So lange dauert es, dein Geld an der Börse zu verdoppeln
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Motley Fool Newsletter “Bilanz Ziehen” vom 02.03.2016. Hier kannst du dich kostenlos für unseren Newsletter anmelden.
Vor kurzem habe ich auf den DAX geschaut. Obwohl er einen Sprung nach oben gemacht hat, ist er seit Jahresanfang immer noch tief im Rot. Und schon gibt es wohl Anleger, die bezweifeln, dass man am Aktienmarkt noch Geld verdienen kann (du gehörst ganz bestimmt nicht dazu!).
Natürlich stimme ich dieser Meinung auf keinen Fall zu. Aber ich kann sie verstehen, sie entspricht einfach der menschlichen Natur.
Und ich denke nicht nur, dass du mit Aktien weiterhin die „normale Marktrendite“ einfahren kannst. Denn insbesondere während eines Marktabschwungs bieten sich dir sogar Chancen, den Markt zu schlagen, da immer auch Unternehmen mit nach unten gezogen werden, die es nicht verdient hätten.
Und selbst wenn du den Markt nur um ein paar wenige Prozentpunkte in der Rendite schlägst, kann sich das enorm positiv auf dein Vermögen auswirken.
Was ist eigentlich die Marktrendite?
Wenn in Deutschland in Bezug auf die Börse vom Markt gesprochen wird, dann ist meist der DAX gemeint. Mit der durchschnittlichen Marktrendite hierzulande ist daher die langfristige Rendite des DAX gemeint.
Wie hoch diese ist, kannst du schön im DAX Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts sehen. Es dauert am Anfang ein wenig, dieses lesen zu können (zumindest war das bei mir so). Aber wenn du dir die Zahlen um die 30-Jahres-Linie anschaust, dann erkennst du, dass der DAX historisch über diesen Zeitraum im Durchschnitt Rund 9 % eingebracht hat.
9 %.
Das ist die durchschnittliche Rendite, die man am Markt langfristig bisher einfahren konnte.
Du musst dich aber nicht mit diesen 9 % zufrieden geben. Immerhin handelt es sich beim DAX gerade mal um 30 der größten Unternehmen Deutschlands. Es gibt zahlreiche andere Unternehmen, in die du investieren kannst. Alleine die Tatsache, dass alle davon kleiner sind als diese 30, spricht schon dafür, dass du darunter einige finden kannst, die größeres Wachstumspotential haben als der Markt.
Aber welche marktschlagenden Renditen sind langfristig realistisch?
Als ich mit Aktien angefangen habe, kam mir eine einstellige Rendite immer ziemlich lächerlich vor. Warum soll ich mich damit zufrieden geben, mein Vermögen nur alle 8 Jahre zu verdoppeln (so lange dauert es bei einer Rendite von 9 %)? Die Börse kann sich schließlich durchaus innerhalb weniger Jahre mal verdoppeln. Zuletzt schaffte der DAX das in nur zwei Jahren zwischen 2009 und 2011.
Aber natürlich weißt du besser als ich damals, dass das nicht die Antwort ist. Die Kunst ist es, das nicht nur einmal zu schaffen. Um wirklich Vermögen aufzubauen, musst du das wieder und wieder und wieder tun.
Es gibt einen Menschen auf der Welt, der das meiner Meinung nach besser kann als jeder andere. Wenn du einer der treuen Fool.de Leser bist, dann wird dich nicht wundern, dass ich von Warren Buffett spreche.
Kennst du seine langfristige, jährliche Rendite?
19,4 % zwischen 1965 und 2014.
Zumindest gemessen am Anstieg des Buchwerts seines Unternehmens Berkshire Hathaway, was eine sehr gute Annäherung ist.
Diese Rendite bedeutet, dass er sein Vermögen (beziehungsweise das seines Unternehmens) alle vier Jahre verdoppeln konnte. Über einen Zeitraum von 50 Jahren…
Jetzt wissen wir also, dass langfristige Renditen an der Börse von 9 % bis 20 % drin sind. Allerdings musst du dem Markt noch lange nicht so überlegen sein wie Warren Buffett, um die Auswirkungen deines Handelns merklich zu spüren.
Der massive Unterschied ein paar weniger Prozentpunkte über die Zeit
Sagen wir, du schaffst es, den Markt um „nur“ 3 % zu schlagen, anstatt wie Buffett um grobe 10 %. Das würde bedeuten, dass du dein Vermögen rund alle sechs Jahre verdoppeln würdest, im Vergleich zu den acht Jahren des Markts oder der vier Jahre von Buffett.
Nach nur wenigen Jahren würdest du den Unterschied schon sehr spüren. Nach 10 Jahren hättest du so aus 1.000 EUR zum Beispiel 3.106 EUR gemacht, im Vergleich zu 2.367 EUR, die der Markt gebracht hätte. Immerhin ein paar Kästen Bier.
Richtig krass wird der Unterschied nach noch längerer Zeit. Nach 30 Jahren hättest du rund 30.000 EUR in der Hand, im Vergleich zu den „gerade einmal“ 13.300 EUR, die dir der Markt gebracht hätte.
Es lohnt sich also.
Der Schlüssel zum Erfolg
Auf die sichere Art und Weise an der Börse schnell reich zu werden, das klappt leider nicht. Aber wenn du die nötige Geduld mitbringst und dir die Mühe machst, nur ein klein wenig besser zu investieren als der Durchschnitt, dann tust du deinem zukünftigen Ich einen richtig großen Gefallen. Und ein Abschwung wie der jetzige ist der beste Zeitpunkt, um damit anzufangen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.