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Dank dieser englischen Tochter wird Continental beim Elektroantrieb ganz vorne sein

Quelle: Renault e.dams

Noch steckt die Elektromobilität in den Kinderschuhen und die Zulieferer intensivieren ihre Anstrengungen, um bei den Herstellern zum Zuge zu kommen. Bisher handelt es sich um ein völlig offenes Rennen. Ein Zukauf aus dem Jahr 2014 scheint nun jedoch für die Continental AG (WKN:543900) besonders wertvoll zu werden.

Der elektrische Antriebsstrang: Darauf kommt es für Zulieferer an

Im Moment dümpelt der Markt für Elektrofahrzeuge trotz des Medienhypes noch ziemlich vor sich hin, das Geschäft mit Diesel und Benziner spielt weiterhin die Hauptrolle. Sobald die Modellpaletten jedoch ab etwa 2018 massiv ausgeweitet werden, wird es für Automobilzulieferer ernst. Für diejenigen, die sich voll auf den Verbrennungsmotor spezialisiert haben, brechen dann möglicherweise die Märkte weg, wenn auch nicht von heute auf morgen.

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Aber selbst Zulieferer, die bereits Lösungen für die Elektrifizierung im Portfolio haben, sind noch längst nicht auf der sicheren Seite. Schließlich überlegen sich alle großen Hersteller sehr genau, was sie selbst entwickeln und produzieren können und welche Komponenten bei spezialisierten Lieferanten besser aufgehoben sind, egal ob Motoren, Steuerungselektronik oder Batterien.

Beispielsweise hat sich Daimler (WKN:710000) von Plänen über eine eigene Zellproduktion verabschiedet, dafür aber kürzlich eine massive Investition in die Eigenfertigung von komplett integrierten Batteriepacks verkündet. Beim Elektromotor hat man sich für ein Jointventure mit Bosch entschieden.

Die Situation der Zulieferer ist daher durchaus fragil. Riesige Chancen ergeben sich jedoch überall, wo sich die Hersteller nicht zutrauen, das beste Produkt am Markt selbst zu konkurrenzfähigen Kosten entwickeln zu können.

Lieferanten in Lauerstellung

Der große Vorteil für Zulieferer: Sie produzieren für diverse Automarken und Zielmärkte und können so potenziell viel schneller ein kritisches Produktionsvolumen erreichen.

Die Hersteller sind nach meiner Einschätzung gut beraten, sich zumindest teilweise auf Zulieferer zu verlassen. Zu groß sind die Innovationssprünge und zu unterschiedlich die vorgeschlagenen Ansätze, als dass man sich auf eine Eigenentwicklung voll verlassen könnte.

Viele Zulieferer riechen hier ein großes Geschäft, nicht umsonst wird das Wettbewerbsfeld langsam eng. Neben einer Reihe von asiatischen und britischen Unternehmen haben sich insbesondere Deutsche hervorgetan.

Von Mahle und Getrag über Brose bis hin zu ZF und Bosch haben fast alle Branchengrößen beachtliches Elektro-Know-how mit ambitioniertem Lösungsangebot aufgebaut und selbst Siemens (WKN:723610) wagt ein Comeback als Automobilzulieferer, nachdem man vor einigen Jahren VDO an Continental weitergereicht hat.

Die Gesetze von Markt und Wettbewerb führen jedoch dazu, dass längst nicht alle gewinnen können. Bereits in den kommenden zwei bis drei Jahren werden wir voraussichtlich den Beginn eines Ausleseprozesses erleben, während gleichzeitig die Stärksten hohe Umsatzzuwächse mit Elektroauto-Komponenten verzeichnen. Über Erfolg und Misserfolg können bereits Kleinigkeiten entscheiden.

Deshalb wird Continental zu den Gewinnern gehören

Neben den Fertigungskosten sind Effizienz, Kompaktheit und Robustheit drei der wichtigsten Kriterien für den elektrischen Antriebsstrang. Schließlich soll das Maximale aus den teuren Batterien herausgeholt werden.

Nirgendwo besser kann man die Leistung bezüglich dieser Kriterien derzeit besser live beobachten, als bei der Formula-E-Rennserie. Das von Schaeffler (WKN:SHA015) unterstützte ABT-Team hat einige Erfolge vorzuweisen. Aber kaum zu schlagen ist diese Saison das e.dams Team von Renault (WKN:893113) – und hier kommt besagte englische Tochter von Continental ins Spiel.

Die im englischen Fradley ansässige Zytek Automotive ist einer der wichtigsten Entwicklungspartner des Teams und verantwortlich für viele Aspekte der Auslegung und Integration des Antriebsstrangs. Vor knapp zwei Jahren hat Continental die Ingenieurgesellschaft übernommen.

Mit diesem Ass im Ärmel steigen die Chancen für den Konzern, lukrative Aufträge zu ergattern. Continental muss niemandem beweisen, dass sie Serienkomponenten in guter Qualität fertigen kann. Wichtig ist hingegen, Belege dafür zu haben, dass die eigene Kompetenz zum Besten gehört, was am Markt verfügbar ist.

Durch die Eingliederung von Zytek in die Engineering-Services-Sparte bietet sich Continental als optimaler Partner für Automobilhersteller über den gesamten Entwicklungs- und Fertigungszyklus von Kernkomponenten für Elektrofahrzeuge an, egal ob Stadtmobil oder Supersportwagen.

Fazit: Continental befindet sich in der Pole-Position

Wie kaum ein anderer Automobilzulieferer deckt Continental das komplette Technologiespektrum von der Steuerungselektronik bis zur Antriebstechnik ab. Mit den erfahrenen Ingenieuren von Zytek in der Hinterhand befindet sich der Konzern in einer hervorragenden Ausgangsposition, sodass ich optimistisch bin, dass die Hannoveraner einer guten Zukunft in der Elektromobilität entgegensehen.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine Aktien genannter Unternehmen.



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