Sind Militäraktien im Vorteil, seit Trump Präsident wird?
Seit dem Wahlsieg von Donald Trump haben sich die Aktienpreise nicht so verhalten, wie die Aktionäre es erwartet hatten. Die Aktienpreise sind weltweit nicht wie befürchtet abgestürzt.
Umgedreht war es bei Rüstungsaktien. Sie sind nicht wie gehofft, gestiegen. Stattdessen wurden zyklische und riskantere Aktien beliebter, da der Markt vom Beginn der „Trumponomics“ ausgeht, die zu höheren Gewinnen in der US-Wirtschaft führt.
Der Plan
Trumps Plan, die US-Wirtschaft anzuschieben, konzentriert sich darauf, Geld zu leihen. Er will Steuern für Private und Unternehmen kürzen, um die Wirtschaft so anzukurbeln. Das heißt, dass Privatpersonen mehr Geld zur Verfügung haben, um Güter und Dienstleistungen nachzufragen, und mehr Unternehmen sollten mehr Geld haben, um weiteres Wachstum zu finanzieren.
Dies könnte kurz- und mittelfristig die Wachstumsrate der US-Wirtschaft verbessern, wenn man davon ausgeht, dass die Leute und Unternehmen ihr Geld ausgeben und nicht einfach sparen.
Zusammen mit den gesunkenen Steuern versucht Trump, die Ausgaben für Infrastruktur zu erhöhen. Obwohl es noch keine genauen Angaben gibt, wie viel er für die Infrastruktur ausgeben will, scheint dieser Vorschlag vom Markt wohlwollend aufgenommen wurden zu sein. Denn dies ist ein offensichtlicher Weg, das BIP zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Dies könnte zudem der US-Wirtschaft helfen, im Vergleich zu anderen Ländern effizienter zu werden und eine höhere nachhaltige Wachstumsrate auf lange Sicht zu erreichen.
Daneben will Trump die Regulierung zurückfahren, um die Wirtschaft effizienter zu machen. Davon wird wahrscheinlich der Finanzsektor profitieren.
Die Regulierungen nach der Kreditknappheit sind immer strenger geworden, da die Regierungen eine erneute Bankenkrise vermeiden wollten. Indem die Regulierung für Finanzdienstleistungen und andere Branchen wieder zurückgefahren wird, könnte die Wirtschaft höhere Wachstumsraten erfahren.
Die Risiken
Die oben genannten Ideen betrachten jedoch die Risiken nicht, die durch Trumps bisherigen Wirtschaftsplan eingegangen werden. Wie bereits erwähnt, sollten die Steuersenkung und die höheren Ausgaben zu einem höheren Schuldenstand der USA führen.
Dies könnte Zweifel an der Fähigkeit aufkommen lassen, ob das Land in der Lage ist, seine Schulden und Zinsen zu bezahlen. Obwohl dies kaum eine schwere wirtschaftliche Herausforderung für die USA sein dürfte, könnte dies zu einem geringeren Vertrauen in die weltweite Wirtschaft führen. Im Ergebnis können die Aktienpreise leiden.
Die Situation könnte durch höhere Zinsen noch schlimmer werden. Diese sind wahrscheinlicher geworden, da die Inflationserwartungen seit Trumps Wahlsieg gestiegen sind. Trumps gegenwärtiger Plan, seine Investitionen auf Kredit zu finanzieren, könnte die Preise schnell in die Höhe treiben. Um die Inflation abzukühlen, könnte die amerikanische Notenbank die Zinsen erhöhen, was die Kosten für Schulden noch teurer machen würde.
Es gibt auch aus politischer Sicht Risiken bei der Präsidentschaft von Trump. Erstens könnte es zu einer Spaltung in den USA kommen, wenn wir uns die Beliebtheit von Trump anschauen. Zweitens könnte die Absicht, die Handelsvereinbarungen neu zu verhandeln, und dabei stärker gegenüber China aufzutreten und freundlicher gegenüber Russland, zu Unsicherheit in den kommenden Monaten führen.
Nach einer relativ stabilen Zeit unter Obama sehen sich die amerikanische und globale Wirtschaft volatilen und unsicheren Zeiten und einer möglicherweise herausfordernden Zukunft gegenüber.
Die Lösung?
Die offensichtliche Lösung, um dem Risiko zu begegnen, ist, Rüstungsaktien zu kaufen. Wie jedoch bereits erwähnt, sind sie seit der Wahl nicht gerade beliebt. Für kurzfristige Investoren kann das ein Problem sein, aber auf lange Sicht sind sie eine Gelegenheit, hochwertige Aktien zu günstigen Preisen zu kaufen.
Außerdem wird die gegenwärtige bullisiche Investitionsstimmung bezüglich Trumps Präsidentschaft nicht ewig anhalten. Selbst wenn sich die Maßnahmen mittel- oder langfristig als erfolgreich herausstellen, ist es wahrscheinlich, dass es kurzfristig Schwierigkeiten geben wird. Dies liegt einfach an der Größe der Veränderung, die er umzusetzen versucht. Dies könne Investoren dazu bringen, in den kommenden Monaten eher risikoarme anstatt risikoreiche Entscheidungen zu treffen.
In einem solchen Szenario könnten Rüstungsaktien an Beliebtheit gewinnen, da sie wenig Volatilität haben. Außerdem ist deren Geschäftsmodell robust und widerstandsfähig.
Obwohl sie häufig nicht den Gewinn wie zyklische Aktien abwerfen, könnten Rüstungsaktien, genauso wie Versorgungsunternehmen, Tabakunternehmen und Gesundheitsunternehmen, hübsche Überschüsse an ihre Aktionäre ausschütten. Da auch die Dividendenrenditen recht hoch und stabil sind, könnten sich solche Aktien auf mittlere Sicht als überdurchschnittlich herausstellen.
Jede Aktie könnte irgendwann eine schwierige Zeit durchleben. Die Unsicherheit steigt, wenn Trump seine Politik umsetzt. Rüstungsaktien bieten größere Sicherheit bei Kapitalgewinnen, niedrigere Volatilität, weniger Risiko und höhere Einkommensaussichten als zyklische Aktien. Daher scheinen sie während der Präsidentschaft von Trump ein zuverlässiger Hafen zu sein.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 23.11.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.