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Warum der Kurssturz Osram zu einem Kaufkandidaten macht

2015 ist das Jahr des Lichts. Schaut man sich die Entwicklung der Lichttechnik mit Leuchtdioden (LEDs) an, so träfe diese Aussage nicht nur auf dieses Jahr zu. Die Aktie der im Lichtmarkt tätigen Osram Licht AG (WKN: LED400) hingegen stürzte innerhalb von nur zwei Tagen von 53 EUR am 10. November um über 30 % auf 37 EUR am 11. November ab. Seither hat sie sich nicht erholt. Was dahinter steckt und warum die Aktie meiner Meinung nach eine Kaufgelegenheit sein könnte, das erfährst du hier.

Ausgangssituation und Entwicklungen bei Osram

Die Osram Licht AG wurde im Jahr 2013 von der Siemens AG (WKN:723610) abgespalten und an die Börse gebracht. Nach einem sehr guten Börsenstart erfuhr die Aktie im Oktober 2014 ihren ersten Kurseinbruch, ausgelöst durch die Verkündung erster größerer Umsatzeinbußen im traditionellen Lichtgeschäft. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung kam es am 11.11.2015 zu einem ruckartigen Aktienkursrückgang von über 28 %, nachdem das Unternehmen seine neuen Investitionsvorhaben verkündete. Konkret handelt es sich dabei um

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  • die Abspaltung des Glühlampengeschäfts bis spätestens Mitte 2016
  • das Entgegentreten von Umsatzeinbußen im traditionellen Lichtgeschäft durch den Ausbau des Bereichs der LED-Technik für Allgemeinbeleuchtung
    • 2 Mrd. EUR Investitionen für Forschung und Entwicklung
    • 1 Mrd. EUR Investitionen für den Aufbau einer LED-Chipfabrik in Malaysia

Die hohen Investitionskosten bedeuten kurzfristig zwar einen Rückgang der Erfolgszahlen, sollen das Unternehmen aber langfristig solide aufstellen. Schauen wir uns an, was die Argumente für diese Entscheidung sind.

Positionierung für weiteres Wachstum und Erzeugung weiterer Synergieeffekte

Die Lichtbranche erlebt schon seit längerem einen rasanten und anhaltenden Technologiewandel. Die früher weit verbreitete Glühbirne spielt heute keine Rolle mehr und es zeigt sich, dass auch die darauffolgend stark gewordenen Energie- und Halogenlampen langfristig von der LED-Technik abgelöst werden. Die LED-Technologie ist deshalb so disruptiv, weil LEDs neben einer längeren Lebenszeit auch eine allgemein höhere Effizienz aufweisen.

Der Vormarsch der neuen Technologie hat zur Folge, dass der Druck auf die traditionellen Lampenhersteller erhöht wird, neben branchenfremden Akteuren wie Samsung (WKN:888322) oder LG Electronics (WKN:570238) treten auch vermehrt Konkurrenten aus Asien in den traditionellen Beleuchtungsmarkt ein.

Osram ist in den Nischenmärkten Optoelektronik (Halbleiter und Licht) und im Lichtmarkt für Automobile mit dem zweiten bzw. ersten Platz an der Weltspitze zwar besonders gut aufgestellt, doch diese Nischenmärkte wachsen sehr langsam und auch hier drängt die Konkurrenz immer weiter hinein.

Der LED-Markt für Allgemeinbeleuchtung ist hingegen mit Abstand der größte und schnellste Wachstumsmarkt. Daher zielen die neuen Maßnahmen Osrams darauf ab, im Halbleitergeschäft auch dauerhaft ein relevanter LED-Player zu bleiben. Denn ohne einen Teil des hohen Wachstums aus der LED-Allgemeinbeleuchtung für sich zu beanspruchen, bekommt das Unternehmen auch irgendwann Probleme im hochprofitablen Bereich der Nischenprodukte und Spezialanwendungen.

Aber das Schöne ist nicht nur die Ausrichtung auf weiteres Wachstum, sondern dass Osram von zusätzlichen Synergien profitieren kann.

Es bestehen auch Synergieeffekte zwischen Osrams Nischenprodukten und der Allgemeinbeleuchtung, denn die Chips für Produkte beider Bereiche können auf der gleichen Anlage produziert werden. Durch die Skaleneffekte aus Entwicklung und Einkauf und das insgesamt größere Volumen ist auch eine langfristig höhere Gewinnmarge möglich.

Fazit

Die jüngsten Umstrukturierungen bei der Osram Licht AG zeigen eine angreifende statt eine defensive Strategie. In einem Markt, der zwar einem rapiden und kontinuierlichen Technologiewandel unterworfen ist, lässt sich aber auch hohes Wachstum generieren.

Und da hier ein harter Konkurrenzkampf herrscht, kommt man mit einer Strategie der kleinen Schritte nicht weit, sondern muss mit voller Kraft nach vorne preschen. Auch wenn das damit verbundene Risiko nicht unerheblich ist, so hat das Unternehmen keine andere Wahl und hat auf lange Sicht meiner Meinung nach die beste Entscheidung getroffen. Nach dem starken Kursrückgang sehe ich Osram daher als einen klaren Kaufkandidaten.

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Daniela Kögel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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