Ist Barrick Gold ein gutes Investment?
Barrick Gold (WKN:870450) ist eines der wenigen Goldunternehmen, denen es gelungen ist, irgendwie von den tiefen Goldpreisen zu profitieren. Man nutzte die Phase, um die Kosten zu reduzieren, effizienter zu werden und das große Thema Schuldentilgung in Angriff zu nehmen.
Schauen wir doch einmal, wie es Barrick geht, was das Unternehmen angeschoben hat, um die Kosten in Schach zu halten – und nicht zuletzt, ob jetzt eine gute Zeit für ein Investment ist.
Wie läuft es bei Barrick?
Barrick wird derzeit bei 17,66 kanadischen Dollar gehandelt. Seit Jahresanfang ist die Aktie damit 72 % gestiegen, auch wenn man sagen muss, dass dieser Zuwachs erst einmal nur das ausgleicht, was in den letzten Jahren an Verlusten zusammen kam. Wenn man sich also die vergangenen 12 Monate ansieht merkt man, dass die Aktie 8 % unter dem Vorjahreszeitraum liegt.
Trotzdem ist der Anstieg beeindruckend, und das ist nicht alles: noch beeindruckender ist, was das Unternehmen im vergangenen Jahr an Schuldenreduzierung, Kosteneinsparungen und Effizienzzuwachs geleistet hat.
Weniger Schulden, größere Effizienz
Barrick befindet sich mitten in einem Turnaround und leistet bisher großartige Arbeit. Letztes Jahr noch hatte das Unternehmen 13 Milliarden US-Dollar Schulden. Und nicht ganz zufälligerweise war das damals ungefähr der Wert der Marktkapitalisierung. Übrigens ist es bei Goldunternehmen nicht ganz unüblich, dass sie von großer Schuldenlast gedrückt werden. Barrick allerdings litt unter einer der größten, und darum ist das jetzt Folgende umso lobenswerter.
Denn trotz niedriger Goldpreise und viel Schulden startete Barrick sein ambitioniertes Programm, mit dem man bis zum Ende des Jahres 3 Milliarden US-Dollar, also etwa 25 % der
Gesamtschulden, loswerden wollte. Und das gelang mittels einer ganzen Reihe an Verkäufen, Kooperationen und Deals.
Auch die Kosten konnten im letzten Jahr reduziert werden. So konnte man die Personalbesetzung im Unternehmen um 50 % eindämmen, außerdem konnte man die Gewinnungskosten auf unter 800 US-Dollar pro Unze Gold drücken. Mit diesem Powermove konnte Barrick binnen relativ kurzer Zeit zu einem der effizientesten Golderzeuger der Branche werden.
Die Auswirkungen dieser Einsparungen waren weitreichend: Seitdem nämlich ist der Goldpreis bedeutend gestiegen, und damit ist natürlich mehr Umsatz in die Kasse gekommen. So lag beispielsweise vor ein paar Monaten der Goldpreis bei 1.060 US-Dollar pro Unze. Jetzt liegt der Preis bei 1.230 Dollar. Dank gesunkener Kosten und dem Preisanstieg liegen bei Barrick plötzlich 300 US-Dollar mehr pro Unze auf dem Tisch.
Was ist für den Rest von 2016 zu erwarten?
Aktien in der Goldbranche hatten es in den vergangenen Jahren nicht gerade leicht, im Gegenteil. Den Preisanstieg der jüngsten Zeit kann man auf verschiedene Arten interpretieren. Es lässt sich aber sagen, dass Gold als Mittel, mit dem man Vermögen sicherstellt, sich langsam wieder größerer Beliebtheit erfreut und Fahrt aufnimmt. Dieses Konzept schien in den letzten Jahren fast vergessen.
Ein weiterer Faktor: Die Möglichkeit negativer Positionen auf Regierungsanleihen sowie der allgemeine Zustand der Wirtschaft, was noch einmal dazu beitragen wird, dass man Gold wieder als Sicherheit entdeckt. Kurz: Alles, was den Goldpreis nach oben treibt, hilft am Ende Barrick.
Der Schlüssel wird sein, dass sie einfach das machen müssen, was ihnen im vergangenen Jahr so ausgezeichnet gelungen ist – Schulden tilgen, Kosten einsparen und noch effizienter werden.
Das Unternehmen will bis Ende dieses Jahres 2 weitere Milliarden US-Dollar seiner Schulden abbezahlen, darüber hinaus die Gewinnungskosten um weitere 100 bis 700 US-Dollar pro Unze drücken.
Metalle bleiben weiterhin ein riskantes Investment. Allerdings ist Barricks Aufstieg nicht von der Hand zu weisen, weswegen man sich mal um eine kleine Position Gedanken machen sollte.
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Dieser Artikel von Demetris Afxentiou erschien am 1.4.2016 auf Fool.ca. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.