Elektrofahrzeuge sind Teslas Gegenwart, Batteriestrom die Zukunft
Tesla (WKN:A1CX3T) ist Investoren vor allem als Elektrofahrzeugbauer bekannt. Doch langfristig ist dies nicht unbedingt das Geschäft, auf das sich das Unternehmen konzentrieren möchte.
Elektrofahrzeuge haben sich zu einem vorübergehenden Ziel auf einer viel längeren und ehrgeizigeren Reise entwickelt. Teslas Mission hat sich schon längst über nachhaltige Transportlösungen ausgeweitet. Tesla-CEO Elon Musk will die Welt verändern, indem er u.a. Menschen dazu bringen möchte, ihre benzinbetrieben Fahrzeuge durch Elektroautos zu ersetzen.
Geheimnisse und Spekulationen
Dies sind weder Spekulationen von mir, noch gut gehütete Geheimnisse. Musk enthüllte seinen Masterplan mit einigen Details schon vor elf Jahren – vergangenes Jahr bekräftigte er diesen Plan noch einmal.
Kurzum: Tesla zielte immer darauf ab, für jedermann nachhaltige Energiequellen zu produzieren und fördern. Der teure Tesla Roadster Sportwagen sollte nur Geld in die Kassen spülen, um erschwinglichere Elektrofahrzeuge für den großen Massenmarkt produzieren zu können – und selbst das Tesla Model S und Model X sind nur weitere Cash-generierende Sprungbretter auf dem Weg zu einer Revolution von sauberer Energie.
Unterdessen nutzt Musk Teslas Kapitalbasis und weitreichende Medienpräsenz um andere Technologien zum Wohle der Menschheit einzuführen und zu verbreiten. Selbstfahrende Fahrzeuge werden die Straßen sicherer machen und gleichzeitig Strom einsparen, indem sie menschliche Emotionen und Fehler aus dem täglichen Fahrerlebnis nehmen.
Teslas erste Vorstöße im Bereich elektrische und selbstfahrende Fahrzeuge haben den Stein ins Rollen gebracht. Heute setzten führende Autobauer aus aller Welt alles daran, Tesla in seiner eigenen Paradedisziplin zu schlagen.
General Motors (WKN:A1C9CM) hat den Chevy Bolt von Grund auf als vollständig elektrisches Fahrzeug entwickelt und arbeitet derzeit an selbstfahrenden Fahrzeugen. Der Leaf von Nissan (WKN:853686) ist wohl ein verbraucherfreundlicheres Fahrzeug als jedes Model, das Tesla bisher herausgebracht hat. Zudem arbeitet das italienisch-japanische Autoimperium auch an einer Zukunft im Bereich „Autonomes Fahren“.
Dies sind nur einige Beispiele in einem immer größer werdenden Markt für selbstfahrende und elektrische Fahrzeuge. Im wahrsten Sinne bedeutet dies, dass Tesla sein Ziel erreicht hat. Verbraucher gewöhnen sich an die Vorstellung von benzinfreien Fahrzeugen in ihren Garagen und sollten sich auch schnell anpassen, wenn Computer im Alltag ihr Lenkrad steuern werden.
Hat ein Unternehmen schon einmal so einen drastischen Wandel vollzogen?
Aufgrund der großen Dichte im globalen Automobilmarkt wird es für Tesla schwer werden, ihn zu dominieren. Aber das ist für Elon Musk kein Problem. Schließlich hatte er niemals die Absicht gehabt.
Ist dir aufgefallen, dass das Unternehmen das Wort „Motors“ vor drei Monaten aus seinem offiziellen Namen gestrichen hat? Es geschah völlig unauffällig. Seit einer ganzen Weile verzichtet das Tech-Unternehmen nun in Pressemitteilungen und sonstigen Marketingmaterialien auf den „Tesla Motors“ Namen.
Apple machte im Jahr 2007 etwas Ähnliches. Am gleichen Tag, an dem Apple das erste iPhone vorstellte, änderte es seinen Unternehmensnamen von „Apple Computer“ auf „Apple“. Dieser Schritt galt als Aufruf zur Attacke und als Ankündigung, weitaus mehr als nur ein Computerhersteller zu werden. Heute kommen Mac-Computer nur für 11 % von Apples Quartalsumsätzen auf, während iPhones und iPads auf 70 % des Gesamtumsatzes kommen.
Ich wäre nicht überrascht, wenn Tesla in den kommenden Jahren denselben Weg einschlagen würde. In zehn Jahren könnte das Automobilsegment nur noch ein verblassendes Nebenprojekt sein und der Hauptfokus auf Solarenergie und neuen Batterietechnologien liegen. Dies würde sich mit Elon Musks ausgegebenen Zielen decken und wäre auf planetarer Ebene sicherlich ein wahrer Game-Changer.
Sollten sich aber Musks großen Träume als zu hochgesteckt und ehrgeizig erweisen und Tesla in zehn Jahren immer noch in erster Linie ein Automobilunternehmen sein, wäre es für den schillernden CEO sicherlich ein großer Fehlschlag.
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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 30.5.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.