3 wichtige Erkenntnisse aus Bombardiers alljährlichem Investor Day
Bombardier (WKN:866671) veranstaltete vergangene Woche in New York seinen alljährlichen Investor Day. Es war ein Tag voller guter Nachrichten. Die Aktie des Unternehmens machte 2 % gut, während der kanadische TSX-Composite-Index nahezu unverändert blieb.
Nachfolgend sind drei wichtige Erkenntnisse, die Investoren aus dieser Veranstaltung mitnehmen sollten.
Es herrscht Optimismus für das kommende Jahr
CEO Alain Bellemare ist optimistisch und glaubt, dass das Unternehmen gut für ein erfolgreiches Jahr 2017 aufgestellt ist.
Bombardier hat seine frühere Prognose für das Jahr 2017 weitestgehend beibehalten und rechnet mit einem Gewinn vor Steuern und Zinsen von 530 – 630 Mio. US-Dollar und einem Umsatzwachstum von 2 – 4 %.
Auch der Free Cashflow soll deutlich um 400 Mio. US-Dollar zulegen und sich in einem Bereich zwischen 750 Mio. und 1 Mrd. US-Dollar einpendeln.
Der Großteil des Umsatzwachstums ist auf zuvor angekündigte Umstrukturierungsmaßnahmen, die unter anderem den Abbau von 15.000 Stellen beinhalten, zurückzuführen. Ende 2017 sollen die Cash-Reserven des Unternehmens auf 4,5 Mrd. US-Dollar anwachsen – nervöse Gläubiger sind also sehr erleichtert. Vor nicht all zu langer Zeit standen noch die Spekulationen im Raum, Bombardier gehe Geld aus.
Das Management bekräftigte zudem noch einmal einige seiner langfristigen Ziele, wie das Erreichen des Break-Even auf Cashflow-Basis im Geschäftsjahr 2018 und einen Umsatz von über 25 Mrd. US-Dollar bis zum Jahr 2020 . Dieses Jahr ist Bombardier auf Kurs, einen Umsatz von 17 Mrd. US-Dollar einzufahren. Es wäre also ein sehr beeindruckendes Wachstums. Der Gewinn vor Steuern soll 2020 bereits auf 1,75 Mrd. US-Dollar ansteigen. Umgerechnet auf Bombardiers einheimische Währung wäre dies ein Gewinn je Aktie von über 1 Kanadischen Dollar.
Ziemlich beeindruckend…
Bombardier hofft immer noch auf staatliche Zuschüsse
CEO Bellemare bestätigte, dass sich das Unternehmen immer noch um staatliche Unterstützung bemüht, obwohl es scheint, als wäre es jetzt bei weitem nicht so dringend wie noch vor einem Jahr.
“Offensichtlich hat sich in den vergangenen zwölf Monaten viel verändert, weshalb die Gespräche jetzt einen anderen Weg eingeschlagen haben“, so der CEO Investoren gegenüber. Zur Erinnerung: Bombardier und die Stadt Ottawa haben auf eine Vereinbarung hingearbeitet, die dann allerdings an der Summe scheiterte.
Eine zusätzliche Milliarde US-Dollar könnte Bombardier sicherlich gut gebrauchen. Es könnte das Geld für sein nächstes Projekt verwenden. Das Management ist immer noch unentschlossen, ob es ein weiteres kommerzielles Flugzeug oder ein kleineres Projekt wie ein neuer Business Jet wird. Außerdem gibt es eine Nachfrage für eine größere CSeries-Variante.
Derzeit ist das Unternehmen damit beschäftigt, die Produktion seiner CSeries anzukurbeln.
Trump ist ein Segen
Bombardier glaubt, dass es von Donald Trumps Pro-Business-Plan profitieren wird. Und zwar folgendermaßen:
Wenn Trump die US-Körperschaftssteuer von 35 % auf 15 % senkt, werden vielen Unternehmen deutlich mehr Geldmittel zur Verfügung stehen. Einige Unternehmen werden diese Mittel zumindest teilweise für Dinge verwenden, die sie früher nicht gekauft hätten, wie beispielsweise den ersten Business Jet.
Für Bombardiers Business-Jet-Geschäft sind das gute Nachrichten.
Außerdem könnte Bombardier von der starken Produktionsbasis in den USA profitieren. Wir wissen noch nicht Näheres darüber, wie Trumps Anti-Trade-Politik aussehen wird. Unternehmen könnten sich gezwungen sehen, amerikanische Produkte zu kaufen, selbst wenn die Gewinne zurück nach Kanada fließen. Trump geht es nur um Jobs, er scheint sich nicht großartig darum zu kümmern, wem die Fabrik letztendlich gehört.
Unterm Strich
Bombardiers Management verdient große Anerkennung. Noch vor einem Jahr stand das Unternehmen kurz vor dem Bankrott. Das Unternehmen hat Kosten eigespart, endlich mit der Auslieferung der CSeries-Jets begonnen und – was entscheidend ist – damit aufgehört, Cash zu verbrennen.
Nun muss es weiter auf Kurs bleiben. Die Prognosen sehen gut aus. Das Management muss abliefern und beweisen, dass Ausreden und Verzögerungen der Vergangenheit angehören. Wenn das Unternehmen dies schafft, stehen die Chancen gut, dass die Bombardier-Aktie 2017 eine Rally hinlegen wird.
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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Nelson Smith auf Englisch verfasst und am 17.12.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.