4 seltsame Tricks, um den Gewinn zu erhöhen
Die einfachste Art, die Gewinne zu erhöhen, wäre zwar mehr zu verkaufen, aber die Unternehmen finden oft, clevere Möglichkeiten, um mehr Geld aus demselben Geschäftsvolumen herauszuziehen.
Einige davon sind nicht besonders schön oder amüsant. Billigeres Material zu benutzen kann den Gewinn erhöhen, genau wie die Produktion an einen Standort zu verlagern, wo es Steuervergünstigungen gibt. Andere sind aber etwas subtiler und aus der Sicht des Verbrauchers vielleicht auch ein bisschen unehrlicher.
Wir kennen es alle. Man öffnet die Verpackung und sieht, dass die Box deutlich größer als der Inhalt ist. Aber das ist ein ziemlich häufig verwendeter Trick, der die Kunden nicht mehr sonderlich zu stören scheint. Einige der folgenden Tricks werden dich vielleicht schockieren, wenn du Aktionär von einem der erwähnten Unternehmen bist, aber vielleicht stößt das ja auch auf Bewunderung für so viel Einfallsreichtum.
Mehr Rolle, weniger Papier
Eine Möglichkeit, mit jeder verkauften Einheit, mehr zu verdienen, ist den Leuten weniger zum selben Preis zu verkaufen. Wenn das zu offensichtlich ist, dann könnten die Kunden natürlich rebellieren oder zumindest sich nach Alternativen umsehen. Im Fall von Toilettenpapier haben mehrere Hersteller, darunter auch Procter & Gamble (WKN:852062) heimlich die Maße geändert, um weniger Papier nach mehr aussehen zu lassen, wie die Los Angeles Times berichtete.
Ein Leser mit dem Namen Crandle schrieb an die Zeitung:
„Der alte Standard für ein einzelnes Blatt war 4,5 x 4,5 Zoll, ein Quadrat also. Einige Hersteller haben die Länge geändert. Jetzt sind die Maße 4,5 x 4 Zoll. Daher ist es jetzt auch nicht mehr quadratisch.”
Er merkte auch an, dass einige Marken, die Papprolle, auf der das Papier aufgerollt ist, auf 4 Zoll Breite zugeschnitten haben. Crandle schätzt, dass damit eine Rolle 26 % weniger Papier enthält. Ein Sprecher von P&G bestätigte, dass die Rolle tatsächlich jetzt kleiner sei.
„Sie müssen jetzt nicht mehr so viel benutzen” gab das Unternehmen an.
Das mag stimmen, aber was die Firmen damit sparen, erhöht deren Gewinn (und wir sprechen hier nicht nur von P&G).
Das Zubehör ändern
Eine der ungeheuersten Maßnahmen zur Gewinnvermehrung ist, ein neues Modell eines beliebten Produktes einzuführen, das neues Zubehör und/ oder Kabel erfordert. Das kann nicht nur für die Marke zum Umsatztreiber werden, sondern auch für die Partner.
Das bekannteste aktuelle Beispiel stammt aus dem Jahr 2012, als Apple (WKN:865985) die iPhone-Buchse mit 30 Pins gegen den jetzigen Standard mit 8 Pins austauschte. Das zwang alle, die auf das damals neue iPhone 5 upgraden wollten, auch das Kabel neu zu kaufen.
Apple rechtfertigte die Maßnahme damit, dass der neue Stecker stabiler wäre als der etwas fragile Vorgänger. Aber das war wohl nur ein schwacher Trost für all diejenigen, die neue Ladekabel fürs Auto, Reserveladekabel und anderes Zubehör kaufen mussten.
Weniger Umsatz = weniger Cerealien
Die Amerikaner essen weniger kalte Frühstückscerealien und das hat Hersteller wie General Mills (WKN:853862), Post Holdings (WKN:A1JS25) und Kellogg (WKN:853265) dazu gezwungen, sich neue Möglichkeiten auszudenken, wie man die Kosten senken und gleichzeitig die Umsätze auf demselben Niveau halten kann.
Eine dieser Methoden besteht darin, einfach weniger Inhalt in dieselbe Box zu packen. Die Coupon-Website TheGroceryGame.com fand durch Stichproben heraus, dass die Größe von vielen kleinen und mittleren Schachteln oder Tüten sich in den letzten Jahren um 28 bis 54 Gramm verringert hatte, wie NBCNews berichtete.
Ein Vertreter von Kellogg gab das zu, nachdem eine Kundin namens Joy auf einem Messageboard eine Beschwerde vorgebracht hatte. Sie hatte direkt gefragt, ob sich mittlerweile weniger in der Schachtel befand. „Einige Größen wurden reduziert aufgrund der hohen Rohstoffpreise und anderen Kosten.“ schrieb der Vertreter. „Wir greifen zu solchen Maßnahmen anstatt die Preise unserer Produkte zu erhöhen, damit unsere Produkte für mehr Leute erschwinglich bleiben.“
Natürlich würde es auch Geld sparen, die Schachtel zu verkleinern, aber dann würden die Kunden ja merken, dass da was im Busch ist.
Es sieht so aus – ist es aber nicht
Aus aktuellem Anlass, da wir den Black Friday ja gerade hinter uns gebracht haben, hier noch ein Beispiel: Ein gern genommener Trick zur Gewinnvermehrung besteht darin, ein günstigeres Modell eines beliebten Produktes mit weniger Funktionen anzubieten. Das neue Produkt kann man dann für weniger verkaufen, während man den Gewinn aufrecht erhält, denn die Kunden überprüfen in der Regel nicht die kleinen Unterschiede bei den Modellnamen.
Dieser Trick ist bei Fernsehgeräten sehr weit verbreitet, wo die Kunden mehr als alles andere auf den Preis und die Bildschirmgröße achten. Das lässt sie oft übersehen, dass es sich um ein Billigmodell mit billigerem Material und weniger Funktionen handelt, wie ein extra HDMI-Anschluss.
„Sie sehen vielleicht gleich aus, aber sie sind technisch nicht so gut.” sagte Matthew Ong, Senior Retail Analyst bei NerdWallet.com der Nachrichtenagentur Reuters.
Es ist nicht so, dass diese Fernseher, Geräte oder andere Produkte keine guten Angebote wären, aber sie sind nicht genau das, was sie zu sein scheinen. Für Einzelhändler können diese Modelle eine Möglichkeit sein, um mehr Leute in den Laden zu locken, um ihnen dann andere, teurere Dinge zu verkaufen. Im Falle des Herstellers könnte es eine Möglichkeit sein, um die Kosten zu senken und um einen Preis damit zu erzielen, den mehr Leute bereit sind zu bezahlen.
In jedem Fall ist es ein weiteres Beispiel für clevere Schachzüge, um den Gewinn zu erhöhen.
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Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Post Holdings. Motley Fool empfiehlt Procter & Gamble.
Dieser Artikel wurde von Daniel Kline auf Englisch verfasst und wurde am 06.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.