3 attraktive Einkommensaktien, deren Dividenden sich verdoppeln könnten
Dividendenaktien sind oft das Fundament eines guten Pensionsportfolios. Die Auszahlungen geben dir nicht nur Geld zum Leben, sondern helfen auch, Abwärtsbewegungen des Marktes abzumildern. Darüber hinaus sind sie normalerweise ein Indiz für ein finanziell gesundes Unternehmen. Dividenden geben Investoren eine einfache Möglichkeit, in eine Aktie zu reinvestieren und damit die künftigen Auszahlungen zu erhöhen und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Aber nicht alle Einkommensaktien schöpfen ihr Potenzial voll aus. Wenn wir uns die Auszahlungsquote, also den Anteil an den Gewinnen eines Unternehmens ansehen, der in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückfließt, dann sehen wir, ob ein Unternehmen noch Spielraum hat, um die Dividende zu erhöhen. Am besten gefallen uns Auszahlungsquoten zwischen 50 % und 75 %. Es folgen drei Einkommensaktien mit Auszahlungsquoten von unter 50 %, die ihre Dividenden potenziell verdoppeln könnten.
Westlake Chemical
Diese Woche beginnen wir mit einem Industriezweig, in dem wir nur selten nach großem Dividendenwachstum suchen, Spezialchemikalien. Und daher wollen wir uns heute ansehen, ob Westlake Chemical (WKN:A0B7ET) eine attraktive Einkommensaktie sein könnte.
Dann wollen wir gleich mal die erste Sorge aus dem Weg räumen: Das Wirtschaftswachstum. Westlake vertreibt weltweit Chemikalien, Vinyl, Polymere und Produkte, die zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen und Müllsäcken zum Einsatz kommen. Eine potenzielle Verlangsamung des Wirtschaftswachstums könnte Westlake und seine Preissetzungsmacht negativ beeinflussen. Daher ist das langsamste Wirtschaftswachstum in China seit 25 Jahren zusammen mit den negativen Zinsen der Bank von Japan etwas, worüber man sich Sorgen machen kann.
Auf der anderen Seite gibt es ein paar interessante Katalysatoren, die diesem Unternehmen sehr helfen könnten. Beispielsweise hat Westlake Ende letzten Monats sein Angebot für den Konkurrenten Axial publik gemacht, wonach das Unternehmen inklusive Schulden 2,9 Milliarden USD wert wäre. Die Nachrichten des Angebots sorgten dafür, dass sich die Aktie von Axiall praktisch verdoppelte, obwohl Axiall das Angebot letzten Endes ausschlug.
Obwohl Axiall kommentierte, das Angebot würde das Unternehmen unterbewerten, würde eine mögliche Kombination dieser beiden Unternehmen die Produktpalette deutlich erweitern, den Umfang und die Effizienz verbessern und wahrscheinlich auch den Gewinn pro Aktie sofort erhöhen. Die einfache Tatsache, dass Westlake Chemical auf der Suche nach Übernahmen ist, zeigt, dass die Bilanz und der Cashflow gesund genug sind, um ein potenziell attraktives Angebot zu machen. Ich glaube nicht, dass das der letzte Versuch war.
Westlake hat auch gute Arbeit dabei geleistet, seine Aktionäre zu belohnen. Zusätzlich zu einer jährlichen Dividende von 0,73 USD, was einer Rendite von 1,7 % entspricht, kündigte Westlake im November an, der Vorstand habe einer Aufstockung des Rückkaufsprogramms im Wert von zusätzlichen 150 Millionen USD zugestimmt. Damit kann Westlake den Gewinn pro Aktie auch durch die Rückkäufe erhöhen und die Investoren mit einer steigenden Dividende belohnen.
Im Steuerjahr 2016 soll der Gewinn pro Aktie 4,50 USD betragen, aber Westlake könnte sich auch dazu entschließen, etwas von seinem Cashflow zu nehmen und die Dividende damit zu verdoppeln. Damit wäre die Aktie auch für Einkommensinvestoren deutlich attraktiver. In einem Umfeld mit langsamem Wachstum könnte eine überdurchschnittliche Rendite die Bewertung von Westlake Chemical deutlich steigern.
Movado Group
Als nächstes wenden wir unsere Aufmerksamkeit den Konsumgütern zu und werfen einen genauen Blick auf den Einzelhändler für Accessoires Movado Group (WKN:887998).
Wie schon bei Westlake gibt es auch hier zwei Caveats für potenzielle Aktionäre. Zuerst einmal hängt das Wachstum von Movado oft von einer wachsenden Wirtschaft ab. Der Anstieg des US-amerikanischen BIP um 0,7 % in Q4 ist besorgniserrengend niedrig für ein Unternehmen, das von den Konsumausgaben abhängig ist. Das andere Problem ist, dass Movado das Image abschütteln muss, dass Armbanduhren obsolet wären. In anderen Worten, Smartphones und elektronische Geräte können alles, was ein Chronometer auch kann, daher besteht die Sorge, dass die Uhrenverkäufe im Lauf der Zeit sinken könnten.
Während diese Sorgen durchaus begründet sind, glaube ich nicht, dass sie sich im Lauf der Zeit bewahrheiten werden. Die beiden größten Faktoren zugunsten von Movado sind das Verlangen der Kunden, modische Markenprodukte zu besitzen und die Fähigkeit, an vorderster Front der Innovationskurve zu bleiben.
Movado sitzt in einer sehr guten Nische – der Preis ist hoch genug, um exklusiv und luxuriös zu sein, aber noch nicht so hoch in der Stratosphäre, dass die Kunden aus der Mittelschicht ausgeschlossen wären. Das Unternehmen hat auch eine Mischung aus stylischen, traditionellen und ausgefallenen Designs. Noch interessanter ist, dass Movado vor Kurzem erst die Movado-Edge-Serie gestartet hat, was den Einstieg in den schnell wachsenden Markt der Wearables darstellt.
Genau wie Westlake Chemical pflegt auch Movado seit langem ein gutes Verhältnis zu seinen Aktionären. Das Rückkaufsprogramm im Wert von 50 Millionen USD aus dem Jahr 2013 wurde im November 2014 auf 100 Millionen USD aufgestockt. Zusätzlich hatte das Unternehmen am Ende von Q3 noch 141,5 Millionen USD in liquiden Nettomitteln in der Bilanz.
Mit einem künftigen KGV von nur 11, einer Dividendenrendite von 1,8 % oder 0,44 USD pro Aktie und einem erwarteten Gewinn pro Aktie von 2 USD in 2017 könnte der Vorstand von Movado in den nächsten Jahren deutliche Dividendenerhöhungen in Erwägung ziehen.
Zoetis
Zu guter Letzt möchte ich die Einkommensinvestoren noch dazu ermutigen, ihre Angst vor der Volatilität im Gesundheitssektor zu überwinden und sich Zoetis (WKN:A1KBYX) einmal genauer anzusehen. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen im Bereich Tiergesundheit, das 2013 von Pfizer ausgegliedert wurde.
Die aktuelle Schwäche von Zoetis kann man an zwei Faktoren festmachen. Erstens stehen die Entwickler von Medikamenten momentan sehr unter Druck, da der Großteil davon nicht profitabel arbeitet.
Das ist nicht der Fall bei Zoetis, aber das hat das Unternehmen nicht davor bewahrt, mehr als 15 % seines Börsenwertes im Jahresvergleich zu verlieren. Die andere Sorge besteht darin, wie die Entwickler die Preise ihrer Medikamente festlegen. Der amerikanische Kongress ist dabei, die Preisbildungspraktiken einiger Entwickler genauer zu untersuchen. Daher besteht die Sorge, dass das eventuell zu einer Reform für verschreibungspflichtige Medikamente führen könnte. Sollte es solche Reformen geben, dann wären das schlechte Nachrichten für die Medikamentenhersteller.
Jetzt aber zu den guten Nachrichten: Die Reformen werden wahrscheinlich nicht in naher Zukunft kommen. Die Unterschiede zwischen dem amerikanischen Gesundheitssystem und denen anderer Staaten auf der Welt, die Exklusivität einiger Medikamente, die Zweckdienlichkeit, mit der Medikamente auf den Markt kommen und die große Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten in den USA sollten die Preise auch noch für längere Zeit hoch halten.
Der größere Wachstumstreiber ist aber der wachsende Markt für Haustiere. Laut Daten der American Pet Product Association haben sich die Ausgaben für Haustiere mehr als verdreifacht von 17 Milliarden USD im Jahr 1994 auf geschätzte 60,6 Milliarden USD in 2015. Das beinhaltet auch 23 Milliarden USD für Tiernahrung, 15,7 Milliarden USD für Tierarztkosten und 14,4 Milliarden USD für Zubehör und nicht verschreibungspflichtige Medikamente.
Darüber hinaus zeigte eine Umfrage von Harris Interactive aus dem Jahr 2012, dass bei mehr als 2.600 befragten Erwachsenen 91 % meinten, ihre Haustiere würden zur Familie dazugehören. Als Tierbesitzer, der schon unglaubliche Summern für den Tierarzt in den letzten zwei Jahren ausgeben hat, kann ich nur bestätigen, dass die Kunden willens sind, auch für die Gesundheit ihrer vierbeinigen Familienmitglieder zu zahlen.
Du solltest auch nicht vergessen, dass Zoetis einen großen Teil seiner Einnahmen mit Medikamenten für Vieh generiert, aber da die Weltbevölkerung ständig wächst, sollten sich die Verdienstmöglichkeiten für Zoetis in diesem Bereich nur verbessern.
Trotz einer aktuellen Dividende von nur 0,38 USD pro Aktie glaube ich, dass das langfristige Wachstum bei den Medikamenten für Vieh und Haustiere es Zoetis erlauben sollten, die Auszahlung in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 18.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.