DAX-Einbruch wegen China, RWE fällt weiter, Fresenius Medical Care hebt ab: Was du am Mittwoch wissen musst
Prognosen sind schwierig – besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. An diese Weisheit wurden die Anleger bereits in der ersten Handelswoche des neuen Jahres erinnert. Die Mehrheit der Parkettastrologen hatte für 2016 steigende Kurse vorhergesehen, aber der DAX ignorierte ihre Weissagungen, gab bereits am ersten Handelstag über 4 % ab und zeigte sich auch bis zur Wochenmitte nicht von seiner freundlichen Seite.
Gründe für den Kurssturz zum Jahresbeginn lieferten Wirtschaftsdaten aus China. Sie erinnerten die Marktteilnehmer daran, dass die Konjunktur im Reich der Mitte ins Stottern geraten ist. Das ist eigentlich nichts Neues und sorgte bereits im Vorjahr für Unmut an der Frankfurter Börse. Allerdings hatte man diesen Sachverhalt in den vergangenen Wochen ignoriert.
Was passieren kann, wenn die Erinnerung an so etwas plötzlich zurückkehrt, sahen die Anleger am Montag…
Was war an der Börse los?
Einen schlechteren Start ins neue Handelsjahr hat der DAX (WKN:846900) seit mehr als einem Vierteljahrhundert nicht hingelegt: Das Börsenbarometer fiel am Montag um 4,3 % auf 10.283 Punkte.
Ein Grund für diesen Absturz war die Entwicklung an den chinesischen Festlandbörsen, an denen nach drastischen Kursverlusten der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt worden war. Außerdem drückte der Streit zwischen dem Iran und Saudi-Arabien die Stimmung.
Am schlimmsten erwischte es die bereits im vergangenen Jahr arg gebeutelte Aktie von RWE (WKN:703712), deren Kurs um 7 % nachgab. Vergleichsweise glimpflich kamen Aktionäre der Lufthansa (WKN:823212) davon: Ihre Papiere verbilligten sich lediglich um 0,6 % und landeten damit an der DAX-Spitze. Die Airline hatte am Morgen erklärt, dass sie im Jahr 2016 über 4000 neue Mitarbeiter einstellen wolle.
Am Dienstag sah es zunächst so aus, als ob der DAX seine Talfahrt fortsetzen würde. Im Laufe der Handelssitzung konnte sich der deutsche Leitindex jedoch leicht erholen und schloss beim Stand von 10.310 Zählern mit einem Plus von 0,3 %. Markteilnehmer begründeten dies mit dem gegen den US-Dollar nachgebenden Euro, der sich positiv auf die Exportchancen der Unternehmen auswirke.
Bester Standardwert war die Aktie des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (WKN:578580), die von Kaufempfehlungen durch zwei Investmentbanken profitierte und fast 6 % zulegte. In den Börsenkeller verschlug es die Vorzugsaktie von Volkswagen (WKN:766403), die 4 % einbüßte. Zuvor war bekannt geworden, dass die US-Regierung wegen des Abgasskandals Klage gegen den Wolfsburger Konzern eingereicht hat.
Am Mittwoch herrschte auf dem Frankfurter Parkett miese Stimmung, nachdem erneut schwache chinesische Konjunkturdaten veröffentlicht worden waren. Bis 16:00 Uhr verlor der DAX 1,7 %.
Wie geht es weiter?
Am Donnerstag (07.01.) informieren uns die deutschen Statistiker am frühen Morgen über die Industrie-Auftragseingänge im November. Nachmittags wird die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.
Am Freitag (08.01.) erhalten wir zum Frühstück Auskünfte über die deutsche Industrieproduktion im November. Am frühen Nachmittag wird der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember vorgelegt.
Wir wünschen den Lesern des Motley Fool eine angenehme Restwoche.
Nicht zittern – handeln! Der Bärenmarkt-Überlebensguide für Börsenkrisen
Der Aktienmarkt ist derzeit wieder höheren Risiken ausgesetzt. Droht vielleicht sogar ein Bärenmarkt? Vielleicht – aber steck jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand!
Wenn die Märkte schwanken und die Nerven flattern – genau dann zählt es, wie du dich als Anleger verhältst. Unser Bärenmarkt-Überlebensguide zeigt dir in vier Schritten, wie du klug, ruhig und strategisch durch jede Korrektur kommst – und sie vielleicht sogar zu deiner größten Chance machst.
Jetzt lesen und vorbereitet sein, wenn andere in Panik verfallen!
Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der im Text genannten Aktien.