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3 zeitlose Ratschläge vom besten Investor, von dem du noch nie etwas gehört hast

Foto: Pixabay, blickpixel

In seiner 47 Jahre lang andauernden Karriere hat Walter Schloss eine Performance hingelegt, die die des S&P 500 deutlich in den Schatten gestellt hat. Seine Gesellschaft erwirtschaftete jährliche Renditen von 20 % (nach Abzug der Gebühren, die Schloss verlangte, etwas über 15 %) – eine Leistung, an die vielleicht nur ein Warren Buffett herankommt.

Schloss hat diese Ergebnisse erzielt, obwohl er keine schicke Forschungsabteilung oder beeindruckendes Büro hatte und eine gesunde Work-Life-Balance pflegte. Tatsächlich war sein einziger Mitarbeiter sein Sohn (nachdem er jahrelang stets alleine gearbeitet hat), mit dem er sich ein winziges Büro in der Nähe der New Yorker Wall Street teilte. In der Regel erschien er zu Börsenbeginn zur Arbeit und ging um 17:00 Uhr nach Hause.

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Wie hat er es angestellt? Wie wurde Schloss so erfolgreich, dass Warren Buffett ihn einst „Superinvestor“ nannte? Die Antwort kann mit einigen entscheidenden Schlüsselpunkten zusammengefasst werden.

Kaufe günstige Aktien

Als er gefragt wurde, was sein Geheimnis ist, bestand Schloss’ Antwort aus lediglich vier Worten: „Wir kaufen günstige Aktien.“

Schloss war ein Anhänger Benjamin Grahams – des Mannes, den viele als Vater des Value-Investings sehen. Grahams Ansatz war recht simpel. Er suchte sogenannte Net-Net-Aktien (Unternehmen, die tot mehr wert sind als lebendig) und kaufte sie dann. Wenn sich die Aktien ihrem tatsächlichen fairen Wert näherten, verkaufte er sie wieder.

Als Schloss und Graham im Jahre 1955 getrennte Wege gingen, gründete Schloss sein eigenes Unternehmen und machte einfach das, was ihn sein Mentor gelehrt hatte. Net-Net-Stocks waren immer seltener zu finden, da immer mehr Menschen auf sie aufmerksam wurden. Also änderte Schloss seine Strategie und kaufte Unternehmen mit einem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis und geringer Verschuldung.

Eine kanadische Aktie, von der ich glaube, dass Schloss heute an ihr interessiert wäre, ist Hudson’s Bay Co (WKN:A1J8G6). Obwohl die Aktie nicht unter Buchwert gehandelt wird, verfügt das Unternehmen über äußerst wertvolle Immobilien, die Investoren Hudson nicht besonders zugute halten. Einem jüngsten Managementbericht nach sind die Immobilien alleine 36 US-Dollar je Aktie wert. Wo steht die Aktie heute? Bei unter 14 US-Dollar.

Diversifiziere

Viele Value-Investoren bevorzugen ultra-konzentrierte Portfolios, in dem der Großteil des Kapitals auf nur einige wenige Namen verteilt ist. Warum sollte man in seine sechstbeste Idee investieren, wenn man sein gesamtes Geld in die beste bestehende Möglichkeit legen kann?

Schloss hatte allerdings eine sehr differenzierte Denkweise. Er hat stets ziemlich diversifiziert und manchmal sogar mehr als 100 verschiedene Aktien gehalten.

Sein Denkmuster war simpel. Schloss wusste, dass er — je mehr Aktien er hielt — weniger Risiko ausgesetzt war. 20 % seines Kapitals in nur ein Unternehmen zu stecken, ist großartig, wenn sich die Investition gut entwickelt. Wenn nicht, ist es jedoch ein großartiger Weg, viel Geld zu verlieren. Aktionäre von Valeant Pharmaceuticals haben dies am eigenen Leib erfahren.

Ironischerweise wäre Valeant für Schloss – wenn er heute noch investieren würde – sicherlich interessant.

Sei ein echter Querdenker

Um ein Investor wie Walter Schloss zu werden, bedarf es hohe Standfestigkeit. Als die Märkte tobten, bewahrte er einen klaren Kopf.

Dies ist schwieriger, als viele Investoren denken. Die meisten Investoren wollen mit konträren Aktien nichts zu tun haben. Sie erkennen in ihnen nur Negatives. Wenn ich mit anderen Anlegern über konträre Aktien, über die ich Forschungen anstelle, rede, werde ich meistens von negativen Meinungen überschwemmt. „Die Aktie wird nicht ohne Grund nur für einen Bruchteil ihres Buchwerts gehandelt“, heißt es dann oft.

Nehmen wir doch beispielsweise einmal Torstar Corporation (WKN:855064), den Herausgeber der kanadischen Zeitung The Toronto Star. Es gibt sicherlich einige Dinge, die man am Zeitungsgeschäft kritisieren kann. Torstar schreibt beispielsweise seit Jahren rote Zahlen.

Aber es ist nicht alles schlecht. Das Unternehmen hat eine makellose Bilanz mit Cash-Reserven in Höhe von 70 Mio. Kanadischen Dollar. Zudem ist es unverschuldet. Torstar wird etwa für die Hälfte seines Buchwerts gehandelt. In den vergangenen Quartalen stand das Unternehmen auf Cashflow-Basis kurz vor dem Break-Even. Und das Unternehmen wirft sogar eine Dividendenrendite von 6,1 % ab.

Wenn das Management die Wende schafft, könnte die Aktie ein großer Gewinner werden.

Unterm Strich

Walter Schloss’ einfache Investment-Philosophie ist sicherlich nicht für jedermann geeignet. Es ist hart, Aktien zu kaufen, die der Markt hasst, aber es funktioniert. Schloss hat genau das bewiesen und mit einer simplen Anlagestrategie an der Börse Ergebnisse erzielt, an die sonst kaum ein zweiter herangekommen ist. Offensichtlich können wir alle von diesem Genie noch viel lernen.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Nelson Smith auf Englisch verfasst und am 19.12.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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