Der Smartphone-Hersteller, gegen den Apple in China keine Chance hat
Dem Forschungsinstitut Canalys zufolge hat Huawei im Q3 mehr Geräte in China absetzen können als alle anderen Hersteller. Das markiert das erste Mal, Huawei im Heimatmarkt den ersten Platz besetzen konnte. Die Verkaufszahlen schnellten im Vergleich zum Vorjahr 81 % nach oben und verwies damit Konkurrenten wie Xiaomi und Apple (WKN:865985) auf die Plätze. Huawei stellt sich als Schlüsselpartner für Alphabet (WKN:A14Y6F) (WKN:A14Y6H) heraus. Sollte der jüngste Trend anhalten, könnte damit einer der ärgsten Konkurrenten für Apple entstehen.
Wertige Hardware zu günstigen Preisen
So wie andere Hersteller von Android-Modellen auch bietet Huawei verschiedene Modelle zu verschiedenen Preisen an. Huawei bietet verschiedene Produktlinien an, darunter die Modelle Mate, Honor und die P-Modelle. Dieses Jahr hat Huawei mehrere Smartphones auf den Markt gebracht, im September das Mate S, das Honor 7 im Juli, das P8 im Mai und das Honor 6 Plus im Februar. Alle Smartphones werden von Alphabets Betriebssystem Android betrieben. Allerdings legt der Hersteller die eigene Nutzeroberfläche „Emotion“ darüber, die einige Verbesserungen integriert. Nutzer neuerer Geräte können so beispielsweise bestimmte Apps öffnen, indem sie mit ihren Knöcheln Symbole auf den Bildschirm malen.
Die meisten Modelle sind mit solider Hardware ausgestattet und werden zu vernünftigen Preisen angeboten. Das Honor 7 ist so zu 300 bis 400 USD zu haben und bietet viele der Eigenschaften, die man von Top-Smartphones mittlerweile erwartet. Darunter ein HD-Display mit 5,2 Zoll Diagonale, schneller Prozessor, eine Kamera mit 20 MP und 3 GB RAM. Das neueste Modell Mate S ist um einiges teurer (ungefähr so viel wie das iPhone 6s), hat aber auch Features, die es bei anderen Android-Phones nicht gibt – darunter die von Apple abgeschaute Funktion 3D-Touch.
Wenn man diese Telefone in den USA nutzen wollte, musste man sie importieren. Zwar verkauft Huawei eine Handvoll Modelle über die Website, allerdings haben sie keinerlei Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern in den USA. Dennoch hat Huaweis Beliebtheit in China und Europa dazu geführt, dass man einer der größten Hersteller weltweit werden konnte. Dem Forschungsinstitut IDC zufolge war Huawei im Q3 der Hersteller mit den drittmeisten verkauften Smartphones weltweit und konnte 26,5 Millionen Geräte an den Mann bringen. Apple hat doppelt so viele Geräte verkauft, Samsung fast dreimal so viele, und doch konnte Huawei sich über besseres Wachstum freuen als andere. Der Verkaufszuwachs von 60,9 % gegenüber dem Vorjahr war mit Abstand der größte – Apple landete mit 22,2 % auf Platz 2.
Das derzeit beste Android-Phone
Huawei scheint, jetzt, da man neue Märkte erschließen will, nicht lockerzulassen. Letzten Monat begann Alphabet in den USA mit der Auslieferung seines neuesten Nexus-Modells, dem Nexus 6P. Auch, wenn es unter dem Namen Google verkauft wird, wird es doch von Huawei hergestellt und trägt auch das Logo der Chinesen. Zwar waren Nexus-Geräte nie Verkaufshits, dennoch wurde das Nexus 6P allerorten hoch gelobt. The Verge nannte es das beste Android-Phone auf dem Markt. Es gibt noch keine offizielle Ankündigung, es scheint aber wahrscheinlich, dass Huawei mit anderen Android-Modellen nachlegt.
Apple scheint von der Konkurrenzsituation ein wenig ausgenommen, was am Betriebssystem iOs liegt. Wer iOs als Betriebssystem mag, hat keine andere Wahl als ein iPhone zu kaufen. Apple hat nach wie vor große Kundenzufriedenheit. Dennoch könnte die verbesserte Hardware von Huawei früher oder später iPhone-Nutzer dazu verleiten, auch einmal bei Android nachzuschauen.
Das jüngste Wachstum von Huawei macht das Unternehmen zu einem der interessantesten Player auf dem Smartphone-Markt. Wenn man den Erfolg in China auch auf anderen Märkten wiederholen kann, könnte man ein dominantes Unternehmen werden.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A Aktien), Alphabet (C Aktien) und Apple.
Dieser Artikel von Sam Mattera erschien am 11.11.15 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.