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Rocket Internet: Winziges Risiko, gigantisches Potential

Foto: Pixabay

Fast jeder an der Börse ist davon überzeugt, dass man von Rocket Internet (WKN:A12UKK) die Finger lassen sollte. Höchste Zeit also, diese Meinung einmal in Frage zu stellen.

Wenn man genauer hinsieht, ist die schlechte Stimmung meiner Meinung nach absolut übertrieben. Ich denke zu aktuellen Kursen bietet die Aktie viel mehr Potential als Risiko. Aus zwei einfachen Gründen.

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1. Risiko, welches Risiko?

Vielleicht irre ich mich, aber ich habe immer häufiger den Verdacht, dass von den meisten gar nicht verstanden wird, wie Rocket Internet wirtschaftet. Das lässt sich an einem einfachen Beispiel zeigen.

Immer wieder liest man von den immensen Verlusten, die Rocket Internet angeblich Quartal für Quartal macht. Es hagelt immer wieder Schlagzeilen darüber, dass Rocket Internet wegen seiner Millionenverluste kurz vor dem Zusammenbruch stehe.

Das ist aber ziemlicher Blödsinn. Die Millionenverluste werden in den Beteiligungen geschrieben, nicht bei Rocket Internet selbst. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Verluste durch Investitionen entstehen, die dem zukünftigen Wachstum dienen. Jetzt könnte man sich trotzdem Sorgen machen, dass diese Beteiligungen aber ewig Geld schlucken, ohne jemals die Profitabilität zu erreichen.

Selbst dieses Horrorszenario ist aber noch kein wirkliches Risiko für Rocket Internet selbst. Erst einmal sind die Beteiligungen laut dem neuesten Geschäftsbericht noch mit 0,8 Milliarden Euro an Finanzmitteln ausgestattet und somit noch weit von der Insolvenz entfernt, selbst wenn sie nicht mehr an frisches Kapital kommen würden. Viel wichtiger ist allerdings, dass diese Verluste in den Beteiligungen bleiben und Rocket Internet nicht dafür aufkommen muss.

Rocket Internet ist nicht verpflichtet frisches Kapital zuzuschießen und hat selbst noch über eine Milliarde Euro an Nettofinanzmitteln. Wer die Idee bekommt, dass das Unternehmen Rocket Internet tiefrote Zahlen schreibt, hat nicht verstanden, wie eine Beteiligungsgesellschaft funktioniert.

Rocket Internet selbst hat überschaubare Kosten, riesige Rücklagen und gerade einmal 276 Mitarbeiter. Ich frage mich, wieso das für viele so hochriskant klingt.

2. Ein erfolgreicher Börsengang und die Aktie gibt es geschenkt

Natürlich stimmt aber, dass es nicht bei allen Rocket Internet-Beteiligungen nicht ganz so gut gelaufen ist, wie viele es nach dem euphorischen Börsengang erwartet hatten. Diese Enttäuschung ist meiner Ansicht nach aber schon mehr als eingepreist, schließlich wachsen die Beteiligungen immer noch und viele von ihnen haben hervorragende Chancen Marktführer in riesigen Branchen zu werden.

Wer jetzt bei Rocket Internet einsteigt, hat vor allem durch den derzeitigen Preis die Chance auf hervorragende Renditen. Die Aktie kostet derzeit nur noch circa ein Drittel im Vergleich zu ihren Allzeithochs und eine einfache Rechnung zeigt, dass nicht einmal viel richtig gehen muss, um für eine große Wertsteigerung zu sorgen.

Auch wenn man sich nicht sicher sein kann, wie der Börsengang letztendlich wirklich aussehen wird, wäre eine eher konservative Bewertung der Beteiligung Delivery Hero laut manager magazin bei circa 3,5 Milliarden Euro anzusetzen. Da Rocket Internet derzeit fast 38 % der Delivery Hero-Anteile hält, würden dabei circa 1,3 Milliarden Euro für die Startup-Schmiede rausspringen.

Summiert man diesen möglichen Gewinn aus einem Delivery Hero-Börsengang und die derzeitigen Nettofinanzmittel von Rocket Internet, ergeben sich daraus Rücklagen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Das ist eine Summe, die nicht mehr weit von der Marktkapitalisierung am 02.05. in Höhe von 2,8 Milliarden Euro entfernt ist. Damit gäbe es dann alle anderen Rocket Internet-Beteiligungen beim aktuellen Kurs fast geschenkt.

Wachstum ist kaum noch eingepreist

Wer sich die Rocket Internet-Aktie näher ansieht, merkt, dass hervorragende Renditen in greifbarer Nähe sind. Vielleicht haben sich einfach zu viele Investoren die Finger verbrannt, damit sich wieder mehr Anleger trauen bei der Aktie zuzugreifen.

Die irreführenden Schlagzeilen könnten ein Hinweis darauf sein, dass der Markt hier einfach nicht kapiert, welches Potential die Aktie in den nächsten Jahren hat. Meiner Ansicht nach ist das Risiko viel überschaubarer, als die meisten denken, und das Wachstumspotential sucht zu derzeitigen Preisen seinesgleichen.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Rocket Internet. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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