Goldcorp: 3 Schockierende Zahlen, die du nicht übersehen solltest
In starkem Gegensatz zu den überraschend positiven Ergebnissen, die Barrick Gold (WKN:870450) erst vor Kurzem veröffentlicht hat, haben die aktuellen Zahlen von Goldcorp (WKN:890493) letzte Woche Schockwellen durch die Branche fahren lassen. Ein Ausblick, bei dem man Angst bekommt und eine Dividendenkürzung waren ausreichend, um die Aktie um mehr als 13 % nach unten zu schicken, als die Börse am Freitag schloss.
Für Investoren, die sich jetzt fragen, was hier los ist, folgt ein Blick auf drei schlechte Zahlen aus dem Geschäftsbericht von Goldcorp, die andeuten, dass das erst der Anfang war.
5,14 US-Dollar vs 2,94 US-Dollar
Das sind die drastischen Verluste pro Aktie, die Goldcorp im vierten Quartal erleiden musste, nachdem eine massive Abschreibung nach Steuern von 3,9 Milliarden US-Dollar mit dem Gewinn verrechnet wurde. Die Verluste erreichten 0,15 US-Dollar pro Aktie, ohne einmalige Posten. Damit wurden die Schätzungen der Analysten von einem Gewinn von 0,01 US-Dollar pro Aktie deutlich verpasst.
Die Abschreibungen waren zum größten Teil auf die vorsichtigen Schätzungen von Goldcorp beim langfristigen Goldpreis von durchschnittlich 1.100 US-Dollar pro Unze zurückzuführen. Interessanterweise ist dieser Pessimismus aber nicht nur auf Goldcorp beschränkt: Barrick Gold hatte in Q4 auch eine Abschreibung nach Steuern von 3,1 Milliarden US-Dollar und erwartet für dieses Jahr auch einen Goldpreis von 1.000 US-Dollar pro Unze. Langfristig rechnet man mit einem Goldpreis von 1.200 US-Dollar pro Unze.
Die Goldminen erwarten also keine starke Erholung bei den Goldpreisen und das könnte ihre Gewinne einschränken. Die Position von Goldcorp sieht aber aufgrund der hohen Kosten schlechter aus.
850-925 US-Dollar
Während jedes Minenunternehmen aggressiv versucht, die Kosten zu senken, um die Margen in diesen schweren Zeiten zu erhöhen, lassen die Bemühungen von Goldcorp hier doch einiges zu wünschen übrig.
Die Kosten pro Unze lagen im letzten Jahr bei 852 US-Dollar vor Abschreibungen. Was hier Sorgen macht, ist dass sich die Produktionskosten bei Goldcorp erhöhen sollen – was in starkem Gegensatz zu den Trends in der Industrie steht. Während Goldcorp erwartet, dass die Kosten in den nächsten drei Jahren bis 2018 zwischen 850 und 925 US-Dollar pro Unze liegen sollen, hat Barrick das ehrgeizige Ziel, die Kosten bis 2018 auf 725 bis 775 US-Dollar pro Unze zu senken.
Das sich das Produktionsvolumen von Goldcorp auch verringern soll und die Goldpreise unter Druck bleiben sollen, könnten höhere Produktionskosten die schon schwachen Margen in den kommenden Jahren noch weiter schwinden lassen. Das ist schon mal ein Warnsignal, das man als Investor nicht ignorieren kann.
67 %
Das ist die Reduzierung der Dividende. Statt einer monatlichen Dividende von 0,02 US-Dollar beabsichtigt das Unternehmen von jetzt an, diesen Betrag nur noch quartalsweise auszuzahlen, was einer effektiven Minderung von 67 % entspricht.
Während niedrigere Dividenden und Investitionsausgaben den freien Cashflow von Goldcorp in die schwarzen Zahlen ziehen sollten, ist es für die Investoren von Bedeutung, ob das auch höhere Gewinne bedeuten wird. Aber das scheint jetzt etwas weit hergeholt zu sein, da es für die Investoren im Moment nicht viel Grund zum Optimismus gibt.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Neha Chamaria auf Englisch verfasst und wurde am 29.02.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.