3 Aktien, die wir nie verkaufen werden: Celgene, Berkshire Hathaway und Waste Management
Todd Campbell:
Wenn wir an Unternehmen wie Polaroid und Radio Shack denken, dann sollte man als Investor niemals nie sagen. Wenn ich aber ein Unternehmen auswählen müsste, das ich für immer halten wollte, dann würde ich mich für den Biotechriesen Celgene (WKN:881244) entscheiden.
Nach massiven Kursanstiegen sind Biotech-Aktien in letzter Zeit nicht mehr besonders in Mode, aber das ändert nichts am langfristigen Potenzial von Celgene.
Die Medikamente Revlimid und Pomalyst gehören zu den führenden Therapien im Kampf gegen multiples Myelom. Abraxane wird immer häufiger gegen Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt. Zusätzlich verfügt Celgene über eine starke Pipeline und der langfristige Ausblick ist für mich ein gutes Argument, um die Aktie noch auf Jahre zu behalten.
Letztes Jahr expandierte Celgene in den Bereich Autoimmunerkrankungen mit dem Medikament Otezla, einer Behandlung gegen Psoriase. Erst vor Kurzem kaufte Celgene Receptos für 7,2 Milliarden USD, was dem Unternehmen das vielleicht beste Mittel gegen multiple Sklerose eingebracht hat. Zusätzlich ist die Pipeline voller neuer Medikamente für eine Reihe verschiedener Krankheiten, von Morbus Crohn bis Tumorerkrankungen. Ein Vertrag mit Juno Therapeutics aus dem vergangenen Sommer verschafft Celgene die vielleicht besten neuen immunonkologischen Medikamente, bekannt als CAR-T-Therapien.
Bei Celgene glaubt man, die Umsätze könnten von 7,67 Milliarden USD im letzten Jahr bis 2020 auf 21 Milliarden USD klettern. Der Gewinn pro Aktie könnte im selben Zeitraum von 5,95 USD bis auf 13 USD steigen. Sollte das Unternehmen diese Prognosen erfüllen, dann glaube ich, dass die Aktie von Celgene einer der besten langfristigen Käufe für wachstumsorientierte Investoren sein könnte.
Andres Cardenal:
Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) ist eine wunderbare Aktie, die man lange halten kann, vielleicht sogar für immer. Das Unternehmen ist eine breit gestreute Sammlung von hochwertigen Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die meisten davon wurden von Buffett persönlich ausgesucht.
Warren Buffet trifft keine Investitionsentscheidungen basierend auf kurzfristigen Überlegungen. Er sagt: „Wenn wir Anteile von sehr guten Unternehmen mit sehr gutem Management besitzen, dann ist unsere bevorzugte Haltedauer für immer.” Das Portfolio von Berkshire ist für die Ewigkeit gedacht und das große Ganze ist hierbei auch noch mehr wert als die Summe der einzelnen Teile.
Das Geschäftsmodell ist auch ziemlich clever. Das Versicherungs- und Rückversicherungsgeschäft von Berkshire ist bemerkenswert profitabel: Das Segment ist für etwa 25 % der gesamten Vorsteuergewinne verantwortlich. Zusätzlich erhalten die Versicherungsunternehmen zuerst die Prämien und müssen erst später im Versicherungsfall zahlen. Manchmal dauert es Jahrzehnte bis zum Schadensfall. Buffett nennt dieses Geld seinen „Puffer”.
Selbst wenn der Puffer nicht Berkshire gehört, so kann ihn das Unternehmen doch benutzen, um langfristig zum eigenen Nutzen zu investieren. Dies stellt einen großen Gewinntreiber für die Investoren dar. Dieser Puffer hat sich im Laufe von Jahrzehnten exponentiell erhöht, von 1,6 Milliarden USD im Jahr 1990 auf 28 Milliarden USD im Jahr 2000 und fast 84 Milliarden USD Ende 2014.
Berkshire bietet unangefochtene Stabilität, Diversifizierung und eines der besten Management-Teams. Wenn man langfristige Investitionsentscheidungen trifft, dann sind das wichtige Aspekte, die man in Betracht ziehen sollte.
Tyler Crowe:
Es gibt so viele Gründe, warum ich meine Aktien von Waste Management (WKN:893579) nie verkaufen werde, dass ich sie unmöglich alle hier aufzählen kann. Daher fangen wir einfach mal mit den offensichtlichen an. Das Unternehmen ist in einer der Branchen tätig, die immer gefragt sind und nie aus der Mode kommen: Wir sprechen von der Müllentsorgung. Das ist tatsächlich ein schwierigeres Geschäft, als es einem zunächst erscheinen mag, besonders wenn man die Schwierigkeiten und Kosten bedenkt, die bei der Eröffnung und beim Betrieb einer Mülldeponie anfallen. Da die Politik immer mehr Hürden bei der Öffnung neuer Deponien schafft, werden die bestehenden sich auch weiterhin starker Nachfrage erfreuen.
Was Waste Management so attraktiv macht, ist die Tatsache, dass es ein ziemlich innovatives Unternehmen ist – zumindest dafür, dass es viele Leute für ein schmutziges Rohstoffgeschäft halten. So hat Waste Management beispielsweise seine Flotte von Müllfahrzeugen auf Erdgas umgestellt, das wiederum von den Mülldeponien gewonnen wird, wenn der Müll zerfällt und dabei Methan entsteht. Durch diese Nutzung eines zuvor nicht genutzten Abfallproduktes spart das Unternehmen Millionen an Kraftstoffkosten.
Dann ist da noch die Aktie. Während der letzten 11 Jahre hat das Unternehmen die Dividende mit großer Zuverlässigkeit stetig erhöht und die Zahl der Aktien im Umlauf immer weiter verringert.
Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 sehe ich derzeit zwar keine Kaufgelegenheit, aber es wird in Zukunft noch günstige Gelegenheiten geben. Als Aktionär kann ich sagen: Solange wir keine revolutionäre neue Möglichkeit erfinden, unseren Müll zu entsorgen, werde ich meine Aktien von Waste Management auch nicht verkaufen.
Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway, Celgene und Waste Management.
Dieser Artikel wurde von Andres Cardenal, Todd Campbell und Tyler Crowe auf Englisch verfasst und wurde am 10.11.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
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Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway, Celgene und Waste Management.
Dieser Artikel wurde von Andres Cardenal, Todd Campbell und Tyler Crowe auf Englisch verfasst und wurde am 10.11.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.