Gewinnexplosionen im DAX: Bei diesen Unternehmen ging es steil bergauf
Die stärksten Aktienbewegungen gibt es an der Börse meistens, wenn die Gewinne eines Unternehmens positiv oder negativ überraschen. Dann können sich Aktien schnell im zweistelligen Bereich bewegen. Das macht auch Sinn, schließlich kauft man Aktien in erster Linie wegen der wachsenden Gewinne.
Das Geschäftsjahr 2016 ist zwar noch nicht zu Ende, aber wir können zumindest einmal betrachten, wer Anfang dieses Jahres die größten Gewinnsprünge vermelden konnte. Hier lernst du, wer die Gewinner waren und wieso die Spitzenposition von Lufthansa kein Grund zum Feiern ist.
Bei diesen Unternehmen sind die Gewinne explodiert
Wie man sehen kann, gibt es bei den Wachstumsraten eine enorme Bandbreite an verschiedenen Werten. Bevor man jetzt die Aktien an der Spitze zu früh feiert, sollte man verstehen, dass das Wachstum natürlich stark vom Vergleichswert im Vorjahr abhängt und die Spitzenreiter deswegen eigentlich keinen Grund zum Feiern haben.
Hier ist Top leider Flop
Besonders die ersten zwei Kandidaten der Liste haben deutlich weniger zu feiern, als es den Anschein hat. Die Lufthansa (WKN: 823212) steht beispielsweise an der Spitze, weil sie im Jahr davor nur knapp einem Verlust entkommen ist und deshalb der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr durch die Decke geschossen ist. Ein ähnliches Szenario gab es auch bei der Commerzbank (WKN: CBK100). In beiden Fällen schwanken die Gewinne in den letzten Jahren stark, da man mit großen Problemen kämpft und deshalb die Gewinne der Geschäftsaktivitäten nicht stabilisieren kann.
Das Wachstum von Vonovia (WKN: A1ML7J) überzeugt hier schon deutlich mehr, allerdings ist der Wohnungskonzern in einem zyklischen Gewerbe tätig und das Gewinnwachstum der letzten Jahr wurde durch üppige Kapitalerhöhungen für die bestehenden Anleger verwässert. Das Gewinnwachstum pro Aktie ist immer noch hoch, aber viel weniger beeindruckend.
Die Wachstumsstars der zweiten Reihe
Erst ab dem fünften Platz wird es deutlich interessanter. Hier finden sich nämlich Unternehmen, deren Wachstum nicht nur hoch, sondern deutlich verlässlicher ist.
Zum Beispiel die beiden Unternehmen Fresenius (WKN: 578560) und Fresenius Medical Care (WKN: 578580), die ihr Geld mit Medizintechnik und Gesundheitsdienstleistungen verdienen. Beide sind in Wachstumsbranchen tätig und gut positioniert für zukünftiges Wachstum. Konsumgigant Beiersdorf (WKN: 520000) und Chemieunternehmen Bayer (WKN: BAY001) werden ebenfalls nicht so schnell die Kunden ausgehen und Daimler (WKN:710000) sowie adidas (WKN: A1EWWW) verkaufen ihre Produkte besser denn je.
Nur HeidelbergCement (WKN: 604700) passt nicht ganz in die Reihe, denn hier greifen nach einigen schwierigen Jahren die Umstrukturierungsmaßnahmen und es können endlich wieder mehr Gewinne trotz wenig Umsatzwachstum erwirtschaftet werden. Im Gegensatz zu den Unternehmen an der Spitze der Liste sieht diese Erholung aber deutlich nachhaltiger aus.
Es sollte deshalb auch nicht wundern, dass die Aktien der wirklichen Wachstumsstars mit einem höheren Kurs-Gewinn-Verhältnis belohnt werden. Für 2017 erwarten Analysten laut FactSet bei Fresenius, Fresenius Medical Care, Beiersdorf und adidas ein durchschnittliches KGV in Höhe von fast 22. Das ist ein ordentlicher Aufschlag zum derzeitigen DAX-KGV.
Verlässlichkeit ist sehr viel wert
Wie man sieht ist Gewinnwachstum stark vom Vergleichszeitraum abhängig. Je stetiger und verlässlicher ein Unternehmen aber wächst, desto höher ist die Aussagekraft dieser Kennzahl.
Anleger sollten sich vielleicht eher bei den Wachstumsstars der zweiten Reihe umschauen, allerdings sollten sie sich vorher die Frage stellen, ob diese den höheren Preis auch rechtfertigen. Wer hier nach seiner eigenen Recherche mit Ja antworten kann, dürfte dafür belohnt werden.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius und Daimler.