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3 Aktien, die jetzt erstaunlich günstig sind

Mit der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, gingen viele Aktien erst einmal auf Tauchstation. Insbesondere Fluggesellschaften und Banken wurden in arge Mitleidenschaft gezogen. Es könnte sich derzeit also lohnen, einen Blick auf diese beiden Branchen zu werfen.

Das habe ich getan, und ich bin der Meinung, dass die Kurse der drei folgenden Aktien zu Unrecht so tief gefallen sind. Für langfristige Anleger könnte das aktuelle Kursniveau daher eine attraktive Kaufgelegenheit darstellen.

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Aktie 1: Ryanair

Seit Jahresbeginn befindet sich die Ryanair (WKN:A1401Z)-Aktie bereits im Sturzflug, der Brexit verschärfte diesen noch zusätzlich. So mussten die Aktionäre der irischen Fluggesellschaft in 2016 einen Kurseinbruch von 26,5 % verdauen (Stand: 08.07.16). Wenn auch schmerzhaft, glaube ich aber, dass der Rückschlag eine günstige Kaufgelegenheit darstellen könnte.

Das sieht scheinbar auch das Unternehmen selbst so. Unmittelbar nach dem Referendum der Briten kaufte Ryanair nämlich eigene Anteile im Wert von 150 Millionen Euro. Das ist nur konsequent, denn die Iren halten trotz Brexit an ihren Wachstumszielen fest.

Die sehen vor, dass Ryanair seinen Jahresgewinn im nächsten Jahr um ungefähr 13 % steigern soll, was derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ca. 10 bedeutet. Einzig das mit dem Brexit abgestürzte Pfund könnte die Bilanz verhageln, da diese in Euro abgerechnet, ein Großteil der Erträge aber in Großbritannien generiert wird.

Als langfristiger Investor schreckt mich ein währungsbedingt schlechteres Ergebnis allerdings nicht ab. Denn Ryanair wird trotzdem die europäische Airline mit den niedrigsten Kosten bleiben. In Anbetracht dessen halte ich die derzeitige Bewertung mit einem KGV von 10 für wirklich günstig.

Aktie 2: Aareal Bank

Auch die Aktionäre der Aareal Bank (WKN:540811) mussten in den letzten Monaten dabei zusehen, wie der Kurs in den Keller rauschte. Satte 32,7 % büßte das Papier von seinem Höchststand aus April 2015 ein (Stand: 11.07.2016). Auslöser für den letzten heftigen Kursrutsch war der Brexit.

Da die Hessen im Jahr 2015 aber nur 2,0 % ihrer Umsätze in Großbritannien erwirtschaftet haben, empfinde ich diesen Kurseinbruch als übertrieben – wie übrigens auch die Investmentbank HSBC. Unter ihren sechs Midcap-Favoriten für das zweite Halbjahr befindet sich die Aareal Bank, eben weil der Brexit kaum Folgen für das Unternehmen hat.

Wie günstig Aktien der Aareal Bank derzeit sind, zeigt ein Blick auf die Dividendenrendite. Ist diese deutlich höher als in der Vergangenheit, deutet das auf eine günstige Bewertung hin. Allerdings sollten nicht mehr als 80 % des Gewinns ausgeschüttet werden.

Bei der Aareal Bank betrug die Ausschüttungsquote im Jahr 2015 nur 29,2 %. Wir können die Dividendenrendite also getrost als Indikator für die Bewertung heranziehen. Und die zeigt uns: Verglichen mit den Vorjahren ist die Rendite regelrecht explodiert.

201320142015aktuell
Dividendenrendite2,6 %3,6 %5,7 % 6,0 %

Quelle: finanzen.net

Für mich ein klares Anzeichen für eine günstige Gelegenheit zum Einstieg in das hessische Geldinstitut. Denn mit ihrem Know-how im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung, ihrem hervorragenden Risikomanagement und den Kundeneinlagen aus dem Dienstleistungssegment gehört das Wiesbadener Geldinstitut zu meinen absoluten Favoriten im Bankensektor.

Aktie 3: Commerzbank

Die Aktionäre der Commerzbank (WKN:CBK100) sind nicht erst seit dem Brexit von fallenden Kursen geplagt, bereits seit Beginn der Finanzkrise 2007 geht es konstant gen Süden. Heute bekommst du ihre Anteile für weniger als die Hälfte des Buchwertes. Generell halte ich Kurs-Buchwert-Verhältnisse im Bankensektor, die kleiner als 1,5 sind, für günstig.

Die Commerzbank-Aktie ist gerade also extrem günstig. Und ich glaube, du bekommst viel Qualität für wenig Geld.

Denn immerhin ist die Commerzbank in Deutschland eine der führenden Privatkundenbanken und unangefochtener Marktführer für Mittelstandsfinanzierungen. Außerdem verfügt sie mit der comdirect und der mBank über vielversprechende Beteiligungen. Möglicherweise denken Investoren aber, dass FinTechs den etablierten Banken das Wasser abgraben könnten.

Zumindest bei der Commerzbank habe ich diese Befürchtung nicht. Denn zum einen vermeldet man trotz FinTechs stetig wachsende Kundenzahlen im Privatkundengeschäft, zum anderen arbeitet man selbst an innovativen, neuen Plattformen. So präsentierten die Frankfurter Ende Juni die Entwicklung eines digitalen Finanzierungsmarktplatzes.

Dort können die Kunden der Mittelstandsbank ihre Investitionsvorhaben potenziellen Anleger vorstellen und profitieren hierbei von den Erfahrungen und Kompetenzen einer Bank mit 146-jähriger Geschichte – etwas, was ein FinTech in der Regel nicht leisten kann.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Ryanair und der Aareal Bank. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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