Kann GoPro nach dem Einbruch um 17 % in der letzten Woche wieder steigen?
Der weltgrößte Online-Einzelhändler verkauft die neue Kamera von GoPro (WKN:A1XE7G) nicht – zumindest nicht direkt – und das hat schon ausgereicht, um die Aktie von GoPro steil nach unten fallen zu lassen. Die Aktie hat letzte Woche 16,8% verloren, nachdem die Analystin Erin Murphy von Piper Jaffray diese problematische Beobachtung gemacht hatte.
Murphy stellte fest, dass GoPro seine neue Hero5-Kamera nicht direkt über Amazon (WKN:906866) verkaufen würde, und das ist ein Problem, da der Online-Einzelhändler oft die erste und einzige Adresse für viele Online-Shopper ist. Man kann eine Hero5 durch Amazon kaufen, aber nur über Drittanbieter und das führt oft zu stark schwankenden Preisen und weniger Kontrolle über die Qualität und die Lieferung.
Am 15.10. gab es auf amazon.com nur 13 Exemplare der Hero5, die auch noch als „gebraucht“ oder „instand gesetzt“ deklariert wurden. Der Preis beginnt bei 469,99 US-Dollar, was an sich schon problematisch ist, wenn man bedenkt, dass sie auf gopro.com oder anderen Elektrofachgeschäften für den normalen Einzelhandelspreis von 399,99 US-Dollar verfügbar sind. Einzelverkäufer erhöhen oft die Preise bei Produkten, die woanders schwer zu finden sind – aber das ist hier doch nicht der Fall. Opportunistische Weiterverkäufer ziehen nur ihren Vorteil aus der Tatsache, dass GoPro nicht direkt über Amazon verkauft.
Lächeln bitte
Es gibt ein paar Probleme in dieser Situation und wir sprechen hier nicht nur von dem Mangel an Umsatz aufgrund der ungerechtfertigten Preiserhöhungen bei Produkten, die als „benutzt“ oder „instand gesetzt“ deklariert werden. Leute, die nach der Hero5 suchen – oder der schwer zu findenden Hero5 Session – werden diese Preiserhöhung wahrscheinlich nicht sehr gern sehen. Sie werden daher andere Kameras kaufen.
Dann gibt es noch das Problem der Rezensionen auf Amazon. Die Kamera bekommt eine wenig inspirierende Wertung von 3,7 von 5 Sternen, aber einige der negativen Bewertungen haben nichts mit dem eigentlichen Produkt zu tun. Die potentiellen Käufer regen sich über die Preise der Drittanbieter auf.
Die gute Nachricht ist, dass GoPro und Amazon ihre Differenzen schon bald ausräumen sollten. GoPro erwartet, Ende des Monats seine Kameras über Amazon zu verkaufen, spätestens aber nächsten Monat. Je früher desto besser, da die Karma-Drohne in einer Woche in den Handel kommt.
Murphy ist jetzt schon bärisch in Bezug auf die Aktie und ihr Kursziel von 9 US-Dollar legt einen Kursverlust von 34% nahe – und das selbst nach dem Verlust der letzten Woche. Aber zumindest ein Analyst von der Wall Street sieht den Rückgang der letzten Woche als eine Kaufgelegenheit. Der Analyst Paul Coster von JP Morgan verteidigte die Aktie und deutete darauf hin, dass nur die Verkäufe in den USA mäßig wären, während die internationalen Käufe bei Amazon.com weiter gehen. Amazon könnte ein wichtiger Partner für GoPro sein, aber dieser kurze Ausfall sollte GoPro nicht mehr als 30.000 Einheiten der Hero5 oder 10 Millionen US-Dollar Umsatz kosten.
Der wahre Test kommt jetzt im Weihnachtsquartal. GoPro hat einen schlechten Start hingelegt, da man nicht durch den führenden Online-Einzelhändler verkaufen konnte, aber die wahre Nachfrage für die Hero5, Hero5 Session und die Karma kommt ja erst noch später in diesem Quartal.
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Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und GoPro.
Dieser Artikel wurde von Rick Munarriz auf Englisch verfasst und wurde am 16.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.