Wie man am Boom UND am Crash verdient
Einer der schwierigsten Aspekte beim Investieren besteht darin, mit dem Auf und Ab umgehen zu können. Viel zu leicht übernehmen die Emotionen die Kontrolle über unseren Denkprozess, wenn es gerade besonders gut oder schlecht läuft. Fähig zu sein, die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten und stattdessen die Logik herrschen zu lassen, kann dir aber helfen deine Renditen langfristig deutlich zu verbessern. Es ist nämlich möglich, Geld in einem fallenden wie auch in einem steigenden Markt zu verdienen.
Ehrlich währt am längsten
Die einfachste Möglichkeit, um deine Angst und deine Gier zu überwinden, die permanent die Gedanken aller Investoren angreifen, besteht darin, ehrlich zu sich selbst zu sein. Es fühlt sich vielleicht besser an zu verkaufen, wenn es gerade nicht so läuft wie man möchte. Genauso einfach ist es zu kaufen, wenn die Kurse steigen. Wenn du dich aber auf Bewertungen und das Verhältnis von Chancen zu Risiko konzentrierst, dann kann dir das jede Menge bringen.
Wenn die Kurse deutlich gestiegen sind und selbst mittelprächtige Unternehmen mit hohen Bewertungen gehandelt werden, dann ist es vielleicht eine gute Idee, jetzt zu verkaufen und auf bessere Sicherheitsmargen zu warten. Wenn wir es mit einem Bärenmarkt zu tun haben, dann könnten die Bewertungen vielleicht noch tiefer sinken. Die Wahrscheinlichkeit legt aber nahe, dass es wieder aufwärts gehen wird. Ehrlich zu sich selbst zu sein sowie in Bezug auf die Aussichten eines Unternehmens, das Management, das Produktangebot und die finanzielle Stabilität könnte dir helfen, deine Renditen unter allen Bedingungen zu erhöhen.
Historische Referenzwerte
Die Geschichte erinnert uns daran, dass gute und schlechte Zeiten nur temporär sind. Selbst die schlimmsten Finanzkrisen wie die Finanzkrise 2008/2009 und die Große Depression haben nicht für immer angehalten. Die Wirtschaft und die Kurse haben sich wieder erholt – das heißt, dass man mit einem Kauf zur richtigen Zeit jede Menge Gewinn hätte machen können.
Ebenso dauert ein Boom genauso wie die Dotcom-Blase nicht ewig an. Das war schon zur Zeit der Tulpenkrise im 17. Jahrhundert so, und das hat sich seither auch nicht geändert. Es mag sich natürlich so anfühlen, als würde die Party für immer weitergehen und dass es diesmal doch anders wäre. Die Geschichte sagt aber etwas anderes. Du solltest dich daran erinnern, dass du logisch bleiben muss, selbst wenn alle aus dem Häuschen sind vor Glück.
Die richtigen Aktien kaufen
Bestimmte Aktien schlagen sich in Boom-Zeiten und während eines Crash besser. Wenn die Bewertungen andeuten, dass eine Korrektur unterwegs ist, dann wäre es vielleicht besser, Unternehmen mit geringerem Risiko zu kaufen wie Versorgungsbetriebe, Unternehmen aus dem Gesundheitssektor und Tabak-Aktien. Sie bieten bessere defensive Stabilität und könnten davon profitieren, dass viele Anleger das Weite suchen und stattdessen in defensive Werte investieren. In ähnlicher Weise könnten sich zyklische Aktien während eines Booms besser entwickeln, da deren finanzielle Performance mit der Wirtschaft enger verknüpft ist.
Man könnte argumentieren, dass defensive Aktien während eines Booms und zyklische Aktien und während eines Bärenmarktes eine gute Strategie sein könnte. Dafür wird aber jede Menge mentale Stärke erfordert. Dieser Ansatz könnte es den Investoren aber erlauben, den Markt langfristig zu schlagen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und wurde am 14.12.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.