Warum XING seine Anleger auch 2016 begeistern kann, Südzucker und Ströer aber weniger
Der MDAX hat im letzten Jahr um 22,67 % zugelegt und damit den DAX weit hinter sich gelassen. Hier sind drei der Top-Performer aus dem letzten Jahr, was bei diesen passiert ist, und am Schluss, warum ich glaube, dass nur einer davon den Markt auch dieses Jahr wieder schlagen kann.
Südzucker – Der Weltmarktführer unter den Zuckerherstellern
Südzucker (WKN: 729700) ist der größte Zuckerhersteller der Welt. Im Geschäftsjahr 2014/2015 hatte das Unternehmen mit erheblichen Problemen zu kämpfen, was zu einem Kurseinbruch führte. Ursache waren die fallenden Preise für Zucker und Bioethanol, die den Großteil des Umsatzes ausmachen. Im letzten Jahr haben sich die Preise etwas stabilisiert und gleichzeitig sind die Rohstoffkosten gesunken, was dazu führte, dass der Gewinn wieder anstieg und der Aktienkurs in die Höhe schoss. Der Kurs wanderte dabei von 11,595 Euro am 04.01.2015 auf 18,34 Euro am 27.12.2015. Ein Anstieg um traumhafte 58,17 %.
Im letzten Geschäftsjahr erreichte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 0,53 Euro. Auf den aktuellen Kurs von 18,04 Euro (06.06.2016) bezogen ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34. Für das laufende Jahr hat das Management einen Ausblick mit einer sehr großen Spanne gegeben. Demnach wird das operative Ergebnis zwischen 4 % und 45 % steigen. Das ist tatsächlich kein Rechtschreibfehler und wirft bei mir die Frage auf, wie sinnvoll eine Prognose mit einer solch großen Spannweite überhaupt noch ist.
Ströer – Der Werbespezialist
Ströer (WKN: 749399) ist eigentlich ein Vermarkter von Außenwerbung. Seit 2012 wurden allerdings diverse digitale Medien gekauft, um ein digitales Werbegeschäft aufzubauen.
Dieser digitale Bereich ist es auch, der dem Unternehmen eine erhebliche Dynamik verliehen hat. Seit 2012 ist der Umsatz von 560,6 Millionen Euro auf 823,7 Millionen Euro gestiegen. Von diesen 263 Millionen Euro an zusätzlichem Umsatz stammen 243,5 Millionen aus dem digitalen Geschäft. Das Ergebnis je Aktie ist in diesem Zeitraum von einem Verlust von 0,07 Euro je Aktie auf einen Gewinn von 1,16 Euro je Aktie gestiegen.
Im letzten Jahr kletterte der Aktienkurs von 24,38 Euro am 04.01.2015 auf 57,90 Euro am 27.12.2015. Das entspricht einem Anstieg um 137,49 %. Beim aktuellen Kurs von 47,50 Euro (06.06.2016) ist Ströer mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 41 ebenfalls sehr hoch bewertet. Im letzten Jahr erzielte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 1,16 Euro. Das ist ein Anstieg von 170 % gegenüber dem Vorjahreswert von 0,43 Euro je Aktie. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich und einer leicht verbesserten Gewinnmarge.
XING – Das Business-Social-Network
XING (WKN:XNG888) ist in den letzten Jahren von Erfolg zu Erfolg geeilt und hat konstant hohe Wachstumsraten erreicht.
Am Ende des ersten Quartals 2016 hatte XING 10,6 Millionen Mitglieder. Etwa eine Million davon sind Premium-Mitglieder. Im letzten Jahr sind die Zahlen um 21,6 % für die Gesamtzahl der Mitglieder und 5,5 % für die Anzahl der zahlenden Mitglieder gestiegen. Das ist besonders wichtig für das Wachstum, da XING nur einen Bruchteil seiner Einnahmen mit Werbung erzielt und daher auf zahlende Mitglieder angewiesen ist.
Das stetige Mitgliederwachstum spiegelt sich auch in den Finanzen des Unternehmens wider. So konnte der Umsatz im letzten Jahr um beeindruckende 21,2 % gesteigert werden. Der bereinigte Gewinn je Aktie ist um 12 % von 2,80 Euro auf 3,15 Euro gestiegen.
Von den Aktionären wird diese Performance mit einer noch besseren Entwicklung des Aktienkurses honoriert. Im letzten Jahr stieg der Kurs um stolze 84 % an. Im Jahr davor stieg der Kurs um 25 %. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt derzeit – bei einem Kurs von 170,43 Euro je Aktie (06.06.2016) und einem Gewinn je Aktie im letzten Jahr von 3,15 Euro – bei sehr hohen 54. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen Umsatzanstieg im zweistelligen Prozentbereich.
Warum XING aus diesen drei Unternehmen mein Favorit ist
Ich denke, dass alle drei Unternehmen es aufgrund ihrer hohen Bewertungen schwer haben werden den Markt zu schlagen.
Angesichts der volatilen Märkte kann das Management von Südzucker keinen konkreten Ausblick für das laufende Jahr geben und nennt daher ein Ziel, das von Stagnation bis zu deutlich zweistelligem Wachstum reicht. Meiner Meinung nach ist die erwartete Ergebnisverbesserung bereits im aktuellen Kurs enthalten und dürfte dazu führen, dass der Kurs dieses Jahr hinter dem Index zurückbleibt.
Ströer hingegen nennt einen konkreten Ausblick, der jedoch eher enttäuschend ist. Angesichts des geringen erwarteten Wachstums halte ich den derzeitigen Kurs für optimistisch und erwarte ebenfalls eine Performance unterhalb der des MDAX.
XING hingegen hat in den letzten Jahren bereits bewiesen, dass die zweistelligen Wachstumsraten nicht nur zu halten sind, sondern sich sogar noch steigern lassen. Aus diesem Grund denke ich, dass XING, trotz der ebenfalls hohen Bewertung, die mit Abstand besten Chancen hat den Markt in diesem Jahr zu schlagen.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.