Investmentgenie warnt: 69 von 100 Großunternehmen vor Pleite
Es gibt in der Investmentwelt einige hauptberufliche Schreckenspropheten, wenn aber einer der erfolgreichsten Investoren davor warnt, dass die meisten Großunternehmen keine Zukunft haben, sollte man sich damit wirklich näher befassen.
So erfolgreich war dieser geniale Investor bereits mit seiner Strategie und das sind seine Warnhinweise:
Ein Händchen für Technologie
James Anderson verwaltet schon seit vielen Jahren den alteingesessen Investment Trust Scottish Mortgage und das mit großem Erfolg. In den letzten zehn Jahren hat er fast die doppelte Indexrendite vorzuweisen und konnte dies vor allem mit Technologie-Aktien erreichen. Er hat schon lange bevor andere das Potential erkannten in Amazon, Facebook, Alibaba und Baidu investiert. Mittlerweile gehört er zu den wenigen Investoren, die persönlichen Kontakt zu Amazon-Gründer Jeff Bezos haben, und Mark Zuckerberg hat sich persönlich für die Investition bedankt. Sogar das Manager Magazin hat kürzlich in einem Artikel über James Anderson aufgerufen: Schaut auf diesen Mann.
Kein Wunder, schließlich verwaltet er erfolgreich den größten britischen Investment Trust, der außerdem den Markt bereits seit seiner Gründung im Jahr 1909 schlägt. Wieso sieht James Anderson aber nach so viel Erfolg schwarz für die meisten Unternehmen der westlichen Welt?
Deshalb haben so viele Unternehmen keine Zukunft
Der Grund dafür ist ganz einfach: Die revolutionären Technologien, die er in seinen erfolgreichen Investitionen beobachten kann, werden laut Anderson dafür sorgen, dass viele Industrien vor einer Welle der kreativen Zerstörung stehen. Die meisten behäbigen Großunternehmen scheinen sich dessen aber nicht bewusst zu sein. Deswegen haben laut Anderson 69 der 100 größten Unternehmen der Welt keine Zukunft mehr.
Vor allem die Energieriesen werden sich nach Ansicht des Fondsmanagers schwer tun mit den zunehmend günstigen Alternativen aus erneuerbaren Energien mitzuhalten. Wenn dann auch noch Tesla die Elektrorevolution bringt, könnte das die börsennotierten Ölproduzenten zu einem Schatten ihrer selbst werden lassen, wenn sie nicht sogar unter ihren gigantischen Kosten und zu großzügigen Dividenden zusammenbrechen. Manche sind sogar der Ansicht, dass der geplante Megabörsengang von Saudi Aramco eine Verzweiflungstat ist, um die letzte Möglichkeit zu nutzen, Petrodollars in die saudi-arabische Staatskasse zu spülen.
Ebenso könnten die Pharmaunternehmen hunderte Milliarden an Marktkapitalisierung verlieren, wenn neue Analysemethoden die mangelnde Wirksamkeit vieler teurer Medikamente aufdecken und neue Technologien personalisierte Medizin ermöglichen, die viele der bisherigen Pharma-Goldesel überflüssig machen. James Anderson hat deswegen so viel Geld in den Genanalysespezialisten Illumina investiert wie in kaum ein anderes Unternehmen.
Sind das aber nur die Übertreibungen eines bekannten Fondsmanagers, der Aufmerksamkeit generieren will? Neue Forschung zeigt, dass es gute Gründe dafür gibt, an den Überlebenschancen der meisten Großunternehmen zu zweifeln.
Die Lebensdauer von Unternehmen wird kürzer und kürzer
In einer Analyse wurde das Alter der im amerikanischen Leitindex S&P 500 enthaltenen Unternehmen in den Jahren 2016 und 1996 verglichen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Unternehmen heute im Durchschnitt viel jünger sind als vor zwanzig Jahren. Das heißt, dass alteingesessene Unternehmen durch neue ersetzt werden, und das mit einer höheren Geschwindigkeit. Es ist also nur logisch zu erwarten, dass noch viel mehr Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch junge und innovative Wettbewerber verdrängt werden.
Im letzten Jahr waren gemessen an der Marktkapitalisierung die fünf größten Unternehmen der Welt Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook. Nur ab und zu konnte sich Exxon Mobil unter die ersten fünf mischen. In den Jahren 2001, 2006 und 2011 konnte man jeweils nur ein Technologieunternehmen zählen.
Wer also denkt, dass die meisten großen Unternehmen sichere Investments sind, nur weil es sie schon lange gibt, könnte sein blaues Wunder erleben.
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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla Motors. Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A-Anteile), Amazon.com, Apple, Baidu, Facebook, Illumina und Tesla Motors. The Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil und hat die folgenden Optionen: long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.