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Mit der Aktie von Cancom vom Megatrend Cloud Computing profitieren

Foto: Pixabay, chrisci

Heutzutage gibt es kein Unternehmen mehr, das ohne Computer auskommt. Die Informationstechnologie (IT) ist zu einem wesentlichen Bestandteil eines jeden Geschäfts geworden. Aber nicht jede Firma kann oder will sich um alle Details ihrer Rechner kümmern – und das ist der Punkt, an dem IT-Dienstleister wie der TecDAX-Wert Cancom SE (WKN: 541910) ins Spiel kommen.

Cancom begann 1992 in der sprichwörtlichen Garage mit dem Vertrieb von Apple-Rechnern und weiterer Hardware. Heute deckt das Produkt- und Dienstleistungsangebot der Münchener das gesamte Spektrum von Beratung und Erstellung von IT-Konzepten über die Beschaffung bis hin zur Integration und Betrieb der Systeme ab.

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Zwei Geschäftsbereiche: Cloud und IT Solutions

Cancom unterteilt das eigene Geschäft in zwei Bereiche, nämlich Cloud und IT Solutions.

Der große Zukunftstrend Cloud erzielte in 2015 etwa 15 % der Umsätze des Konzerns, nämlich gute 130 Millionen Euro. Unter „Cloud Computing“ versteht man den Ansatz, IT-Infrastrukturen (zum Beispiel Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzkapazitäten oder auch fertige Software) über ein Netz wie das Internet zur Verfügung zu stellen, ohne dass diese auf einem lokalen Rechner installiert sein müssen.

Mit 721 Millionen Euro steuerte IT Solutions 85 % der Umsätze bei. Hier finden wir Dienstleistungen wie IT-Beratung, Konzeption, Integration und Betrieb von IT-Systemen, aber auch den Vertrieb von Hard- und Software.

Cancom hat Zukunftstrends erkannt

Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Unternehmen und Industrien bringen tiefgreifende Veränderungen in der Branche mit sich. Trends wie Cloud Computing, mobiles Arbeiten, aber auch IT-Sicherheit gewinnen immer stärker an Bedeutung.

Cancom fokussiert sich auf diese Trends, was sich seit Jahren mit steigenden Umsätzen bemerkbar macht. Wurden 2005 noch 192 Millionen Euro umgesetzt, so waren es 2015 mit 933 Millionen Euro schon 385 % mehr. Das entspricht einem Wachstum von durchschnittlich 17 % pro Jahr.

Und das ist sicher noch nicht das Ende: Viele Unternehmen haben die Veränderungen am IT-Markt noch vor sich oder noch gar nicht erkannt. Daher ist nicht nur das Marktvolumen insgesamt sehr groß, sondern die Veränderungen im IT-Umfeld dürften sich zudem über viele Jahre erstrecken, was Cancom weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten beschert.

Konzentration auf profitable Bereiche

Wichtig ist aber nicht nur ein steigender Umsatz, denn davon allein kann niemand leben. Es kommt darauf an, was vom Umsatz übrig bleibt. Cancom misst seinen Erfolg vorrangig am EBITDA, das ist das operative Ergebnis vor Investitionsaufwand. Damit werden außerordentliche Ergebnisse durch Abschreibungen auf die Kaufpreise für neue Unternehmen ausgeblendet.

Wie bei den Umsätzen besteht auch hier eine beeindruckende Entwicklung:

Quelle: Jahrespräsentation 2016

Quelle: Jahrespräsentation 2016

Dieses Diagramm zeigt uns zwei Dinge: Das EBITDA steigt seit Jahren – im Einklang mit den Umsätzen – konstant an. Aber wichtiger ist die zunehmende EBITDA-Marge. Das bedeutet nämlich, dass bei Cancom ein immer größerer Teil vom Umsatz übrig bleibt.

Zu erklären ist dies mit der Fokussierung auf profitable und wachstumsstarke Marktsegmente, z. B. ganzheitliche IT-Lösungen und Consulting sowie auf die schon genannten Trends Cloud Computing, Mobilität und Security.

Die Entwicklung im Jahr 2015 zeigt dies deutlich: So betrug die EBITDA-Marge des Segments IT Solutions 5,6 Prozent, bei Cloud Solutions waren es 22,2 Prozent. Da gleichzeitig die Cloud-Umsätze stärker wachsen als die IT-Umsätze (22,7 % zu 11 %), wird klar, wie sehr der Cloud-Bereich zum EBITDA-Wachstum bei Cancom beiträgt.

Die IT-Branche ist fragmentiert

Bei Internet-Suchmaschinen ist der Markt mehr als eindeutig verteilt: Google hat einen Marktanteil von knappen 95 %. Anders sieht es in der Informations- und Kommunikationstechnologie aus: In Deutschland gibt es ungefähr 80.000 Unternehmen der unterschiedlichsten Größen und Angebote. Lediglich acht IT-Systemhäuser (darunter Cancom) erwirtschaften mehr als 250 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Vom Gesamtvolumen des deutschen IT-Marktes im Jahr 2015 von 80,4 Mrd. Euro erzielt Cancom etwa 1 %. Die drei größten deutschen IT-Systemhäuser haben einen Marktanteil von rund fünf Prozent. Den Rest adressieren unter anderem Technologiehersteller sowie kleinere und mittlere, überwiegend regional tätige Unternehmen. Dies spiegelt den sehr fragmentierten deutschen IT-Markt wider.

Es ist daher ein wesentlicher Teil der Strategie von Cancom, durch Übernahmen anderer Unternehmen zu wachsen und den eigenen Marktanteil zu vergrößern. Im März 2016 hat Cancom über eine Kapitalerhöhung gute 60 Millionen Euro bei Anlegern eingesammelt. Vermutlich wird dieses Geld auch dafür gedacht sein, durch den Kauf weiterer Systemhäuser das Kerngeschäft und die Cloud zu stärken.

Die Cancom-Aktie

Cancom rechnet für 2016 mit einem weiteren Wachstum bei Umsatz und Ergebnis, ohne genaue Zahlen zu nennen. 2015 erwirtschaftete man einen Gewinn pro Aktie von 1,99 Euro. Ausgehend von einem geschätzten Wert für 2016 von 2,20 Euro ergibt sich bei einem Aktienkurs von 43,89 Euro (22.04.2016) ein Kurs-Gewinn-Verhältnis, die einfachste und bekannteste Bewertungszahl für eine Aktie, von 20. Damit ist Cancom kein Schnäppchen mehr.

Allerdings bietet die Cancom-Aktie für den Foolishen Anleger die Möglichkeit, von dem Wachstum der Branche zu profitieren. Ein Einstieg an schwachen Tagen oder in mehreren Teilen sollte sich auf lange Sicht auszahlen.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple.

 



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