Die Energie der Zukunft: Öl, Solar oder Wind?
Heutzutage gibt es immer mehr wettbewerbsfähige Energiequellen. Das schien vor zehn Jahren noch unmöglich, als Kohle, Erdgas und Öl den Energiesektor dominierten. Die meisten Leute füllen ihr Auto immer noch mit Benzin und heizen zuhause mit Erdgas, aber Elektroautos erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und erneuerbare Energiequellen machen inzwischen mehr als die Hälfte der neu gebauten Kraftwerke in den USA aus.
Für Investoren stellt sich die Frage: Welche Energiequelle verdient die meiste Aufmerksamkeit? Die Antwort könnte dich überraschen.
Die großen Ölfirmen haben ihre besten Tage vielleicht schon hinter sich
Heutzutage ist Öl die meist genutze Energiequelle, aber es ist keine wachsende Energiequelle mehr, besonders in den entwickelten Ländern. In den USA und Europa sinkt der Verbrauch, was die Gewinne der großen Ölkonzerne mehr unter Druck setzt, als du vielleicht erwarten würdest.
Weiter unten siehst du, dass der Gewinn pro Aktie bei ExxonMobil (WKN:852549), BP(WKN:850517), und Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M) in den letzten 10 Jahren gefallen ist und solange wir keinen Anstieg bei den Öl- und Gaspreisen sehen, glaube ich, wird es auch so weitergehen.
Der Rückgang bei den Investitionen in neue Ölprojekte und sinkende Gewinne aus den bestehenden Projekten stellen ein Problem dar. In der Grafik weiter unten siehst du, dass die Rendite auf das investierte Kapital schon gefallen ist, bevor die Ölpreise Mitte 2014 auf Talfahrt gingen. Das ist kein gutes Zeichen für die Industrie.
Das soll jetzt nicht heißen, dass Öl als Energiequelle tot ist. Öl ist immer noch sehr wichtig für die Wirtschaft. Aber für Investoren glaube ich, dass die großen Ölfirmen im besten Fall ihre Gewinne aufrechterhalten können, während es andere Energiequellen gibt, die ihre Gewinne in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigern werden können.
Welche ist die bessere?
Wind- und Solarenergie sind beide saubere und kosteneffiziente Energiequellen. Aber sie unterschieden sich beim langfristigen Potenzial und den Kosten und das wird ihre Entwicklung beeinflussen.
Werfen wir mal einen Blick auf das Potenzial: Wenn man nur die Sonnenenergie einfangen könnte, die die Erde in einer einzigen Stunde erreicht, dann könnten wir damit alle anderen Energiequellen ersetzen. Keine andere Energiequelle verfügt über dieses Potenzial. Aktuelle Studien legen nahe, dass Wind den globalen Energiebedarf decken könnte, wenn die Anlagen flächendeckend verteilt wären, aber das Potenzial ist nicht annähernd so groß wie bei der Solarenergie.
Auf der Kostenseite können bei Solarenergie auch die Kosten schneller reduziert werden und sie ist in einigen Teilen der USA sogar schon günstiger als Windkraft. Es gibt auch keine Anhaltspunkte, dass dieser Trend sich nicht fortsetzen wird, da die Hersteller die Kosten senken und die Installationsbetriebe immer effizienter werden.
Solarenergie ist gleichzeitig auch die flexibelste Energieform. Man kann die Anlage auf dem Dach, auf einem Feld und sogar in kleinen Elektrogeräten installieren. Das demokratisiert die Energieerzeugung und schafft ein neues Wettbewerbsumfeld.
Wo die besten Chancen liegen
Solarenergie hat vielleicht das beste Potenzial in den nächsten zehn Jahren, aber das heißt nicht, dass es eine sichere Sache ist. Es ist immer noch eine sehr unruhige Industrie und Unternehmen steigen schnell auf und fallen noch schneller.
Zwei Unternehmen, die man auf dem Zettel haben sollte, sind First Solar (WKN:A0LEKM) und SunPower (WKN:A1JNM7), die beide das Auf und Ab der letzten zehn Jahre überstanden haben und profitabel geblieben sind. Sie haben breite internationale Endmärkte, die es ihnen ermöglichen, die länderspezifischen Schwankungen zu überstehen.
Da die Industrie immer mehr reift, haben First Solar und SunPower begonnen zu konsolidieren. Dabei haben sie in Zusammenarbeit die Effizienz, Energiespeicherung und Finanzierungsoptionen verbessert. Langfristig glaube ich, dass diese beiden die besten Chancen haben werden, um den Energiemarkt aufzumischen und in den nächsten Jahrzehnten weiter zu wachsen, selbst wenn es unterwegs Turbulenzen geben sollte.
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Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil.
Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und wurde am 02.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde