3 wenig bekannte ETFs mit riesigem Wachstumspotenzial
Für Investoren, die einzelnen Aktien nicht so ganz vertrauen, können ETFs (exchange-traded funds) eine sehr gute Alternative sein. Diese Fonds werden wie Aktien gehandelt, bilden aber Gruppen von Aktien oder Rohstoffe ab und geben einem damit Zugang zu mehr Investitionen als eine einzelne Aktie.
Einen ETF zu kaufen, ist eine wunderbare Art, um in bestimmte Regionen zu investieren, wie Schwellenländer oder einzelne Sektoren wie Öl, Solar oder Fluggesellschaften zum Beispiel. Investoren, die sich dafür interessieren, ein Stück des Marktes zu kaufen, können Anteile eines Indexfonds kaufen, wie des SPDR S&P 500 ETF (WKN:A14ND0) oder des iShares Core S&P 500 ETF (WKN:A1C4T1), die den S&P 500 abbilden, während risikofreudige Investoren vielleicht volatilere ETFs vorziehen werden.
Es folgen die derzeit besten Wachstums-ETFs unserer drei Autoren.
Andres Cardenal:
Schwellenländer sind gerade nicht besonders beliebt bei den Anlegern. Wirtschaftliche Probleme in Ländern wie China und Brasilien zusammen mit fallenden Rohstoffpreisen vertreiben die Investoren aus diesen Märkten. Andererseits gibt es aber auch starke Gründe, langfristig im Rahmen eines breit gestreuten Portfolios in solche Märkte zu investieren und der WisdomTree Emerging Markets Small Cap Dividend Fund (WKN:A14ND0) ist dabei eine kluge Möglichkeit, um auch in diese Winkel der Erde zu investieren.
Im Gegensatz zu anderen Schwellenländer-ETFs, die sich üblicherweise auf Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung und Rohstoffproduzenten konzentrieren, hält der ETF fast 700 Dividendenzahler mit geringer Marktkapitalisierung in Schwellenländern. Der WisdomTree Emerging Markets Small-Cap Dividend Fund konzentriert sich besonders auf Sektoren wie Finanzen, Technologie und Basiskonsumgüter. Daher bietet er ein großes Potenzial, um in den nächsten Jahrzehnten von der wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern zu profitieren.
Der Fonds gewichtet die einzelnen Unternehmen aber auch entsprechend ihrer Dividende, nicht ihrer Marktkapitalisierung. Dividendenzahler sind allgemein solide Unternehmen mit stabilem Cashflow und das ist ein großes Plus, wenn man in Schwellenländer investiert.
Beim aktuellen Kurs zahlt der Wisdom Tree eine Dividende von von etwa 3,3 %. Die jährlichen Kosten liegen bei vernünftigen 0,63 %.
Joe Tenebruso:
Der Klimawandel ist vielleicht eine der größten Bedrohungen für die menschliche Existenz. Doch zum Glück gibt es innovative Unternehmen, die daran arbeiten, dieses monumentale Problem zu lösen. Die gesamte Solarindustrie beruht auf der Grundlage, dass Sonnenenergie deutlich sauberer als fossile Brennstoffe ist. Abgesehen davon ist auch deutlich mehr davon vorhanden. Und dank der aktuellen technischen Fortschritte ist die Sonnenenergie auch dabei, in vielen Teilen der Welt günstiger zu werden.
„Auf den Dächern von Arizona bis nach New York spart die Solarenergie den Amerikanern jedes Jahr Millionen von Dollar.” —@POTUS #SOTU
— The White House (@WhiteHouse) 13. Januar 2016
Während das langfristige Potenzial der Solarenergie riesig ist – wie immer, wenn man in einen technologischen Durchbruch investiert – so liegt die Schwierigkeit darin, die Gewinner zu erkennen, da die Dynamik in der Solarindustrie dazu führen kann, dass Wettbewerbsvorteile nicht lange von Dauer sind.
Wie so oft ist auch hier der richtige Fonds die beste Möglichkeit, um in aufstrebende Technologien zu investieren. Auf diese Art kann man als Anleger vom Wachstum der ganzen Industrie profitieren, ohne eine Auswahl zwischen den Gewinnern und den Verlierern treffen zu müssen. Daher sollte man den Guggenheim Solar ETF (WKN:A0MV0K) in Betracht ziehen. Dieser bildet einen Index von etwa 25 Solarunternehmen ab, die basierend auf ihrer Bedeutung in der Branche und dem Geschäftsmodell ausgewählt wurden.
Die Industrieschwergewichte Solar City und First Solar sind die beiden größten Positionen des ETF mit jeweils 6,8 % und 6,7 % des Portfolios. Damit erhalten die Anleger einen großen Anteil an den Unternehmen, die gerade in diesem schnell wachsenden Sektor zu den Gewinnern gehören. Und da sie ihre Positionen auch auf mehr als 20 andere führende Unternehmen gestreut haben, erhöht sich damit nur die Chance, von diesem großen Wachstumspotenzial zu profitieren.
Jeremy Bowman:
Die ersten Tage des neuen Jahres haben die Märkte gleich in Aufruhr versetzt wie nur wenige Ereignisse seit der Rezession. Ein Einbruch der Ölpreise und ein Ausverkauf in China haben die größeren amerikanischen Indices auf Talfahrt geschickt. Aber langfristige Investoren wissen, dass diese Marktbedingungen nicht ewig andauern werden. Die Märkte werden sich wieder beruhigen und die Aktien werden wieder steigen. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Darum empfehle ich den VelocityShares Daily Inverse VIX ST ETN (WKN:A1KH9C), einen ETF, der an den CBOE Volatility Index oder VIX geknüpft ist. Es ist auch unter dem Namen „fear factor” bekannt. Der VIX steigt bei einem Crash, wie diesem. Der XIV bewegt sich gegensätzlich zum VIX. Wenn also der VIX steigt, dann fällt der XIV. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes wird der XIV bei 18 USD gehandelt. Das ist der tiefste Stand seit 2012. Vor dem Crash im August lag er bei über 50 USD.
Der VIX selbst ist ein volatiler Ticker mit prozentualen Ausschlägen im zweistelligen Bereich genau wie der XIV. Aber der VIX steht momentan ungewöhnlich hoch, bei über 29, verglichen mit dem Median aus dem letzten 10-Jahreszeitraum von 17. Niemand weiß, was der Markt als nächstes macht, aber wir wissen, dass Volatilität eine wichtige Marktkondition ist. Die Rückkehr zum Mittelwert ist eines der stärksten Gesetze in der Finanzwelt und der VIX wird am Ende auch wieder zu seinem Mittelwert zurückkehren. Wenn das passiert, wird der XIV steigen.
Den XIV sollte man aufgrund der Volatilität nicht langfristig halten, aber eine Erholung auf 30 USD innerhalb der nächsten paar Monate wäre zu erwarten.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt und empfiehlt SolarCity.
Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal, Jeremy Bowman und Joe Tenebruso auf Englisch verfasst und am 18.01.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.