Warum billiges Öl gut für uns ist
Wie du ja weißt, hör ich mir das nicht gerne an, wenn die Investoren über den Öpreis jammern. Natürlich ist das nicht schön für alle, die Ölaktien haben, so stark wie die gefallen sind (ich habe auch ein paar Aktien von Premier Oil). Aber der Rest der Wirtschaft profitiert deutlich von den günstigen Energiepreisen.
Obwohl Großbritannien selbst viel Ölproduktion vorzuweisen hat, importieren wir das Zeug immer noch und billiger ist dann irgendwie doch besser.
In einem Interview mit der BBC sagte Dr. Ben Broadbent von der Bank von England, dass dieser Preissturz ein Nettogewinn für die britische Wirtschaft ist. Die Reallöhne sind in den letzten Jahren um 7 % gestiegen. Das ist die höchste Wachstumsrate der letzten 15 Jahre. Laut Broadbent – und das sollte für die meisten von uns auch ziemlich offensichtlich sein – hilft das billige Öl, die Preise unten zu halten und kurbelt gleichzeitig den Konsum an.
Das Ende der Rezession
Die Bank von England hat ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,5 % im November inzwischen auf 2,2 % gesenkt. Aber das ist immer noch weit von einer Rezession entfernt, von der wir uns immer weiter entfernen und es wäre wahrscheinlich weniger, wenn die Ölpreise nicht so niedrig wären.
Was uns in Großbritannien hilft, hilft dem Rest von Europa sogar noch mehr. Die Eurozone hat die Rezession endlich hinter sich gelassen und wächst wieder – sehr verhalten zwar und immer noch mit dem Problem, dass eine einheitliche Währung hier ein fundamentaler Fehler ist, aber es werden Fortschritte verzeichnet und das billige Öl hilft auch dabei.
Und was soll das mit der Schwäche der chinesischen Wirtschaft, vor der wir alle Angst haben sollten? Billiges Öl hilft, diesem Importeur genauso und das sollte die Sache etwas abmildern. (Es ist leicht, die geringe Nachfrage aus China dafür verantwortlich zu machen, aber in Wirklichkeit haben wir eine Überproduktion.)
Was bedeutet das für die Investoren in Großbritannien? Für mich ist das ein weiteres Zeichen, dass es so wie bisher weitergehen wird. Aktien können deutlich höhere Renditen erzielen als andere Investitionen und das seit mehr als 100 Jahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der aktuelle Pessimismus noch allzu lange anhalten wird. In zehn Jahren oder so wird man das im Chart des FTSE 100 kaum mehr erkennen.
Welche Aktien?
Diejenigen, die direkt vom höheren Konsum profitieren. Daher könnte man vielleicht in den Einzelhandel gehen? Vielleicht auch in den Bausektor, der mir momentan auch günstig erscheint. Und die besseren Finanzinstitute wie Lloyds Banking Group, Barclays und die besten Versicherer im FTSE 100 vielleicht?
Es gibt viele Unternehmen, die vom billigen Öl profitieren, aber ironischerweise wird wahrscheinlich eine Erholung beim Ölpreis nötig sein, bevor die Investoren ihre irrationalen Ängste beiseite legen können, um das Maximum rausholen können.
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Dieser Artikel wurde von Alan Oscroft auf Englisch verfasst und wurde am 05.02.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.