3 attraktive Einkommensaktien, deren Dividenden sich verdoppeln könnten
Dividendenaktien sind oft das Fundament eines guten Pensionsportfolios. Dividendenzahlungen geben dir nicht nur Geld zum Leben, sondern helfen auch, Abwärtsbewegungen des Marktes abzumildern. Darüber hinaus sind sie normalerweise ein Indiz für ein finanziell gesundes Unternehmen. Dividenden geben Investoren eine einfache Möglichkeit, in eine Aktie zu reinvestieren und damit die künftigen Auszahlungen zu erhöhen und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Aber nicht alle Einkommensaktien schöpfen ihr Potenzial voll aus. Wenn wir uns die Auszahlungsquote, also den Anteil an den Gewinnen eines Unternehmens ansehen, der in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückfließt, dann sehen wir, ob ein Unternehmen noch Spielraum hat, um die Dividende zu erhöhen. Am besten gefallen uns Auszahlungsquoten zwischen 50 % und 75 %. Es folgen drei Einkommensaktien mit Auszahlungsquoten von unter 50 %, die ihre Dividenden potenziell verdoppeln könnten.
U.S. Bancorp
Sehen wir uns eine der stabilsten Banken in den USA an: U.S. Bancorp (WKN:917523).
Das Unternehmen ist ein interessanter Fall, weil es die großen Verluste vermieden hat, die seine größeren Konkurrenten während der Finanzkrise erlitten hatten. Der Grund ist, dass U.S. Bancorp zu einer relativ kleinen Gruppe von Geschäftsbanken gehört, die nicht am riskanten Markt für Derivate teilnahmen. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen traditionell auf Einlagen und Darlehen. Die Kunden werden dabei zum günstigeren mobilen Banking weitergeleitet. Damit wird auch die Kundentreue erhöht und das Folgegeschäft angekurbelt. Darüber hinaus hat die Bank auch nicht übermäßig viele Hypotheken in der Bilanz.
Vor Kurzem hat die Federal Reserve die Ergebnisse der Comprehensive Capital Analysis für 2016 veröffentlicht und wenig überraschend hat US Bancorp den Test mit Bravour bestanden. Nach diesem Test kündigte das Unternehmen eine fast 10%ige Anhebung der Dividende auf 0,28 US-Dollar pro Aktie an und legte gleich noch ein Aktienrückkaufsprogramm für 2,6 Milliarden US-Dollar oben drauf. Rückkäufe reduzieren die Zahl der ausstehenden Aktien und können einen positiven Effekt auf den Gewinn pro Aktie und die Bewertung haben.
Selbst mit dieser Dividendenerhöhung auf 1,12 US-Dollar pro Jahr glaube ich, dass eine Dividende von 2,24 US-Dollar pro Jahr bis 2025 oder sogar noch früher möglich ist. An einem bestimmten Punkt in der Zukunft würde ich auch erwarten, dass sich die Zinsen wieder normalisieren werden, was die Nettozinsmarge von US Bancorp auch erhöhen wird. In der Zwischenzeit profitieren die Investoren von der hohen Vermögensrendite (1,32 % in Q1 2016) und generell stabilen Nichtzinsausgaben.
Mit einer Dividendenrendite von 2,8 % könnte US Bancorp einen Blick wert sein.
Royal Caribbean Cruises
Ein anderes Unternehmen, das bei den Einkommensinvestoren in den nächsten Jahren hohe Wellen schlagen könnte, ist Royal Caribbean Cruises (WKN:886286).
Die große Sorge besteht darin, dass ein Unternehmen wie Royal Caribbean mit der Weltwirtschaft eng verbunden ist – genau wie alle anderen Kreuzfahrtgesellschaften. Daher ist für das Unternehmen ein robustes Wachstumsumfeld, in dem die Kunden eher Geld für solche Vergnügungen ausgeben, besser. Aber selbst wenn das globale Wachstum etwas zahm ausfällt, gibt es für Royal Caribbean ein paar Katalysatoren.
Der wichtigste Katalysator ist die Wachstumsstrategie des Unternehmens, demnach der Gewinn pro Aktie zwischen 2014 und 2017 verdoppelt werden soll. Bisher ist das Unternehmen auch auf Kurs und verdoppelt seine Bemühungen, die Rendite auf das investierte Kapital zweistellig zu erhöhen. Royal Caribbean arbeitet daran, global zu expandieren und die bestehende Flotte zu verbessern, zum Beispiel die MS Quatum of the Seas, einem Kreuzfahrtschiff der nächsten Generation, das 2014 vom Stapel gelaufen ist und China mit seinen hohen Wachstumsrate und dem florierenden Luxusmarkt sein Revier nennt. Dank neuen Annehmlichkeiten, freundlichem und kompetenter Belegschaft und einem starken Markennamen in der Industrie ist Royal Caribbean also genau auf Kurs.
Andere Faktoren könnten dem Unternehmen dabei aber auch noch helfen. Langsamere Wachstumsaussichten sollten auch die Treibstoffkosten im Zaum halten genau wie die niedrigen Zinsen in den meisten entwickelten Ländern. Diese ermutigen nämlich die Kunden dazu mit ihrem Geld lockerer umzugehen, da sich die Zinsen auf ihre Kreditkartenschulden wohl kaum bald erhöhen sollten.
Royal Caribbean zahlt aktuell eine Dividende von 1,50 US-Dollar pro Jahr (2,2 %), aber die Wall Street peilt einen Gewinn pro Aktie von mehr als 8 US-Dollar bis 2018 an. Das würde andeuten, dass die Rendite auf das investierte Kapital deutlich steigen sollte. Damit könnten auch Dividendenerhöhungen an der Tagesordnung sein.
Royal Gold
Wie durch Zufall trägt das nächste Unternehmen auch ein „Royal” im Namen: Royal Gold (WKN:885652).
Die meisten Einkommensinvestoren schenken Minenaktien nicht viel Aufmerksamkeit. Der Grund liegt darin, dass die Kosten hier sehr hoch sein können und die Metallpreise schwanken, was die Gewinne und Dividenden in Mitleidenschaft ziehen kann. Das ist bei Royal Gold aber nicht der Fall, denn es handelt sich um ein Streamingunternehmen.
Das Geschäftsmodell von Royal Gold ist ziemlich einfach. Anstatt sich direkt mit dem Betreiben und Management einer Mine zu beschäftigen, kauft das Unternehmen einfach Verträge, die langfristig laufen oder solange laufen, wie die Mine im Geschäft ist. Etwa 90 % der Umsätze kamen in Q3 von Gold, 5 % von Kupfer und weitere 5 % von Silber und anderen Nebenprodukten. Im Gegenzug für diese Tantiemen und Metalle stellt Royal Gold Finanzierungen zur Verfügung, die es dem Minenbetreiber erlauben, die Expansion der bestehenden Mine voranzutreiben oder neue zu eröffnen. Auch hier profitiert Royal Gold davon, das Gold oder anderen Nebenprodukte zu Preisen deutlich unter dem Marktwert zu kaufen. Damit kann das Unternehmen bei einem Verkauf die Differenz zum aktuellen Kurs einsacken.
Royal Gold ist ein wahres Monster im Goldbereich mit Dutzenden von solchen Verträgen im Portfolio. Dieses ist auch geographisch diversifiziert und wird weiter wachsen. Kanada, Chile und die Dominikanische Republik haben in Q3 2016 etwa 86 % der Einnahmen aus Streaming und Tantiemen ausgemacht. Das bedeutet, dass das Risiko von Problemen mit den Arbeitern wie in Afrika minimal ist. Royal Gold ist aber immer noch von den Produzenten abhängig. Darüber hinaus könnten Produktionserhöhungen im bestehenden Portfolio eine sogar noch höhere Produktion im nächsten Jahr und danach bringen.
Da die Goldpreise aufgrund der globalen Unsicherheit weiter steigen und die Zinsen für die absehbare Zukunft niedrig bleiben werden, könnte die Marge von Royal Gold weiter steigen. Die aktuelle Dividende von 0,92 US-Dollar (1,3 %) ist vielleicht nicht besonders hoch, aber ich denke, dass sie sich in den nächsten zehn Jahren aufgrund der gesunden Margen erhöhen könnte.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 05.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.