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Die Umsatzrezession im DAX ist eine Gefahr für Anleger

Foto: Pixabay, geralt

Als Anleger konzentriert man sich in erster Linie auf die Gewinne der Unternehmen. Damit werden Schlagzeilen und Bewegungen an der Börse gemacht. Allerdings ist der Gewinn nur, was am Ende vom Umsatz übrig bleibt und man sollte nicht vergessen, dass die meisten Unternehmen auch generell auf wachsende Einnahmen angewiesen sind, um ihre Gewinne zu steigern.

Dass den DAX-Unternehmen dieses Jahr nur geringes Umsatzwachstum zugetraut wird, sollte Sorgen bereiten.

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Die Umsatzrezession im DAX

Analysten erwarten für dieses Jahr, dass die DAX-Unternehmen im Schnitt ein zweistelliges Gewinnwachstum erwirtschaften werden. Die Umsätze sollen hingegen nur um circa 6 % wachsen. In der unteren Hälfte der dreißig DAX-Komponenten sollen es gerade einmal 2 % sein.

Das klingt zwar nicht nach einer Katastrophe, allerdings sollten dabei ein paar Dinge nicht vergessen werden:

  1. Analysten sind in der Regel zu optimistisch. In der Vergangenheit wurden Schätzungen meistens im Laufe des Jahres nach unten korrigiert, dementsprechend dürften viele Unternehmen am Ende niedrigeres Umsatzwachstum vorweisen und einige sogar einen Umsatzrückgang verkraften müssen.
  2. Die DAX-Unternehmen exportieren viel, also sollte der schwache Euro im Jahr 2017 einen Rückenwind geben und schon von alleine kräftig zum Umsatzwachstum beitragen.

Das niedrige Umsatzwachstum sollte langfristigen Anlegern also Sorgen bereiten, denn es sagt nichts Gutes über die zukünftige Gewinnentwicklung aus.

Gewinne und Umsätze gehen Hand in Hand

Es ist natürlich eine offensichtliche Tatsache, aber Gewinne können nicht für immer schneller als die Umsätze wachsen. Gewinne sind nur das, was nach allen Kosten vom Umsatz übrig bleibt. Deswegen ist Umsatzwachstum auch nötig, um langfristig die Gewinne zu steigern, denn die Marge kann nur begrenzt ausgeweitet werden. Wenn dieses Jahr die Gewinne doppelt so schnell wie die Umsätze wachsen, wird das langfristig die Ausnahme anstatt die Regel bleiben.

Ein solches Ausnahmejahr steht beispielsweise dem amerikanischen Aktienmarkt bevor. Wenn dort dieses Jahr wie geplant die Steuer auf Unternehmensgewinne drastisch gesenkt wird, wird das allein den Gewinnen ein massives Wachstum bescheren. Das passiert aber eben nur einmal und wenn danach die Gewinne wieder gesteigert werden sollen, wird man auch höhere Umsätze benötigen, vor allem da die Margen der Unternehmen im amerikanischen Aktienmarkt bereits historische Höchststände erreicht haben.

Umsätze ignorieren ist gefährlich

Da in Großunternehmen steigende Gewinne durch Kosteneinsparungen viel einfacher prognostizierbar sind als eine steigende Nachfrage und somit höhere Umsätze, sollte es nicht verwundern, dass Analysten hier größeres Potential sehen. Man kann immer vermuten, dass ein Unternehmen sich von wenig profitablen Aktivitäten trennt oder überflüssige Stellen kürzt. Eine plötzlich durch die Decke schießende Nachfrage nach Versicherungen, Briefmarken oder Telefonverträgen ist da schon viel weniger wahrscheinlich.

Anleger sollten also eine genaues Auge darauf haben, wie sich die Umsätze im DAX entwickeln und ob Gewinn- und Umsatzerwartungen zu weit auseinanderdriften. Gewinne können nicht ewig den Umsätzen davonlaufen.

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