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Schuhe aus dem 3D-Drucker: Wie schlagen sich Nike, Under Armour und Adidas?

Der Einsatz von 3D-Druck, um maßgefertigte Komponenten für Sportschuhe für den Massenmarkt zu produzieren befindet sich in einem frühen Stadium und es wird wohl eine lange Reise werden. Das Rennen zwischen Nike (WKN:866993) Adidas (WKN:A1EWWW), Under Armor (WKN:A0HL4V) und New Balance begann letztes Jahr, hat aber dieses dieses Jahr erst Fahrt aufgenommen. Das wird ein heißes Rennen um die Pole-Position 2016 und 2017.

Daher wollen wir zuerst einmal einen Blick darauf werfen, was diese vielversprechende Technologie den Unternehmen und ihren Investoren zu bieten hat. Dann werden wir uns der zweiten Frage widmen: Was haben sie bisher erreicht und was planen sie?

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LAUFSCHUHE BILDQUELLE. FLICKR (JOSH MACKENZIE)

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 Die Sache ist es wert

Der potenziell riesige Markt für maßgefertigte Sportschuhe und die übergroßen Gewinnmargen sind der Grund, warum die wichtigsten Unternehmen in diesem Bereich alles auf den 3D-Druck setzen. Der erste zu sein, wird hierbei wichtig sein, denn dieser Vorteil kann ein bleibender sein.

Global gesehen generiert der Markt mit Sportschuhen laut Statista etwa 80 Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr. Darüber hinaus besteht hier das Potenzial deutlich zu expandieren und zwar aus zwei Gründen: Die Kunden in den USA tragen immer öfter Sportschuhe auch zu ungezwungenen Anlässen und die Mittelschicht in Entwicklungsländern wächst schnell. Das sind viele Leute, die nach Produkten verlangen, die sie sich vorher nicht leisten konnte.

Die Wachstumsdynamik in der amerikanischen Sportschuhindustrie war in den letzten Jahren besonders attraktiv. 2015 wuchs die Branche um 8 % auf 17,2 Milliarden US-Dollar laut dem Industrietracker The NPD Group.

Maßgefertigte Schuhe aus dem 3D-Druck werden sicher einen Premiumpreis erzielen und damit auch eine höhere Gewinnmarge haben – zumindest sobald die 3D-Drucktechnologie weiter fortschreitet. Aber aktuell ist Schnelligkeit gefragt.

Sehen wir uns die Protagonisten genauer an.

1: Under Armour

DER ARCHITECH-TRAININGSSCHUH VON UNDER ARMOUR MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER, DER IN DER LIMITIERTEN AUFLAGE IM MÄRZ 2016 AUF DEN MARKT KAM. BILDQUELLE: UNDER ARMOUR.

DER ARCHITECH-TRAININGSSCHUH VON UNDER ARMOUR MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER, DER IN DER LIMITIERTEN AUFLAGE IM MÄRZ 2016 AUF DEN MARKT KAM. BILDQUELLE: UNDER ARMOUR.

Statistiken: Marktkapitalisierung 17,8 Milliarden US-Dollar, Gesamtrendite im letzten Jahr 0,8 %; Fünfjahresrendite 404 % (Stand 25. März).

Letzte Ereignisse (März 2016): Das Unternehmen aus Baltimore kam mit der Markteinführung von UA Architech Mitte März aus der Versenkung. Dabei handelt es sich um einen Mehrzwecktrainingsschuh mit einer 3D-gedruckten Zwischensohle. Die limitierte Auflage von 96 Paar verkaufte sich sehr schnell zum Stückpreis von 300 US-Dollar.

Gewinn: Dieser Launch brachte UA als den Neuling in der Kategorie Sportschuhe gleich in Führung vor den Giganten Nike und Adidas und dem etablierten Unternehmen New Balance. Nike und New Balance haben diese Technologie bereits benutzt, um Fußballstollen für Elitesportler in Kleinstauflagen herzustellen.

Hilfe von: 3D Systems (selektives Lasersintern oder SLS, 3D-Drucktechnologie) und Autodesk (mit seiner Within-Software, die für das Design benutzt wurde). Es gibt keinen Anhaltspunkt, dass UA offiziell eine Partnerschaft mit einem der beiden Unternehmen eingegangen ist.

Künftige Pläne: Under Armour will noch dieses Jahr mehrere Schuhe aus dem 3D-Drucker herausbringen und maßgefertigte Schuhe in Zukunft anbieten. Dazu sind aber keine weiteren Details oder Zieldaten bekannt.

2: New Balance

DIE LAUFSCHUHE VON NEW BALANCE MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER WERDEN IN LIMITIERTER AUFLAGE IM APRIL AUF DEN MARKT KOMMEN. BILDQUELLE: NEW BALANCE. 

DIE LAUFSCHUHE VON NEW BALANCE MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER WERDEN IN LIMITIERTER AUFLAGE IM APRIL AUF DEN MARKT KOMMEN. BILDQUELLE: NEW BALANCE.

Statistiken: Nicht verfügbar, das Unternehmen ist nicht an der Börse.

Letztes Event (November 2015): New Balance kündigte Pläne an, einen Laufschuh in begrenzter Stückzahl mit einer Zwischensohle aus dem 3D-Drucker im April herauszubringen, rechtzeitig zum Marathon in Boston, der Heimatstadt des Unternehmens. Die Schuhe werden dann in ausgewählten Geschäften auf der ganzen Welt angeboten. Die Zwischensohle wurde mittels 3D-Druck aus einem Elastomer in Wabenform hergestellt (eine Art Plastik, die leicht, flexibel und widerstandsfähig ist).

Gewinn (wahrscheinlich): Im April wird New Balance zum ersten Unternehmen werden, das einen Laufschuh aus dem 3D-Drucker auf dem Massenmarkt anbietet.

Hilfe von: 3D Systems (SLS), offizielle Zusammenarbeit mit New Balance.

Künftige Pläne: Das Unternehmen hat abgegeben, nächstes Jahr Laufschuhe nach Kundenvorgaben anbieten zu wollen, obwohl bisher keine Einzelheiten bekannt sind.

3: Nike

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DIE STOLLE AN DER VERSE MIT DER PLATTE AUS DEM 3D-DRUCK WURDE SCHON ANFANG 2013 IN KLEINER STÜCKZAHL FÜR PROFISPORTLER AUF DEN MARKT GEBRACHT. BILDQUELLE: NIKE.

Statistik: Marktkapitalisierung 105 Milliarden US-Dollar, Gesamtrendite der Aktie pro Jahr 23,8 % (inklusive Dividenden), Fünfjahresrendite 243 % (Stand 25. März)

Letzte Ereignisse (Oktober 2015): Auf dem Investorentag kündigte das Unternehmen aus Oregon seine Pläne an, die Bemühungen im Bereich 3D-Druck zu erhöhen. „Wir haben gerade erst eine Reihe von Entdeckungen im Bereich Design und Herstellung mit dem 3D-Druck gemacht. Wir glauben, das könnte es uns ermöglichen, ein komplett neues, personalisiertes Schockabsorbersystem zu entwickeln.“ sagte COO Eric Sprunk. Als Teil dieser Initiative plant Nike ein 12.000 qm großes Zentrum für die Schaffung von neuartigen Produkten, darunter auch Technologien wie 3D-Druck.

Hilfe von: Bisher ist nichts bekannt: Carbon 3D wird involviert sein. Dieses finanzstarke Start-up plant, einen superschnellen 3D-Drucker noch dieses Jahr herauszubringen, der seine Stärken bei der Produktion von Elastomeren haben soll. Carbon 3D kündigte im letzten Frühling an, dass ein ungenanntes Unternehmen im Bereich Sportbekleidung einen 3D-Drucker testen würde, der auf einer Technologie namens Continuous Liquid Interface Production (CLIP) basiert. Ich glaube, damit war Nike gemeint (oder vielleicht auch Under Armour).

Gewinne: Nike muss erst noch einen Sportschuh mit 3D-Drucktechnologie für den Massenmarkt produzieren. Trotzdem ist das Unternehmen auch ein Pionier in diesem Bereich: Mit der Vapor-Laser-Ferse mit der Platte aus dem 3D-Drucker hat Nike den ersten Sportschuh produziert, der jemals eine Komponente aus dem 3D-Drucker enthielt. Der Vapor wurde schon Anfang 2013 in einer kleinen Auflage für Profisportler aufgelegt.

Künftige Pläne: Werden wir wahrscheinlich bald erfahren.

4: Adidas

FUTURECRAFT 3D LAUFSCHUH-KONZEPT MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER. BILDQUELLE: ADIDAS.

FUTURECRAFT 3D LAUFSCHUH-KONZEPT MIT ZWISCHENSOHLE AUS DEM 3D-DRUCKER. BILDQUELLE: ADIDAS.

Statistiken: Marktkapitalisierung 22,9 Milliarden US-Dollar, Gesamtrendite in einem Jahr (inklusive Dividenden) 49,9 %, Fünfjahresrendite 96 % (Stand 25. März)

Letzte Ereignisse (Oktober 2015): Das deutsche Unternehmen stellte im Oktober den Futurecraft 3D vor, ein Konzept für einen Laufschuh mit Zwischensohle aus dem 3D-Drucker. Dieser soll für die richtige Passform an den Fuß des Kunden angepasst werden. Adidas stellt sich vor, dass die Kunden in seine Läden kommen, ihre Füße digital scannen lassen und dann auf einem Laufband laufen, um biomechanische Informationen zu erheben. Diese Daten würden dann für die Produktion der Zwischensohle genutzt.

Hilfe von: Materialise, mit dem Adidas auch offiziell eine Partnerschaft eingegangen ist. Materialise verfügt über bedeutende 3D-Druckdienste, darunter auch SLS. Ich glaube nicht, dass Adidas angekündigt hat, welche Technologie sie benutzen wollen, aber es scheint fast sicher zu sein, dass es sich dabei um SLS handelt, da es sich als neue Methode hervortut, um maßgefertigte Zwischensohlen zu drucken.

Künftige Pläne: Der Chief Marketing Officer von Adidas Eric Liedkte wurde im letzten Oktober von Fast Company Design zitiert: „Idealerweise werden wir ein Produkt in begrenzter Stückzahl – und ich meine wirklich begrenzt – im Sommer 2016 in den Läden haben.

Foolishes Fazit

Die Investoren in diesem Bereich wurden von Nike und Adidas in den letzten Jahren reich beschenkt – ihre Aktien haben im letzten Jahr den Markt weit hinter sich gelassen. Dasselbe kann man auch über Under Armour in Bezug auf längere Zeiträume sagen. Unterm Strick könnten Schuhe aus dem 3D-Drucker den Aktien weiter Auftrieb geben.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Nike und Under Armour. Motley Fool empfiehlt 3D Systems.

Dieser Artikel wurde von Beth McKenna auf Englisch verfasst und wurde am 02.04.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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