Dieses KI-Unternehmen gibt Vollgas – Warum Investoren dennoch vorsichtig sein sollten

Eine Frau wird in der Mitte eines Netzwerks kryptisch dargestellt
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Der Experte für Datenanalyse Palantir Technologies (WKN:A2QA4J) hat der Öffentlichkeit vor kurzem seine Büche geöffnet und einen Einblick in das Zahlenwerk für das erste Quartal 2024 gewährt. Dabei scheint es als ob das Unternehmen mit seiner KI-Plattform AIP (Artificial Intelligence Platform) ein Volltreffer gelungen ist.

Palantir scheint mit seinen KI-Anwendungen hierbei ein jahrelanges Problem gelöst zu haben. Interessierte Investoren sollten dennoch vorsichtig sein, denn das ein oder andere Problem besteht weiterhin.

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Palantir verringert Abhängigkeit von staatlichen Aufträgen

Ein Problem, das Palantir in den USA lange Zeit geplagt hat, war die Abhängigkeit des Unternehmens von staatlichen Behörden. So war im ersten Quartal 2023 beispielsweise der Umsatz mit der US-Regierung (230 Mio. US-Dollar) mehr als doppelt so hoch wie der US-Umsatz mit kommerziellen Kunden (107 Mio. US-Dollar). Diese starke Abhängigkeit scheint nun aber zum Ende zu kommen. So veröffentlichte Palantir in der Jahresmitte 2023 seine Künstliche Intelligenz Plattform AIP, welche die von Palantir für industrielle und militärische Kunden entwickelte Machine-Learning-Technologie mit den veröffentlichten Large-Language-Modellen kombinierte. Die entsprechenden Ergebnisse können sich sehen lassen.

So konnte Palantir seinen mit kommerziellen Kunden erwirtschafteten Umsatz im ersten Quartal 2024 um 40 % im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Anzahl an Kunden stieg in diesem Segment dabei um 69 % und die Anzahl an abgeschlossenen Deals erhöhte sich um 94 %. Insgesamt konnte der kommerzielle Umsatz in der Vergleichsperiode um 27 % gesteigert werden und wuchs damit schneller als der Gesamtumsatz, der um 21 % auf 639 Mio. US-Dollar anstieg. Um Kunden die Möglichkeiten von AIP näherzubringen, bietet Palantir dabei sogenannte AIP Bootcamps an. Diese erfreuen sich bei vielen Kunden einer hohen Beliebtheit und so hat Palantir seit Mitte 2023 Bootcamps mit mehr als 915 Organisationen abgehalten.

Auch auf der Profitabilitätsseite konnte Palantir ein stabiles Ergebnis liefern. So lag der bereinigte Nettogewinn des Unternehmens im letzten Quartal bei 197 Mio. US-Dollar. Damit konnte das Unternehmen eine bereinigte Nettomarge von fast 31 % vorweisen. Für das gesamte Jahr 2024 erwartet Palantir einen Umsatzanstieg von etwa 20 % auf ca. 2,68 Mrd. US-Dollar, nachdem im Jahr 2023 der Umsatz bei 2,23 Mrd. US-Dollar lag. Der kommerzielle Umsatz mit US-Kunden soll hierbei oberhalb von 661 Mio. US-Dollar liegen, womit man hier eine Wachstumsrate von mindestens 45 % erzielen würde. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen für das Jahr einen bereinigten Nettogewinn in der Bandbreite von 868 Mio. bis 880 Mio. US-Dollar.

Hohe Bewertung und aktienbasierte Vergütung schrecken ab

Obwohl Palantir starke Zahlen für das erste Quartal 2024 veröffentlichte und in diesem Zusammenhang ebenfalls die Umsatz- und Gewinnprognose für das Jahr leicht anhob, wurde die Aktie im Nachgang der Veröffentlichung mit einem starken Abverkauf und einem Kursrückgang von 15 % abgestraft. Hierbei steht unweigerlich die Frage im Raum, ob ein Umsatzwachstum von 20 % genügt, wenn man sich die hohe Bewertung der Aktie anschaut. So notiert das Wertpapier des Unternehmens trotz des erwähnten Abverkaufs zu einem 2025er-KGV von 66 und einen 2025er-Umsatzmultiplikator von 17 (Stand 17.05.2024).

Darüber hinaus stellt das hohe Maß an aktienbasierter Vergütung immer wieder einen Kritikpunkt dar, mit dem sich das Unternehmen konfrontiert sieht. Das Problem dieser Art der Vergütung ist, dass sie bestehende Aktionäre verwässert und damit beispielsweise den Gewinn pro Aktie verringert. Den negativen Höhepunkt erreichte das Unternehmen hierbei im Jahr 2020 als der Wert der aktienbasierten Vergütung bei 1,27 Mrd. US-Dollar lag, während der Umsatz lediglich 1,09 Mrd. US-Dollar betrug. Das Niveau der aktienbasierten Vergütung ist in den letzten Jahren etwas abgeklungen, ist aber noch immer hoch. So gab das Unternehmen im abgelaufenen 2023er Geschäftsjahr bei Umsätzen von 2,23 Mrd. rund 475,9 Mio. US-Dollar für aktienbasierte Vergütung aus. Im abgelaufenen Quartal lag der Wert bei 125,7 Mio. US-Dollar.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Palantir mit seiner Artificial Intelligence Platform ein Volltreffer gelungen ist. Vor allem ist es dem Unternehmen gelungen seine Abhängigkeit von der US-Regierung zu verringern. Investoren sollten jedoch die hohe Bewertung und das hohe Maß an aktienbasierter Vergütung im Hinterkopf behalten, wenn man ein potenzielles Investment eruiert.

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Samuel Tazman besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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