionales Kerninvestment à la Johnson&Johnson, Coca Cola oder Novartis haben wir hier demnach noch nicht.

Nichtsdestotrotz sind die angestoßenen Entwicklungen mit weiteren Kosteneinsparungen von 150 Mio. EUR pro Jahr ab 2019 attraktive und vor allem langfristige Anreize. Eine Steigerung der Profitabilität hin zu mehr Diversifikation bei einem Unternehmen mit absoluter Daseinsberechtigung ist aus meiner Sicht ein gutes Argument, das Unternehmen auch künftig genauer im Auge zu behalten.

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Andreas Meyer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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