Ist Visa eine Buffett Aktie?
Es gibt da draußen tausende von Aktien, daher kann es so schwer sein die Gewinner von den Verlierern zu trennen. Daher ist es auch sinnvoll eine Checkliste zu entwickeln, mit der man die potenziellen Kandidaten schnell erkennen kann. Das ist eine Taktik, die Warren Buffett nutzt, wenn er Multimilliarden-Dollar-Übernahmen für Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) tätigt.
Man muss hier das Rad nicht neu erfinden, wenn man eine Checkliste aufstellt. Wenn man einfach die Kriterien von Warren Buffett kopiert, dann kann das schon sehr intelligent sein.
Hier ein Blick auf seine Checkliste
1. Große Käufe mit mindestens 75 Millionen US-Dollar an Vorsteuer gewinnen
2. Konsequente Gewinne nicht nur künftiges Potential
3. Starke Eigenkapitalrendite mit wenig oder keinen Schulden
4. Gutes Management
5.Ein einfaches Geschäft
6. Der richtige Preis
Die Investoren können natürlich nicht wissen, welchen Preis Warren Buffett für ein Unternehmen angeboten bekommt. Wir können aber die ersten fünf Kriterien ansetzen, um zu sehen, ob eine Aktie eine gute Investition ist. Daher wollen wir uns heute einmal den Zahlungsverarbeiter Visa (WKN: A0NC7B) genauer ansehen.
1. Mindestens 75 Millionen US-Dollar an Vorsteuer gewinnen
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Buffett hatte ja Milliarden und Abermilliarden zum investieren, daher soll das erste Kriterium sicherstellen, dass nur große, stabile und profitable Unternehmen von ihm gekauft werden. Möglicherweise besteht Visa diesen Test ganz leicht. Das Unternehmen hat im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von mehr als 15 Milliarden US-Dollar erzielt und mehr als acht Milliarden US-Dollar davon in Vorsteuergewinne konvertiert.
2. Kontinuierliche Gewinne nicht nur künftiges Potential
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Buffett möchte Unternehmen besitzen, die sehr profitabel sind, auch wenn der Markt gerade Probleme hat. Das ist auch der Grund, warum all die potenziellen Kandidaten beweisen müssen, dass ihre Gewinne wetterfest sind.
Werfen wir einmal einen Blick auf die Umsätze und die Nettoeinnahmen von Visa in den letzten 10 Jahren.
Wie du siehst haben sich die Umsätze und Gewinne im Laufe der Zeit kontinuierlich nach oben geschraubt. Das ist sinnvoll, da die Kunden immer öfter bargeldlos bezahlen und stattdessen Kredit- und Debitkarten benutzen. Ich glaube, Buffett würde Visa hier eine gute Note geben.
3. Starke Eigenkapitalrendite mit wenig oder keinen Schulden
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Buffett glaubt, die besten Unternehmen sind fähig hohe Eigenkapitalrenditen zu erzielen ohne dabei jede Menge Schulden zu machen. In der folgenden Grafik siehst du, wie es bei Visa in den letzten 5 Jahren aussah.
Visa hat die Eigenkapitalrendite relativ hoch gehalten, während das Unternehmen in den letzten fünf Jahren größtenteils schuldenfrei geblieben ist. Man sollte hierbei aber anmerken, dass sich das Unternehmen dazu entschieden hat, Anfang des Jahres mehr als 15 Milliarden US-Dollar Schulden aufzunehmen, um Visa Europe zu kaufen. Das ist jede Menge Geld, aber da Visa sich das locker leisten kann und auch in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass es fähig ist Schulden zu managen, glaube ich, dass Buffett das dem Unternehmen durchgehen lassen würde.
4. Gutes Management
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Vor kurzem gab es beim Management von Visa einen größeren Wechsel. Der ehemalige CEO Charlie Scharf hat sich dazu entschlossen zurückzutreten, da er nicht mehr genug Zeit in San Francisco verbringen konnte, um das Unternehmen effektiv zu managen. Seine Nachfolge tritt Alfred Kelly Jr an.
Kelly scheint eine sehr gute Wahl zu sein. Er ist seit 2014 im Vorstand von Visa und hat zuvor 23 Jahre bei American Express gearbeitet, wo er einige Zeit auch als Präsident des Unternehmens fungiert hat.
Hinter dem neuen CEO ist Ryan McInerney, der seit 2013 Präsident von Visa ist. Auch er ist ein Industrie-Veteran, der einen großen Teil seiner Karriere als CEO für die Sparte Consumer Banking bei JP Morgan Chase zuständig war.
Ich glaube mit diesen beiden erfahrenen Veteranen würde Buffett auch hier einen Daumen nach oben geben.
5. Ein einfaches Geschäft
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Das Geschäftsmodell von Visa ist nicht so leicht zu verstehen wie das von einem Süßwarenhersteller oder einem Bauunternehmen, es ist aber auch nicht so schwer zu verstehen.
Visa ist praktisch der Mittelsmann zwischen den Kunden, Finanzinstitutionen und Verkäufern. Das Unternehmen betreibt das größte elektronische Zahlungsnetzwerk weltweit mit dem Namen VisaNet, was Autorisierung, Bestätigung und weitere Dienste für seine Kunden bietet. Visa bekommt jedes Mal eine kleine Gebühr, wenn eine Transaktion in diesem Netzwerk vorgenommen wurde. Damit arbeitet das Unternehmen praktisch als eine digitale Mautstelle.
Die Größe des Betriebs von Visa ist wirklich unglaublich. In den letzten 12 Monaten hat Visa 16.800 Finanzinstitutionen, 44 Millionen Händler und mehr als drei Milliarden Kredit- oder Debitkarten miteinander in Verbindung gebracht. Alles in allem hat das Unternehmen mehr als 8,2 Billionen US-Dollar abgewickelt. Diese Zahlen steigen aber jedes Jahr immer weiter, da die Kunden und Unternehmen immer mehr auf digitale Zahlungen umstellen, um schneller, bequemer und sicherer zu arbeiten.
Wir wissen, dass Buffett gerne Finanzunternehmen kauft, denn Berkshire besitzt ja auch jetzt schon große Positionen an Unternehmen wie Wells Fargo, American Express und US-Bancorp. Daher würde ich wetten, dass er sich mit Visa auch wohlfühlen würde.
Ist Visa auf Buffetts Kaufliste?
Wenn man das alles zusammen zählt, dann besteht Visa fünf von fünf Kriterien auf dieser Checkliste. Daher sollte es keine große Überraschung sein, dass Berkshire bereits in Visa investiert hat. Berkshire besitzt aktuell mehr als zehn Millionen Aktien des Unternehmens, was zum aktuellen Kurs etwa 800 Millionen US-Dollar wert ist.
Die Marktkapitalisierung von Berkshire ist aktuell mehr als 400 Milliarden US-Dollar, daher ist dieser Anteil an Visa für das Orakel von Omaha immer noch relativ klein. Buffett mag Visa aber genug, um Aktionär des Unternehmens zu sein. Vielleicht solltest du dir das auch einmal überlegen.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B) und Visa. The Motley Fool besitzt Aktien vin Wells Fargo. The Motley Fool empfiehlt American Express.
Dieser Artikel wurde von Brian Feroldi auf Englisch verfasst und wurde am 18.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.